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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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Plan, mit vereinten Kräften eine Gegenoffensive zu starten, wurde brüsk zurückgewiesen. Aotearoa machte keinen Hehl daraus, wie sehr es das bevorstehende Ende Laurussias begrüßte. Diese armen Irren. Sie gingen immer noch davon aus, die Opreju nicht fürchten zu müssen. Nun ja, sie sollten eines besseren belehrt werden. Ich gebe zu, eine Offensive gegen die von Süden heranrückende Übermacht der Opreju hätte wenig Aussicht auf Erfolg gehabt. Aus heutiger Sicht war der Kampf bis zum letzten Mann die einzig richtige Entscheidung. Sie ermöglichte mir die Flucht. Meine treuen Skiavos hielten mir aussichtslos kämpfend den Rücken frei, während ich zusammen mit wenigen Verbliebenen über das Zentralmassiv und Yalga nach Fennosarmatia entkam und hier, inmitten des Taorsees, einen genialen Unterschlupf fand. Und es fand sich noch etwas viel Interessanteres.“
    „Der Ar-Nhim Ghaia“, entfuhr es mir.
    „Ja, der Ar-Nhim Ghaia.“ Cantrell hielt inne, als kostete er die Sekunden meiner Anspannung aus. „Kannst du dir vorstellen, was es für ein hochentwickeltes Wesen bedeutet, Unendlichkeiten an ein und denselben Ort gebannt zu sein? Natürlich kannst du es nicht. Sieh, wie grausam deine Ermeskul sind. Sie besiegen ihre Gegner, gönnen ihnen aber keinen ehrenvollen Tod, nein, sie zwingen sie dazu, ewig zu leiden. Der Ghaia ist müde geworden. Er ist ein Herrscher, gewohnt zu regieren. Doch seit einer Ewigkeit eingesperrt wie ein Aussätziger. Was ihn am Leben erhält, ist die Tatsache, dass Teile seines Volkes noch immer existieren, und er will sie eines Tages wieder anführen.“
    Dann stimmte Avaleas Geschichte und ihr war in Tarma-tjo-uhzuba tatsächlich ein lebender Ar-Nhim begegnet! Lange hatte ich es nicht glauben wollen, doch es schien der Wahrheit zu entsprechen.
    „Er steht in Kontakt mit ihnen, allein diese Gegebenheit genügt, sie am Leben zu erhalten, ist das nicht außergewöhnlich? Eine Eigenschaft, die uns Menschen völlig fehlt. Du siehst also, Jack Schilt, die Ar-Nhim sind gefährliche Konkurrenz. Dass es ihnen gelungen ist, tief unter der Erde auszuharren, weist sie als starke und mächtige Rasse aus, eine Rasse, die den Menschen in allen Belangen weit überlegen ist und sie zerstören wird, wenn sie die Gelegenheit dazu bekommt. Und die Ar-Nhim sind es gewohnt zu kämpfen, ganz im Gegensatz zu den Ermeskul, die in ihrer Traumzeit dahindämmern. Tja, und nun befindet sich das Schicksal Gondwanas in meinen bescheidenen Händen.“
    Cantrell wiegte den Ithronn liebevoll wie ein Baby.
    „Ist es nicht unglaublich? Dieser im Vergleich zur Größe des Ghaia winzige Stab besitzt die Macht, ihn zu vernichten. Außergewöhnlich, in der Tat.“
    Nun wurde auch klar, warum sich Avalea so sehr um den Ithronn gesorgt, ihn sogar unter Lebensgefahr aus den Klauen der Opreju gerettet hatte. Er sollte also auch eine Hauptrolle in diesem üblen Drama spielen.
    „Wieso haben die Ar-Nhim nie versucht, ihren Herrscher zu befreien?“ wollte ich wissen. „Wenn sie mit ihm in Kontakt stehen, müssten sie doch wissen, wo er ist.“
    „Wie sollten sie? Die Ermsekul haben einen Bannkreis um die Feuerinsel gezogen, welcher den Ghaia drinnen und alle anderen draußen hält. Wer der Insel zu nahe kommt, verwelkt im wahrsten Sinne des Wortes.“ Cantrell lächelte grimmig. „Eine teuflische Vorsichtsmaßnahme, fürwahr. Als hätten sie es geahnt.“
    „Was geahnt?“
    „Geahnt, dass der Ghaia irgendwann Schützenhilfe bekommt. Denkst du etwa, die Opreju hätten ohne mein Zutun den Ort ihrer Verbannung verlassen können? Ja, Jack Schilt, ich rede von Travorsa, diesem trostlosen Eiland, umspült von den tosenden Wogen der Tethys. Die Opreju fürchten nichts so sehr wie Wasser. Sie können nicht schwimmen, gehen schon nach kurzer Zeit unter und ersaufen jämmerlich. Sie säßen heute noch auf Travorsa fest, hätte ich ihnen nicht geholfen. Sie brauchten Beistand. Und den bekamen sie. Allerdings nicht so, wie sie es sich vielleicht vorgestellt hatten. Auf Gondwana geht ohne mein Zutun aber auch wirklich nichts voran.“
    Oh ja, so sah es in der Tat aus. Natürlich war er es gewesen, der die Opreju nach der Einnahme Travorsas nach Laurussia schaffen ließ, um sie für seine „wissenschaftlichen“ Zwecke zu benutzen. Wie sich herausgestellt hatte, war dieser Schuss allerdings gründlich nach hinten losgegangen.
    „Wenn, wie du sagst, ein Bannkreis um die Feuerinsel gezogen ist, wieso können Menschen und Skiavos hier

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