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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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verlangte die Tethys, nachdem sie Mats zu sich geholt hatte, keinen weiteren Blutzoll mehr und gab sich mit unseren hölzernen Kähnen zufrieden. Wie lange diese Zeit zurücklag! Es schien seitdem eine Ewigkeit vergangen zu sein.
    „Ja, das sind wir“, unterstrich ich. „Auch wenn wir ein wenig aus der Übung sein dürften.“
    „Nicht im mindesten!“ Krister erhob sich und löste das Beil von seinem Rucksack. Prüfend hielt er es in beiden kraftvollen Händen, deutete einen derben Hieb an und nickte dann beifällig. „Mit vereinten Kräften haben wir ein genügend großes Floß in zwei Tagen fertig.“
    „Dann sollten wir uns um ein geeignetes Lager zu kümmern“, meinte Luke. „Je früher desto besser. Wer weiß, wie viele Mithankor hier zu nächtlicher Stunde herumgeistern.“
    Bis Sonnenuntergang verblieb genügend Zeit. Avalea vergrub die Reste der Mahlzeit und verwischte alle Spuren unserer Feuerstelle. Krister säuberte das Angelzubehör und verstaute es wieder gewissenhaft, während Luke sich erneut auf die Suche nach Kräutern machte.
    Gegen Mittag ging es weiter. Wir entschieden, dem Uferverlauf in Richtung Westen zu folgen, da die Feuerinsel dem nordwestlichen Ufer am nächsten lag. Schuhe zogen wir nicht mehr an und marschierten mit nackten Füßen in knöcheltiefem Wasser, um so wenig Spuren wie nur möglich zu hinterlassen. Doch schon bald wechselte das Antlitz des Ufers. Der weiche Sand zog sich mehr und mehr zurück. Grober Kies nahm nun seinen Platz ein, welcher das Laufen ohne Schuhwerk nicht mehr zuließ. Die Berge kamen beharrlich näher. Am frühen Nachmittag erreichten ihre Ausläufer zu guter Letzt das Ufer. Steil fielen sie direkt in das glasklare Wasser hinab. Wenige Meter unter uns ruhte die spiegelglatte, glitzernde Oberfläche des mächtigen Sees, über uns, soweit das Auge blickte, endlose Felsformationen, die bis in den Himmel zu reichen schienen. Wir bewegten uns weiter am Fuß der Berge entlang, immer knapp über der Wasseroberfläche, manchmal von Felsblock zu Felsblock springend, manchmal über schmale gratähnliche Vorsprünge balancierend.
    Allmählich kamen Zweifel, ob es eine gute Idee gewesen war, uns der Insel von der Landseite nähern zu wollen. Krister, der voranging, schien inzwischen der gleichen Meinung zu sein. Er hatte sich bereits mehrmals mit skeptischem Blick umgewandt. Dennoch marschierten wir unverdrossen drauflos, in der Hoffnung, auch weiterhin einen passierbareren Weg zu finden. Dieser Wunsch sollte nicht in Erfüllung gehen.
    Alsbald standen wir am Rand einer Bucht, die der See offenbar in jahrhundertelanger unermüdlicher Kleinarbeit aus dem direkt in ihn einfallenden Berg herausgewaschen hatte. Gleich einem Kanal versperrte er den Weg auf die andere Seite, die Vorwärtskommen versprach. Der logische Weiterweg wäre die Umrundung der Bucht gewesen, doch leider blieb diese Option nicht. Wir hätten über Saugnäpfe an den Füßen verfügen müssen, um uns wie Insekten an den steil in den See fallenden Felswänden einen Weg am Rande der Bucht entlang zu erschließen. Günstig wären womöglich auch die kräftigen Hinterbeine einer Heuschrecke gewesen, mit deren Hilfe wir den breiten Kanal hätten überspringen können. Doch wir besaßen weder das eine noch das andere.
    „Sieht nach Umkehren aus“, meinte Luke resignierend. „Hier geht es nicht weiter. Vielleicht sollten wir ein Stück zurückgehen und einen Weg suchen, der weiter oben entlang führt?“
    „Das wäre eine Möglichkeit“, sagte ich skeptisch. „Allerdings kostet es Zeit, und selbst dann ist die Existenz eines solchen Weges mehr als fraglich.“
    „Wenn wir sowieso umdrehen müssen, eigentlich ganz egal.“
    „Wer spricht von umdrehen?“
    Avalea sah mich mit großen Augen an.
    „Die einzige Alternative wäre schwimmen.“
    „Kluges Mädchen“, lächelte ich sie gütig an.
    „An und für sich kein Problem“, warf Krister ein. „Der Taor war um einiges breiter und den haben wir auch geschafft.“
       Avalea verzog das Gesicht zu einer Miene, die größtes Unbehagen ausdrückte. Wir wussten um ihre bescheidenen Schwimmkünste, doch hatte sie bereits am Triassischen See eindrucksvoll bewiesen, Herrin über ihre Ängste zu sein. Ihre augenblicklichen Bedenken waren allerdings anderer Natur.
    „Dieser Kanal sieht sehr tief aus. Starke Strömung oder ein Sog hätten unberechenbare Folgen.“
    „Quatsch, das Wasser ist völlig ruhig. Ich werde es euch beweisen.“ Kurz

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