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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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uns hier in der Nähe des Sees aufhalten, werden wir nicht hungern müssen. Sieht so aus, als hätten die Fische nur darauf gewartet, mit einem Haken Bekanntschaft zu machen.“
    Meine Gedanken schweiften ab. Reserven auffrischen… wozu? Wir waren am Ziel. Es schien nur Avalea und mir klar zu sein. Die Tage des Reisens durch Gondwanaland waren Geschichte. Rastlosigkeit bemächtigte sich meiner. Das Verlangen, so schnell wie möglich zur Insel überzusetzen, steigerte sich im Minutentakt.
    „Jetzt beginnt der Schlussakkord“, sagte ich zu niemand Bestimmtem. „Ich werde so bald wie nur irgend möglich in Richtung Feuerinsel aufbrechen.“
    „Zu dieser Insel?“ fragte Krister. „Wieso? Glaubst du, Rob ist dort drüben?“
    Ich nickte bedächtig.
    „Ja, er ist dort drüben.“ Dann wurde der Ton in meiner Stimme ernster. „Ich danke euch allen vielmals für eure Freundschaft, die mir mehr bedeutet, als ich sagen kann. Aber ich bitte euch nicht darum, mich auf dieser letzten Etappe zu begleiten.“
    „Was? Ich höre wohl nicht richtig“, protestierte Krister, und Luke stimmte ihm mit heftigem Kopfschütteln mit ein. „Seit wer weiß wie vielen Wochen schlagen wir uns hier durch eine Welt, die uns alles andere als freundlich gesinnt ist, meistern alle Gefahren und jetzt, wo wir endlich am Ziel unserer Reise angelangt sind, willst du uns ausschließen? Kommt nicht in Frage.“
    Ich lächelte gerührt.
    „Ausschließen ist wohl nicht das richtige Wort.“
    „Was macht dich so sicher, dass Rob auf dieser Insel ist?“ erkundigte sich Luke.
    Ja, was machte mich eigentlich so sicher?
    „Es war, als hätte die Insel mit mir kommuniziert.“ Wie albern das klang! „Sie will, dass ich zu ihr übersetze. Ich habe kein gutes Gefühl dabei. Wenn euch etwas zustieße, ich würde es mir nie vergeben. Lieber riskiere ich alles alleine, als einen von euch zu verlieren.“
    Meine Freunde waren die hin und wieder rätselhafte Art zu reden hinlänglich gewöhnt, welche ich manchmal an den Tag legte. Widerspruchslos nahmen sie sie zunächst hin. Krister war dann der erste, der hinter den Vorhang meiner Worte zu blicken versuchte.
    „Wir haben zu dritt und später zu viert jedes Abenteuer gemeinsam bestanden, allen Gefahren getrotzt“, sagte er. „Ich glaube dir, wenn du sagst, Rob ist dort drüben. Ich werde dich weiterhin begleiten. Alleine sinken deine Chancen erheblich, Jack. Zusammen sind wir stark. Wir waren es bisher. Wir werden es auch sein, wenn wir diese Feuerinsel betreten. Und acht Augen sehen mehr als zwei, vergiss das nicht.“
    Luke nickte heftig.
    „Krister hat Recht, Jack. Wir kommen mit dir. Schlimmer kann es nicht mehr kommen.“ Erwartungsvoll warf er einen aufmunternden Blick auf die stumm dasitzende Skiava. „Wie steht es mit dir, Avalea?“
    „Nun, ich habe nicht viel zu verlieren, oder?“ Ihre schwarzen Augen leuchteten geheimnisvoll. „Ich verstehe eure Mission inzwischen auch als die meine. Natürlich komme ich mit.“
    „Es wird nicht einfach sein, die Insel zu erreichen.“ Luke hatte sich erhoben und seinen Blick auf den See hinaus gerichtet. „Wir verfügen über kein Boot.“
    „Dann bauen wir eines“, meinte Krister kurz entschlossen. „Wozu schleppe ich seit ewigen Zeiten das Beil mit mir herum? Für die paar Meilen hinüber benötigen wir keinen wetterfesten Kahn. Ein Floß wird es auch tun. Und im Floßbau sind wir doch wohl Meister, was, Jack?“
    Ich erinnerte mich der vielen mehr oder weniger schwimmfähigen Gebilde, die wir in unserer Kinderzeit konstruiert hatten, um die unzähligen Inseln der Bay of Islands zu erkunden. Im geheimen waren sie entstanden, denn uns war es verboten gewesen, auf eigene Faust ohne Begleitung Erwachsener das Meer zu erobern. Verständlicherweise. Doch es hatte uns nie davon abgehalten. Damals waren wir auch zu viert gewesen, Rob, sein bester Freund Mats, der bei schwerem Sturm in der December Bay für immer verloren ging, Krister und natürlich ich. Nach Mats’ Tod hatte sich Rob vom Meer abgewandt, ihm nie den Verlust eines außergewöhnlichen Kameraden verziehen. Doch kein noch so tragisches Ereignis konnte mir die Faszination für die Tethys nehmen. Auch wenn Rob uns nur noch selten begleitete, Krister und ich nahmen die Expeditionen bald wieder auf. Unzählige selbst gefertigte schwimmende Fahrzeuge hatten Krister und ich in unserer Jugendzeit geschaffen, viele von ihnen verschlang das Meer, doch uns hatte es nie haben wollen. Es schien, als

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