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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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vager Hinweis darauf, irgendwo am anderen Ende dieses Ganges – wo auch immer es liegen mochte – einen Weg nach draußen zu finden.
    Der schmale Korridor, durch den sie wanderten, änderte seine Form beständig. Einmal war er hoch genug, um bequem aufrecht gehen zu können. Dann fiel er ab und zwang zu gebückter Haltung. Ein anderes Mal entschloss er sich dazu, so eng zu werden, dass fast kein Weiterkommen mehr möglich war, woraufhin er sich wiederum auf eine Art verbreiterte, die sogar ein Nebeneinandergehen erlaubte. Aber er führte voran, darauf kam es an.
    Krister marschierte so schnell wie unter den jeweils gegebenen Umständen möglich. Er wusste sehr wohl um den Wettlauf gegen die Zeit und wagte nicht daran zu denken, in welcher Situation sie sich befanden, sollten sie ihn verlieren.
    Bald, viel zu bald, brannte die erste Fackel herunter. Krister ersetzte sie durch eine neue aus seinem Rucksack. Es war die letzte. Glücklicherweise verfügten sowohl Luke als auch Avalea über je eine weitere. Und da war natürlich noch die von mir. Es hörte sich nach viel an, bedeutete aber verdammt wenig auf ihrer Expedition ins Ungewisse. Wortlos setzten sie ihre Reise fort. Niemand gab auch nur eine Silbe von sich.
    Dann endete der Gang abrupt.
    Sackgasse.
    „Geht’s nicht weiter?“ erkundigte sich Luke.
    „Hier ist Ende“, ließ Krister verlauten. Ratlosigkeit kroch in ihm hoch und griff mit eiskalter Hand nach seinem gut gehüteten Funken Hoffnung. Er hielt die Fackel so weit wie möglich über sich und berührte damit fast die Decke des Gangs, an dessen Ende sie standen. Nichts. Sie waren umgeben von massivem Fels, kein Weg führte von hier weiter.
    „Scheiße!“ fluchte Luke. „So ein verfluchter Mist!“
    Avalea machte ein besorgtes Gesicht, sagte aber nichts.
    „Wir müssen eine Abzweigung verpasst haben“, mutmaßte Krister.
    „Natürlich.“ Luke schlug sich mit der flachen Hand gegen die Stirn. „Hier ist auch kein Luftzug mehr. Warum ist uns das nicht früher aufgefallen?“
    Sie hielten inne. In der Tat. Kein Hauch rührte sich.
    „Zurück!“ rief Krister und zwängte sich an seinen Mitstreitern vorbei. Er hoffte inständig, nicht allzu viel Zeit verloren zu haben. Mit erhöhtem Tempo liefen sie in die Richtung, aus der sie gekommen waren, aufmerksam Ausschau nach einer Abzweigung haltend, die irgendwo sein musste. Bald kamen sie wieder zurück an die Stelle, an der sich der Gang enorm verbreiterte und zu einem regelrechten Gewölbe auffaltete und blieben stehen. War da nicht wieder Zugluft?
    „Wir sind wieder richtig“, verkündete Krister aufatmend.
    Aber wo zum Teufel war die Abzweigung gewesen? Hatten sie sie etwa ein weiteres Mal verpasst?
    Avalea teilte ähnliche Gedanken.
    „Wir sind so wie es aussieht erneut an der Kreuzung vorbeigelaufen.“
    „Das kann nicht sein. Wir haben doch wirklich genauestens Acht gegeben, oder etwa nicht?“
    „Drehen wir also wieder um.“ Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, würde Luke beinahe gelacht haben. Aber es wollte ihm nicht gelingen. Im Gegenteil, nagende Zweifel machten sich breit. Hätten sie am Ende doch lieber versuchen sollen, aus der Grotte zu klettern, als sich auf dieses waghalsige, unberechenbare Abenteuer einzulassen?
    Die drei machten erneut kehrt, verlangsamten aber das Tempo deutlich. Mit äußerster Aufmerksamkeit gingen sie voran, geflissentlich nach links und rechts schauend. Wo war die Gabelung?
    „Täusche ich mich, oder ist der Luftzug schon wieder fort?“ Krister stoppte unvermittelt. Die anderen liefen in ihn hinein. „Verflucht, er ist tatsächlich weg! Spinne ich allmählich? Das ist doch einfach nicht möglich!“
    „Wir haben keinesfalls eine Abzweigung verpasst“, beteuerte Luke. „Wir sind doch nicht komplett bescheuert.“
    „Jedenfalls keine, die links oder rechts von uns hätte abgehen können“, fügte Avalea hinzu, der eine Idee gekommen war.
    „Aber wo hätte sie denn sonst abgehen sollen?“ Und noch während Krister sprach, erriet er Avaleas Gedanken. „Natürlich, du hast Recht! Luke, wir sind eben doch komplett bescheuert! Hat einer von euch schon einmal nach oben geschaut?“
    Nein, keiner hatte. Aber sie taten es jetzt.
    Das Gewölbe, welches sich längst wieder zu einem Gang verjüngt hatte, schien über keine Decke mehr zu verfügen, jedenfalls keine sichtbare. Das schwache Licht der Fackel reichte freilich nicht so weit hinauf. Aufs äußerste angespannt kehrte die kleine Gruppe um

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