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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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Schlund im Kliff wirkte wie der Eingang zur Unterwelt, er gähnte mir schon von weitem entgegen. Mir schauderte beim Gedanken an das Skelett, das darin lag. Unschlüssig blieb ich stehen.
    „Und jetzt? Gehen wir nicht hinein?“ erkundigte sich Krister.
    Ohne eine Antwort zu geben kramte ich Feuersteine hervor und entfachte eine Fackel. Tief durchatmend setzte ich mich schließlich in Bewegung. Krister folgte dicht hinterdrein. Den muffigen Geruch im Innern der Höhle hatte ich das letzte Mal gar nicht wahrgenommen. Lag es an dem Knochenmann, der seit Tagen freilag und still vor sich hin moderte? Nein, das war unmöglich, an ihm war nun wirklich nicht mehr viel dran, das modern konnte.
    Die prasselnde Flamme leuchtete jeden Winkel aus. Dort war der Platz, an dem ich mit dem Brummschädel meines Lebens von den Toten erwacht war. Mit gemischten Gefühlen machte ich die nächsten Schritte. Der innere Widerstand traf mich unvorbereitet. Was in aller Welt sperrte sich derart dagegen, diesen Ort wieder zu betreten?
    Ja, da lagen sie, die mysteriösen Schriften, deren Entdeckung ich am liebsten ungeschehen machen würde. Krister staunte nicht schlecht, als ich ihm zwei Bücher in die Hand drückte, die er betrachtete wie einen noch niemals zuvor ins Netz gegangenen Fisch. Schriftgut jeder Art war ihm von jeher ein Gräuel, und ich bin nie ganz sicher gewesen, ob er überhaupt ordentlich lesen konnte.
    „Hier, die Reste der Mauer. Dahinter liegt auch das Skelett, und es hatte ordentlich Lektüre in den letzten paar hundert Jahren“, sagte ich lapidar.
    „Ja, und sie schien nicht sehr interessant gewesen zu sein. Der arme Kerl ist wahrscheinlich an Langeweile krepiert.“
    Erstmals gab der abgetrennte Teil der Höhle seine wahren Ausmaße preis. Und die waren bei weitem nicht sonderlich aufregend. Überall lagen sie verstreut auf einer Fläche nicht größer als der meiner Kammer zuhause in Stoney Creek, jene Schriften, die ich vor nicht all zu langer Zeit wieder achtlos an ihren angestammten Platz geworfen hatte.
    „Vorsicht!“ warnte ich. „Noch einen Schritt weiter und du trittst deinem armen Kerl mitten ins Gesicht.“
    Krister ging in die Knie und räumte einige Bücher von dem Toten herunter.
    „Herrje, du hast Recht, der liegt schon etwas länger hier. Die Knochen sind ja schon zerbröselt. Was haben wir denn hier?“
    „Was machst du denn da? Würdest du das Gerippe bitte in Ruhe lassen?“
    „Stell dich nicht so an! Sieh mal! Ist der nicht wunderschön?“ Krister hielt mir sein Fundstück entgegen. Zuerst dachte ich, es sei ein dunkler Kiesel, dann sah ich jedoch im Licht der Fackel die metallene Fassung. Ein Ring! Kein wirklich ansehnlicher, aber ein Ring. Wenige Sekunden später steckte er bereits an Kristers Finger. Als er mein entrüstetes Gesicht sah, erwiderte er nur: „Der Knochenmann hier wird ihn sicherlich nicht mehr brauchen.“
    Ich verbiss mir den passenden Kommentar, ließ nur ein gezischtes „Grabräuber!“ durch die Zähne entwischen und machte mich daran, die ersten Bücher aufzusammeln.
    „Ich begreife immer noch nicht, wo du einen Zusammenhang zwischen diesen Wälzern und Robs Verschwinden siehst.“ Krister richtete sich wieder auf.
    „Denkst du etwa ich? Deswegen sind wir hier. Es wird uns nichts anderes übrig bleiben, als den ganzen Haufen Geschmier genauestens unter die Lupe zu nehmen. Vielleicht finden wir einen Hinweis, der uns weiterhilft.“
    Mein guter Freund sah mich zweifelnd an. Sein Blick stimmte mich angriffslustig, nahm er mir doch von der wenigen Zuversicht, die noch vorhanden war.
    „Was sollen wir sonst tun?“ rief ich und zeigte damit ungewollt, wie wenig ich selbst an den Erfolg der ganzen Aktion glaubte. „Ich sehe nur diese Möglichkeit.“
    „Du hast ja Recht. Los, bringen wir den ganzen Mist raus!“
    Nun begann die eigentliche Arbeit, das erneute Aussortieren. Ging ich anfangs noch mit Sorgfalt vor, änderte sich das relativ schnell. Was noch nicht völlig kaputt war, war es spätestens, nachdem Krister oder ich es inspiziert hatten. Leserliche Passagen rissen wir achtlos heraus und stapelten sie neben einem immer höher werdenden Haufen Abfall. Jeder Fetzen Information konnte von Nutzen sein, nichts von dem, was für uns verständlich war, durfte verloren gehen.
    „Das meiste Zeug ist in einer Sprache geschrieben, die kein Mensch lesen kann“, sagte Krister irgendwann. „Was machen wir damit?“
    Ich zuckte mit den Achseln.
    „Hier lassen, denke

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