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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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Und wo drei waren, vielleicht auch noch mehr.
    „So weit im Norden hätte ich sie nicht vermutet“, flüsterte Avalea leise, die drei weit entfernten Wesen nicht eine Sekunde aus den Augen lassend. Sie wirkte sehr beunruhigt, vor allem als Luke plötzlich sagte: „Sie schleppen etwas. Sieht aus, als hätten sie Beute gemacht.“
    „Bist du sicher?“ Avalea wagte sich ein ganzes Stück aus dem Schutz des Baumes, um sich besser zu positionieren. Jetzt wo Luke es geäußert hatte, kam es ihr auch so vor, als belastete sich einer der drei Opreju mit merkwürdiger Fracht.
    „Kannst du mehr erkennen?“ Krister strengte seine Augen an, so gut er konnte, aber es gelang ihm beim besten Willen nicht, aus dieser Entfernung Einzelheiten auszumachen. Doch Lukes Augen, gesegnet mit einzigartiger Schärfe, konzentrierten sich mit Macht auf die drei beweglichen Objekte. Womöglich wäre auch ihm dieses wichtige Detail entgangen, hätte die kleine Gruppe der Opreju nicht plötzlich angehalten. Der Grund der kurzen Pause entzog sich seiner Kenntnis, aber nun standen sie für wenige Augenblicke still da und keine Bewegung verwusch das Gesamtbild, das sich Lukes Adleraugen bot. Und er entdeckte jene winzige Einzelheit, die ihn stutzig machte.
    „Einer von ihnen trägt einen langen Stock oder Stab oder irgendetwas, das sehe ich jetzt ganz deutlich“, flüsterte Luke in großer Anspannung. „Der Hinterste... ja, es sieht so aus, als trüge er ein Beutetier oder etwas Ähnliches...“
    Und plötzlich ergaben die Details ein Gesamtbild, wie bei einem Puzzle, welches, das entscheidende Teil hinzugefügt, sein Motiv endlich preisgab.
    „Nein!“ rief er entsetzt. „Oh nein!“
    „Was?“ fragten Krister und Avalea aus einem Munde.
    Luke zögerte. Noch immer fixierten seine angestrengten Augen etwas, das er einfach nicht glauben wollte. Narrte ihn etwa nur bösartige Vermutung? Gaukelten ihm die Augen ein Trugbild vor, jetzt, wo er glaubte, etwas erkannt zu haben?
    „Es ist Jack!“ Die Gewissheit ließ sich nicht mehr von der Hand weisen. Seine Stimme überschlug sich. „Die Opreju haben Jack!“
    Wortlos, mit geschockten Gesichtern, versuchten sich Krister und Avalea ein eigenes Bild zu machen. Selbst wenn sie über ähnliche Sehschärfe verfügt hatten, wäre es ihnen nicht gelungen, denn just in diesem Moment setzten sich die Opreju mitsamt ihrer Beute wieder in Bewegung.
    Krister ergriff seinen Stiefbruder an den Schultern und sah ihm fest in die Augen.
    „Bist du dir sicher?“
    Luke nickte niedergeschlagen.
    „Verdammt! Hast du noch etwas erkennen können... ich meine... hat sich Jack bewegt? War er noch am Leben?“
    Luke zuckte mit den Schultern.
    „Dazu waren sie zu weit weg.“
    „Wir müssen ihnen nach!“ Krister sprang aus dem Schutz des Baumes. „Was auch immer passiert ist, wir müssen davon ausgehen, dass Jack lebt. Wir müssen!“
    Avalea nickte ungestüm.
    „Wir folgen ihnen auf jeden Fall. Aber Vorsicht! Es ist unerlässlich, ihnen gegen den Wind zu folgen. Opreju haben einen außergewöhnlich gut ausgeprägten Geruchsinn.“ Sie überprüfte die Windrichtung. „Sehr gut! Westwind. Solange Sie nach Westen unterwegs sind, können wir ihnen unbehelligt folgen.“
    „Aber sie sind doch nicht blind! Sie werden uns sehen, so wie wir sie gesehen haben!“ warf Luke sofort ein.
    „Ich denke nicht. Ihr Sehvermögen ist weitaus schwächer als ihr Geruchsinn. Los jetzt!“ Avalea beließ es bei diesen Worten und folgte Krister, der bereits vorausgelaufen war, jegliche Deckung außer Acht lassend.
    Luke blieb unschlüssig zurück. Seine Beine zitterten. Du lieber Himmel, was lag denn noch alles vor ihm? Innerhalb kürzester Zeit war er auf zwei Lebensformen gestoßen, die letzte Woche noch ins Reich der Legenden gehört hatten. Die Ar-Nhim an einem Tag, am nächsten die Opreju. Die Existenz der furchterregenden Ar-Nhim hinnehmen zu müssen, von denen er erst seit zwei Tagen überhaupt etwas wusste, sickerte erst so richtig in sein Bewusstsein, da drängten schon die nächsten Fantasiewesen nach, die den Ar-Nhim an Gefährlichkeit und Grausamkeit mit Sicherheit in nichts nachstanden. Und diese hatten Jack in ihrer Gewalt. Sie existierten also doch, die Opreju, jene barbarischen Kreaturen, die die Menschen, sein eigenes Volk, an den Rand der Vernichtung gebracht hatten. Er hatte es immer geahnt. Wie töricht, den Lehrmeistern der Kindheit keinen Glauben schenken zu wollen. Nun hatte er Gewissheit. Und jetzt hieß

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