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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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deinem Bein passiert?“ Avalea beugte sich zu meiner Wunde hinab.
    „Ja, ziemlich ungeschickt. Aber es ist erträglich.“
    „Erträglich vielleicht. Aber der Schnitt ist tief, und die Wunde blutet. Sie muss sofort behandelt werden.“
    „Später, Avalea, später. Jetzt müssen wir diesen Kanal überqueren, danach kümmern wir uns um mein Wehwehchen, okay?“
    Sie zögerte.
    „Wie du willst“, gab sie wenig überzeugt nach.
    „Sieht wirklich böse aus“, äußerte sich nun auch Luke. „Wie ist es passiert?“
    „Beim Hochklettern drüben“, erwiderte ich knapp. „Halb so wild. Los jetzt, rüber mit euch!“
    Krister, Luke und Avalea entledigten sich ihrer Kleidung und stopften sie zusammen mit den Schuhen in die Rucksäcke. Dann stellten wir uns in einer Reihe nebeneinander an den Rand des Kliffs.
    „Erschreckt nicht, wenn ihr eintaucht“, warnte ich. „Das Wasser ist ganz schön kühl.“ Ich sah das skeptische Gesicht Avaleas und wusste, was ich zu tun hatte. „Komm, hab keine Angst! Lass deinen Rucksack zurück, ich hole ihn später.“
    Dankbar legte sie ihn ab. Der Gedanke, durch diese unbekannte Tiefe zu schwimmen, musste auch ohne belastendes Gepäck eine enorme Herausforderung für sie darstellen. Luke sprang schließlich als erster, Krister folgte in kurzem Abstand.
    „Nicht wirklich kalt“, log Luke, nachdem er prustend wieder aufgetaucht war.
    „Tiefes Wasser“, flüsterte Avalea und ich sah die Bedenken in ihrem fahlen Gesicht. „Schwarz und tief.“
    „Wir sind bei dir“, versuchte ich sie zu beruhigen. „Dir kann gar nichts passieren. Du wirst sehen.“
    Sie lächelte tapfer und sprang. Für wenige bange Sekunden verschwand die Skiava unter der Wasseroberfläche, dann tauchte ihre rote Mähne wie ein Büschel Seetang wieder auf. Der erste tiefe Atemzug klang wie Protest, doch verhielt sie sich wacker und verfiel umgehend in heftige wenn auch ungeschickte Schwimmbewegungen. Krister und Luke leisteten umgehend Beistand und eskortierten sie so dicht wie möglich.
    Dann tauchte ich ein. Unverzüglich saugte sich der Rucksack voll Wasser und lastete wie ein zentnerschwerer Stein auf dem Rücken. Mit diesem Ballast schwamm es sich erheblich mühsamer. Wissend, noch einmal zurückkehren zu müssen, um Avaleas Gepäck zu holen, erreichte ich mit deutlichem Vorsprung die andere Seite. Umständlich streifte ich den Rucksack ab und schleuderte ihn mitsamt Ithronn das Kliff hinauf. Jetzt das Ganze noch einmal. Auf halbem Weg kamen mir die anderen entgegen, Avalea an der Spitze, dicht gefolgt von Luke und Krister. Ich hielt inne und warf ihr einen anerkennenden Blick zu, den sie mit schwachem Lächeln erwiderte, bevor sie sich wieder voll und ganz aufs Schwimmen konzentrierte. Abermals angekommen, kletterte ich aus dem Wasser, hangelte mich den Felsen hoch und nahm Platz, um eine Minute zu verschnaufen.
    Täuschte ich mich oder war die Temperatur des Sees erneut gefallen? Mir war so gewesen, als hätte ein Schwall Eiswasser kurz vor Erreichen des Ufers meine Beine gestreift. Ich wischte diesen Gedanken beiseite und begutachtete die Wunde, welche durch die ständige Aktivität keine Gelegenheit hatte, zur Ruhe zu kommen und demzufolge noch immer blutete. Nun ja, gleich würde mich Avalea mit ihrer Wundersalbe verarzten. In diesem Moment erreichten die anderen das Ufer. Gut, sie waren sicher angekommen. Ich ergriff Avaleas Rucksack, der zu meiner Überraschung schwerer erschien als mein eigener, legte ihn an und sprang ohne noch eine weitere Sekunde Zeit zu verlieren in den See zurück. Eigentlich hatten wir uns ein Mittagessen redlich verdient, dachte ich, doch das würde wohl noch warten müssen, bis wir unser Ziel, diese herrlich einladende Bucht, erreicht hatten. Ein ausschweifendes Abendessen würde für die ausgefallene Mahlzeit entschädigen. Erneut hatte ich das unangenehme Gefühl, durch eine Schicht deutlich kälteren Wassers zu schwimmen. Äußerst merkwürdig, dieser See schien seine Temperatur zu wechseln wie ein Chamäleon die Hautfarbe.
    Dann ging alles furchtbar schnell. Kristers Warnschrei versetzte mich schlagartig in Alarmbereitschaft. Endlich nahm ich den dunklen Schatten wahr, der sich unter mir ausbreitete. Mein Herz begann rasend zu schlagen. Ein Ichthyon? Hier im Taorsee? Unmöglich! Wenn nicht, was war es aber dann?
    „Jack, schwimm!“ hörte ich Krister brüllen.
    Mich zur Ruhe zwingend, tauchte ich ab und riss die Augen auf. Ich sah nichts. Eingehüllt in

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