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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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unsichtbaren Augen aus dunklen Fensterhöhlen starren, die unseren fluchtartigen Abzug misstrauisch verfolgten. Wenn man uns nicht hätte ziehen lassen wollen, würden wir hier nicht lebend rauskommen, dessen war ich mir bewusst.
    Unbehelligt erreichten wir die dunklen Stadtmauern, ich fühlte mich endlich nicht mehr belauert, als wir sie hinter uns ließen und die gewundene Straße, die den Hügel hinaufführte, erklommen. Erst oben auf der Kuppe angekommen wandten wir uns um und warfen einen letzten Blick auf die Weiße Stadt, die aus der Entfernung wieder so erschreckend intakt aussah.
    „Irgendwie ging es zu reibungslos“, raunte Krister skeptisch. „Machen wir, dass wir hier wegkommen, ehe sich das noch jemand anders überlegt!“
    Wir folgten der alten gepflasterten Straße, die direkt in südliche Richtung ging, und uns in wenigen Tagen in die dunklen Wälder Jantaburys führen würde. Der Gedanke daran gefiel mir wenig, hatte ich doch die Warnung Avaleas klar und deutlich in den Ohren. Aber ein Umweg entlang der Küste würde uns Wochen kosten. Bis dahin läge Rob endgültig uneinholbar vor uns. Nein, wir mussten weiterhin das ganze Risiko eingehen, oder konnten gleich aufgeben. Bis jetzt war alles mehr oder weniger glatt gegangen. Ich ging guten Mutes davon aus, dass dies auch weiterhin so blieb.
     
     
     

12 JANTABURY
     
    Wir legten ein Tempo vor, als wäre der Leibhaftige hinter uns her. So schnell wie möglich Entfernung zwischen uns und Hyperion zu bringen schien nicht nur mein alleiniger Wunsch zu sein. Von Zeit zu Zeit warf ich argwöhnische Blicke zurück. Aber niemand folgte uns. Der Weg führte vom frühen Nachmittag an bergauf über eine Hochebene, die einen ungemein guten Blick über die Ebene zuließ, aus der wir kamen. Warmer Südwind pfiff uns bei prächtigster Weitsicht mit Herzenslust um die Ohren. Am nordwestlichen Horizont ließ sich sogar noch verschwommen die Küstenlinie erahnen. Wer auch immer danach trachtete uns unerkannt zu folgen, war gut beraten, ordentlich Abstand halten.
    Erst spät rangen wir uns zu einer ersten Rast durch. Eine Wohltat nach vielen Stunden pausenlosen Marschierens. Krister gesellte sich zu mir. Er zog das schwere Schuhwerk von den müden Füßen, und gemeinsam ließen wir unsere Blicke über das weite flache Land schweifen, das sich so gefällig unter uns ausbreitete. „Sieht gut aus“, meinte er schließlich. „Weit und breit keiner zu sehen. Ich glaube, wir müssen niemanden mehr fürchten.“
    „Warum sollte sich auch jemand die Mühe machen uns zu folgen?“ Ich streckte mich der Länge nach aus und schloss erschöpft die Augen. Wir hatten zwar erst den halben Tag hinter uns, dennoch fühlte ich mich müde und ausgelaugt. Vermutlich eine Folge meines gestrigen Zusammenbruchs. Die Beine schmerzten, sie protestierten lautstark gegen die zu leistende Schwerstarbeit. Es tat gut, die Augen geschlossen zu halten. Für einen Moment dämmerte ich hinüber ins Reich des Schlafes.
    „Alles in Ordnung?“ Wie durch Schleier drang Kristers fürsorgliche Stimme an mein Ohr.
    „Ja, bestens. Nur ein paar Minuten ausruhen“, antwortete ich mit weiterhin geschlossenen Augen.
    „Nimm dir die Zeit, die du brauchst. Bei dem Tempo, das wir vorgelegt haben, ist eine längere Pause auf jeden Fall drin. Etwas zu essen wäre auch nicht schlecht. Hey, Luke, was gräbst du denn da schon wieder im Boden herum?“
    „Ich suche etwas Brauchbares fürs Abendbrot“, kam die Antwort von nicht all zu weit entfernt. „Hier wachsen Mehlwurzeln. Eine willkommene Abwechslung, wenn du mich fragst. Damit werde ich zwar nicht Avaleas Festschmaus übertreffen können, aber besser als gar nichts. Ah, sind das dort hinten nicht Pistazienbäume? Mann, das wäre ja mal was ganz anderes!“
    Ich rollte auf die Seite und warf Luke einen einträchtigen Blick zu. Der Junge erwies sich nicht nur als unverwüstlich, nein, er verfügte zudem über ein unvergleichliches Organisationstalent. Und er schien das ganze nach wie vor für ein Spiel zu halten, ein Abenteuer, eine Art Ausflug.
    „Du hattest Recht, Krister. Es war eine ausgezeichnete Idee, Luke mit auf die Reise zu nehmen. Wenn nur diese verdammten Zweifel nicht wären. Ich hoffe, wir machen alles richtig. Nach unserer ursprünglichen Planung wollten wir schon wieder auf dem Rückweg sein. Mit Rob im Gepäck.“
    Mein guter Freund bedeutete mir sofort zu schweigen.
    „Diese Zweifel sind berechtigt, aber sie führen zu nichts. Unser

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