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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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geschieht. Wir sind die beiden besagten Brüder, die drei Rassen vereinigen. Wir sind die Jahrtausende alte Prophezeiung der Ermeskul. Das Schicksal Gondwanas liegt in unserer Hand.“
    Robs Stimme zitterte vor ohnmächtiger Wut, als er sprach.
    „Aber ich will das alles nicht!“ Seine Hände ballten sich zu Fäusten. „Wieso hat sich diese verfluchte Prophezeiung ausgerechnet uns ausgesucht? Auf welche Weise sollte ich jetzt noch dienlich sein? Sieh mich an, was kann ich denn noch ausrichten? Ich bin ein Wrack, ich bin schon so gut wie tot!“
    „Du warst der Lockvogel“, sagte ich leise. „Du hast deine Aufgabe gemeistert. Sie wussten, ich würde dir folgen, egal wohin. Der Opreju in dir ist ihnen scheißegal. Es ist allen scheißegal, was mit uns geschieht. Und ich habe nicht die geringste Lust, die Drecksarbeit für andere zu machen, die mir nicht einmal freundlich gesinnt sind. Und doch muss ich es tun. Ich habe keine Wahl.“
    „Aber wenn sie uns doch so dringend brauchen, können wir sie dann nicht mit uns erpressen?“ warf Rob ein.
    „So etwas dachte ich auch schon. Aber ihre Macht ist zu groß. Wenn wir uns widersetzen, schalten sie uns einfach aus. Wir sind doch bereits da, wo sie uns haben wollen. Eigentlich werden wir nicht mehr benötigt, jetzt geht alles seinen Gang. Ich frage mich nur, wann es soweit ist.“
    Es entstand eine lange Pause.
    „Dann ist es also aus“, flüsterte Rob.
    Ich sah ihn traurig an.
    „Ich fürchte ja. Du hast deinen Part erfüllt, jetzt bin ich an der Reihe. Aber sag, wie hast du es geschafft, auf die Feuerinsel zu kommen? Ich kann mir nicht vorstellen, dass dein Opreju sich nicht widersetzt hat. Immerhin muss er doch gewusst oder wenigstens gespürt haben, hier seinem Ende zu begegnen.“
    „Dazu kann ich nichts sagen. Nach der Ankunft am Taorsee verhielt er sich jedenfalls alarmierend ruhig. Seit meinem Weggang aus Stoney Creek trieb er mich tagsüber stets zu Höchstleistungen an, damit ich nachts, wenn die Kontrolle abnahm, nur eines wollte: schlafen. Jack, ich war jede Nacht tot vor Müdigkeit. An manchen Tagen legte ich mit Sicherheit an die achtzig Meilen zurück.“
    „Das erklärt, warum wir dich nie einholen konnten.“
    „Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wie ich nach Laurussia gekommen bin“, erzählte Rob weiter. „Als der Opreju in mir ausbrach – so bezeichne ich es immer – war sein Wille ungeheuerlich, als hätte er Jahrzehnte lang Kraft für diesen einen Moment gesammelt. Ich weiß nur, eines Nachts in einer großen Ruinenstadt erwacht zu sein... da waren Menschen, die sich meiner annahmen. Eine wunderschöne, großgewachsene, rothaarige Frau kümmerte sich um mich. Sie gab mir zu essen, und Wein... das ist das erste, an das ich mich erinnere, seit ich Stoney Creek verlassen hatte. Jack, mir fehlt die Erinnerung von Wochen! Ich habe nicht die leiseste Ahnung, wie ich diese Stadt erreicht habe. Erst in jener Nacht bin ich wieder Robert Schilt gewesen, keine Ahnung wer oder was ich die vielen Tage vorher war.“
    „Unvorstellbar“, murmelte ich ergriffen.
    „Diese Frau, sie nannte sich Avalea... in ihrer Nähe schien es so, als ginge der Einfluss des Opreju zurück. Doch es war nur vorübergehend. Ich weiß nicht wie lange ich in dieser Stadt verweilte, ich nehme an, nicht sehr lange, vielleicht zwei oder drei Tage. Am letzten Abend bot sie an, mich an den Taorsee zu führen, doch ich lehnte ab.“
    Ich kam nicht umhin, wissend zu lächeln.
    „Wir haben es genauso abgelehnt.“
    Rob sah mich verblüfft an.
    „Du kennst Avalea?“
    „Das wiederum kann ich nicht gerade behaupten. Ich glaube nicht, sie auch nur im Entferntesten zu kennen. Dennoch, ja, es stimmt, wir sind ihr in Hyperion begegnet, genau wie du.“ Ich erzählte ihm ausführlich von unserem Aufenthalt in der zerstörten Hauptstadt Laurussias. Rob lauschte gebannt. Als ich ihm berichtete, immer das Gefühl gehabt zu haben, ihr nicht trauen zu dürfen, fiel er mir ins Wort.
    „Ja, mir ging es genau so“, rief er aufgeregt. „Von Anfang an wusste ich, sie spielt ein falsches Spiel. Obwohl sie sich sehr liebevoll zeigte und alles tat, damit es mir besser ging. Doch irgendetwas warnte mich vor ihr. Wohlgemerkt, mich. In diesen wenigen Tagen bin ich ganz und gar ich selbst gewesen. Ich machte mir sogar Gedanken über eine Rückkehr, heim nach Stoney Creek. Das Tier hielt sich bemerkenswert zurück. Also wagte ich es und floh nachts aus Hyperion, hinaus aus diesem unheimlichen

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