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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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existieren?“ fragte ich.
    „Weil wir gegen den Bannkreis immun sind. Uns Menschen hatten die Ermeskul nicht auf der Rechnung. Sozusagen die Gnade unserer späten Ankunft. Ach, nicht alle zeigen sich übrigens unempfindlich gegenüber dem Bannkreis, das sollte ich dir vielleicht sagen, damit du nicht zu sehr enttäuscht bist, wenn du deinen Bruder wiedersiehst.“
    Zum wiederholten Male spürte ich Mordlust in mir.
    „Was soll das nun wieder bedeuten?“ fragte ich zähneknirschend.
    „Ach, dir ist die Prophezeiung nicht geläufig? Gräme dich nicht, ich erfuhr auch erst spät von ihr.“
    Prophezeiung? Ich erinnerte mich dunkel an Éi-urt-tuays Äußerungen in diese Richtung, brachte die Einzelheiten allerdings nicht mehr zusammen.
    „Und weißt du was? Sie stimmt in der Tat. Ist das nicht außergewöhnlich? Sich erfüllende Prophezeiungen sind, wenn man es so sagen will, so selten wie eine blaue Rose. Wer hätte gedacht, dass es in der Tat einmal zwei Lebewesen geben würde, die Sentrys und Opreju wieder zu Verwandten machte? Spreche ich in Rätseln? Denk nach, Jack Schilt, denk nach und beweise mir, nicht zu den Primitivlingen zu zählen, zu denen dich deine rückschrittliche Kolonie am liebsten machen würde. Wie, du zögerst? Du bist doch ein schlaues Kerlchen, Jack Schilt, kannst du es dir nicht zusammenreimen? Offensichtlich nicht. Gut, dann will ich dir erneut auf die Sprünge helfen. Wie ich bereits andeutete, nahm ich Versuche nicht nur an Ermeskul vor, sondern auch an Opreju, Uhleb und Mithankor. Wobei die Forschungen an den Mithankor noch nicht abgeschlossen sind. Aber das ist eine andere Geschichte. Du siehst, nichts und niemand kann sich meinem Wissensdurst entziehen. Interessant, dass jene Prophezeiung, die ja nun schon endlose Jahrhunderte älter ist als wir, bereits davon spricht. Sentrys und Opreju, Verwandte gleichen Blutes... die Bindeglieder seid ihr, du und dein Bruder. Du bist halb Mensch, halb Ermeskul. Dein Bruder ist das andere Glied, er ist halb Mensch, halb Opreju. Ihr beiden seid sozusagen die Bastarde dreier Rassen.“
    Obwohl ich es bereits geahnt hatte – und tief drinnen wusste – traf es mich schwer, die ganze widerliche Wahrheit endlich akzeptieren zu müssen. Spätestens seit ich den Opreju am Triassischen See in die furchteinflößenden Augen gesehen hatte und die schwarzen Tränen fließen sah, ließ sich die Verbindung zwischen ihnen und Rob nur noch schwer leugnen.
    Doch etwas wollte nicht zusammenpassen. Ich sah keine Verbindung zwischen Opreju und Ar-Nhim. Was es auch immer mit jener denkwürdigen Prophezeiung auf sich haben mochte, in welcher Weise betraf es die Ar-Nhim?
    „Ich sehe, du bist sprachlos, Jack Schilt.“ Cantrell riss mich aus düsteren Gedankengängen. „Freust du dich nicht mehr darauf, deinen geliebten Bruder in die Arme zu schließen? Ja, das kann ich verstehen, zumal du ihn nicht mehr wiedererkennen dürftest. Als ich ihn die Tage zuletzt in Augenschein nahm, sah er aus wie sein eigener Großvater. Tückisch, dieser Bannkreis, nicht wahr? Der Opreju in deinem Bruder ist nicht gegen ihn immun, er erlischt. Leider stirbt dein Bruder mit ihm. Er altert unwahrscheinlich schnell. Nun ja, seine Aufgabe ist erfüllt. Er wird ohnehin nicht mehr gebraucht.“
    „Du Schwein!“ Ich legte allen aufgestauten Hass in diese beiden Worte. „Dafür wirst du bezahlen!“
    Mein Verlangen, Cantrell zu töten, steigerte sich zu purer Mordlust. Hätte ich die Möglichkeit gehabt, würde ich ihm ohne mit der Wimper zu zucken das Genick gebrochen haben. Er schien die Kraft meiner Verachtung zu spüren und trat unwillkürlich einen Schritt zurück.
    „Siehst du, das ist die Schwäche des Menschen. Er ist zu leidenschaftlich. Das macht ihn verwundbar.“
    „Sei sehr vorsichtig!“ zischte ich. „Was auch geschehen mag, ich werde immer versuchen, dich zu erledigen, bis zum letzten Atemzug...“
    „...der sehr bald sein wird.“ Cantrell lächelte gelassen. „Glaube nur nicht, ich fürchte mich vor dir, Jack Schilt.“
    Jetzt war es an mir, bösartig zu grinsen.
    „Das solltest du besser!“
    „Du wirst erst wieder frei herumlaufen, wenn der Sentry dich ganz übernommen hat, sei beruhigt. Genieße deine letzten Stunden, denn schon bald werden dir deine Ermeskul zeigen, was du ihnen wirklich wert bist.“ Cantrell lachte unheilvoll. „Sie werden nicht eine Sekunde dankbar dafür sein, dass du ihre verwunschene Rasse zu retten gedenkst, nein, sie werden dich mit

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