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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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und Formen, die mir alsbald Kopfschmerzen bereiteten. Die pure Entkräftung ließ mich schließlich auf die andere Seite hinüberdämmern.
    „Das habe ich mich auch schon gefragt“, vernahm ich irgendwann Kristers leise Stimme aus dem Nichts. Ich schlug die Augen auf. Es war stockfinster. Hatte ich geschlafen?
    „Was sagst du?“ fragte ich in das Dunkel hinein, nicht wissend ob ich wachte oder träumte.
    „Ich sagte, das gleiche auch schon gedacht zu haben.“
    Überzeugt zu träumen, wisperte ich: „Wovon sprichst du?“
    Kristers musste sich mir zugewandt haben, seine Stimme klang deutlich klarer.
    „Na von Avalea. Die Sache mit dem Sumpffieber. Dass du mit diesem Erreger in Kontakt gekommen bist. Dabei haben wir keinen einzigen Sumpf gesehen, geschweige denn durchquert.“
    Mit einem Ruck war ich hellwach.
    „Was genau sagte ich gerade?“
    Krister zögerte, bevor er wieder sprach.
    „Dass die Geschichte mit dem Sumpffieber keinen Sinn macht. Was auch immer es war, mit Sicherheit nicht dieses Sumpffieber.“
    Da meldete sich Luke zu Wort. Schlaf schien in dieser Nacht Mangelware zu sein.
    „Aber sie gab dir diesen Trank, dieses Ystan. Es bestand aus einem Fangaparaextrakt. Genau jene Blüten, die ich von Anfang an suchte, um dein Fieber zu senken.“
    Ich überlegte kurz.
    „Und fandest du welche?“
    „Nein, leider nicht“, antwortete Luke.
    „Aber währenddessen ist dir aufgefallen, dass sich Menschen in Hyperion befinden, nicht wahr? Sprachst du nicht von einer Frau in roter Robe?“
    Für einen Moment war Ruhe. Dann vernahm ich die aufgeregte Stimme Lukes: „Jack! Meinst du etwa, es handelte sich um Avalea, die ich heute Morgen sah? Natürlich... jetzt wo du es sagst, halte ich es für durchaus möglich.“
    „Und nicht nur das“, spann ich meinen Faden fort. „Sie gab sich absichtlich zu erkennen, um euch in die Stadt zu locken. Ihre Entdeckung nährte eure Hoffnung, in Hyperion Hilfe zu finden. Und damit hatte sie uns genau da, wo sie uns haben wollte. Ja, so muss es sein. Was auch immer sie von uns zu erfahren gedachte, was auch immer sie mutmaßte, wer wir sind, ich bin überzeugt, sie ist nun schlauer als wir.“
    Ich richtete mich auf, den Oberkörper auf beide Ellbogen stützend.
    „Wenn es nicht so absurd wäre, würde ich sagen, wir sind in eine Verschwörung geraten.“
    „In eine Verschwörung?“ Krister klang berechtigterweise mehr als ungläubig. „Was sagst du da, Jack? Das klingt so... so grotesk. Verschwörung… wer gegen wen? Selbst wenn du Recht haben solltest, es würde bedeuten, Avalea muss von uns Kenntnis gehabt haben, bevor wir hier aufgetaucht sind.“
    Ich nickte.
    „Davon gehe ich aus. Ich weiß zwar nicht, was hier vorgeht, aber mein Riecher sagt mir, dass die ganze Sache zum Himmel stinkt. Irgendwas passt hier ganz und gar nicht zusammen.“
    Es entstand eine längere Pause. Totenstille herrschte. Nicht ein einziger Laut ließ sich vernehmen. Gepaart mit der tiefen Dunkelheit fühlte es sich an, als hätte die Welt um uns zu existieren aufgehört.
    „Hauen wir ab“, vernahm ich endlich Kristers Stimme. „Je länger ich nachdenke, desto unwohler fühle ich mich. Was gibt es für uns in hier noch zu holen? Ich komme mir ohnehin wie ein Gefangener vor.“
    „Wir fänden im Dunkeln ja nicht einmal den Weg hinaus aus dieser Trümmerwüste“, gab ich zu bedenken. „Aber ich stimme dir zu, Krister. Verziehen wir uns, sobald der Morgen graut.“
    „Und die Wachtposten?“ warf Luke ein. „Die beiden Typen stehen ja nicht umsonst da draußen. Die werden uns wohl kaum ohne weiteres ziehen lassen.“
    „Um die beiden Würstchen kümmere ich mich schon, davon könnt ihr ausgehen.“
    „Alles zu seiner Zeit, Krister“, sagte ich besänftigend. „Irgendwie glaube ich, dieses Problem wird sich von selbst lösen.“
    Ich sollte Recht behalten. Als das erste Licht des neuen Tages den Weg in unsere Hütte fand, waren die Wachen verschwunden. Wann auch immer sie sich davongemacht hatten, keinem von uns war es aufgefallen. Ich stahl mich leise vor die Tür. Offenbar stand uns Avalea freien Abzug zu.
    „Das glaube ich erst, wenn zwischen uns und ihr tausend Meilen liegen“, argwöhnte Krister.
    Auf leisen Sohlen schlichen wir hinaus aus der toten Stadt, die jetzt im Zwielicht des beginnenden Tages noch gespenstischer wirkte als sonst. Keine Seele kam uns entgegen, niemand ließ sich blicken. Ich wollte es nicht so ohne weiteres glauben, spürte Dutzende von

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