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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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Krister. „Gib mir mal den Wasserbeutel, der arme Kerl muss ja am Verdursten sein bei dem Flüssigkeitsverlust.“
    Luke reichte ihm einen gut gefüllten Beutel, den mir Krister an die Lippen setzte. Er benetzte sie mit kühlem Wasser, und wie von selbst öffnete sich mein Mund, der begehrlich nach mehr verlangte. Doch beim ersten Schluck durchzuckte stechender Schmerz meine Kehle. Hustend würgte ich das Wasser, das ich so sehr benötigte, wieder hervor. Krister versuchte es noch einmal mit dem gleichen Ergebnis und gab schließlich auf.
    „Er will trinken, kann aber nicht. Wenn ich nur wüsste, was los ist.“
    „Wir müssen etwas gegen sein Fieber unternehmen, ich habe das Gefühl, es wird stärker und stärker.“ Luke sprang auf. „Ich habe eine Idee. Pass auf ihn auf! Ich hoffe, ich bin bald zurück.“
    „Wohin willst du?“ fragte Krister, dem es widerstrebte, den Bruder alleine losziehen zu lassen.
    „Ich hoffe, ich finde Fangaparas“, gab Luke zur Auskunft. „Sie gedeihen oft an küstennahen Berghängen. Es würde mich nicht wundern, welche hier zu finden. Sie werden helfen, das Fieber zu senken. Bei uns zuhause blühen sie um diese Jahreszeit noch nicht, aber hier unten im Süden ist die Vegetation einige Wochen voraus.“
    Krister wusste vage um die Wirkung der zerstoßenen Blütenblätter. Er wollte etwas einwenden, nickte dann aber zustimmend. Luke verschwand aus der Höhle. Noch wenige Sekunden vernahm Krister eilige Schritte, die sich rasch entfernten. Tief in Sorge wandte er sich wieder mir zu, wickelte mich aus der nassen Decke und rubbelte meinen kreidebleichen Körper mit der eigenen trocken. Ich zitterte wie Espenlaub, und so schnell wie möglich hüllte mich Krister in trockene Kleidung. Zugedeckt mit seiner Decke lag ich da, die Augen geschlossen, den Mund halb geöffnet. Mein bedrückter Gefährte bedachte mich mit bekümmerten Blicken und überlegte, was diesen Zustand hervorgerufen hatte, ob es etwas gab, das er tun konnte, um zu helfen.
    „Jack. Hörst du mich?“
    Ich hörte ihn. Seine verzerrte Stimme drang zeitversetzt in mein Gehirn und es dauerte, bis seine wenigen Worte einen Sinn ergaben. Ich wollte ihm antworten, wollte ihm sagen, wie unendlich warm mir sei und er mich bitte wieder aus der erstickend heißen Decke auswickeln solle, aber ich verfügte nicht einmal über genügend Kraft, um ein Augenlid zu heben.
    „Sag bitte, was ich tun soll!“ Krister verzweifelte. „Hast du etwas gegessen, was wir nicht zu uns genommen haben? Hat dich ein Tier gebissen oder ein Insekt gestochen?“
    Auf diesen Einfall hin untersuchte er meinen zitternden Körper Zentimeter für Zentimeter, aber außer einigen Wunden, die ich mir während der Reise zugezogen hatte und die mehr oder weniger verheilt waren, gab es nichts Alarmierendes zu finden. Nicht den geringsten Hinweis auf Fremdeinwirkung, welcher ein Schlüssel zu der Antwort auf die Frage hätte sein können, die er sich wieder und wieder stellte.
    Luke befand sich in ähnlicher Situation. So sehr er auch suchte, sich umsah und jeden Flecken Vegetation inspizierte, der nur im Entferntesten den ersehnten Fangaparas ähnlich sah, es fand sich keine Spur von ihnen. Zudem erschwerte hartnäckiger Morgennebel die Sicht.
    Nun war Luke nicht derjenige, der schnell aufgab. Sein geschulter Blick schweifte beharrlich umher. Er wusste, wie leicht die Pflanze, die er suchte, mit einem ähnlichen Kraut, der relativ giftigen Orira, zu verwechseln war, doch nicht einmal dieses Gewächs konnte er ausmachen. Es war zum Verrücktwerden. Noch gestern waren sie ihm massenweise aufgefallen, und nicht nur sie. Ganze Kolonien einer verwandten Art, der Mauraki, wucherten entlang der Hyperion Bay. Schon mit diesem minderwertigeren Ersatz wäre er zufrieden gewesen, verfügten doch auch sie über eine vergleichbare Heilkraft. Doch jetzt wo er sie dringend benötigte, waren sie wie vom Erdboden verschluckt. Dennoch dachte Luke nicht eine Sekunde daran, zu resignieren. Irgendwie und irgendwo mussten sie sich auftreiben lassen, selbst wenn ihn die Suche direkt nach Hyperion hineintreiben sollte.
    Der Himmel klarte langsam auf und hier und da blinzelte die Xyn durch immer größere Wolkenlücken. Es schien wieder ein warmer Tag zu werden. Die heißen Strahlen der Sonne schlugen Schneisen durch den Dunst, die Sichtverhältnisse verbesserten sich von Minute zu Minute.
    Auf seiner Suche nach der Heilpflanze bewegte sich Luke immer weiter weg vom Lager und auf die

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