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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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Aber dich zurücklassen...“
    „Das macht keinen Unterschied“, unterbrach ich ihn energisch. „Hauptsache, wir tun etwas. Wir zeigen ihnen, dass wir noch nicht aufgegeben haben, egal was passiert.“
    „Ja!“ Rob strahlte über das ganze eingefallene Gesicht. „Ja, wir zeigen es diesen Bastarden! Und wenn es das letzte ist, was wir tun!“
    Ich grinste.
    „So kenne ich meinen Bruder!“
    Ein neuerlicher Hustenanfall, der Robs Körper nach allen Regeln der Kunst durchschüttelte, zeigte mir deutlich, wie wenig Zeit ihm blieb. Als er wieder sprechen wollte, kam nur noch grässliches Rasseln und Pfeifen aus seinen Lungen.
    „Sprich nicht mehr!“ sagte ich sanft. „Ruh dich etwas aus.“
    Er sah mich lange an.
    „So schön, dass du hier bist.“ Es war kaum verständlich. Ich nickte, weil ich nicht wusste, was ich darauf sagen sollte. Ihn wieder gefunden zu haben war mit Sicherheit mehr als nur Grund zur Freude. Doch die schwierigen Umstände raubten mir jede Kraft, mich darüber wirklich zu freuen. Alles was ich tun konnte war ihn weiterhin festzuhalten. Sein Körper entspannte in meinen Armen und er schlief in der Tat ein. Einen schrecklich langen Moment dachte ich, er wäre gestorben, aber das sanfte Heben und Senken seines Brustkorbs strafte meine Befürchtungen Lügen.
     
    Es gab also einen Gang unter dem See. Das erklärte, wie es Avalea gelungen war, auf die Feuerinsel zu gelangen. Sie musste von der Existenz dieser unterirdischen Passage gewusst haben.
    Warum nur hatte sie nie etwas davon gesagt?
    Weshalb ließ sie mich in aller Ruhe das Floß bauen, wenn es doch eine viel naheliegendere Lösung gab?
    Das konnte doch nur bedeuten, dass sie mich nicht mehr auf der Feuerinsel hatte sehen wollen. Darum wollte sie auch plötzlich meinen Tod. Warum in aller Welt hatte sie mich nicht schon in Hyperion ausgeschaltet? Weswegen diese mörderische Tour durch halb Gondwanaland? Wäre es nicht ein leichtes gewesen, mich in den Klauen der Opreju zu belassen? Wollte sie sich die Finger in der Tat selbst schmutzig machen?
    Ich grübelte.
    Ein plausibler Grund wollte mir nicht wirklich einfallen. Womöglich hatte sie den Zusammenhang zwischen mir und dem Sentry erst spät begriffen. Aber nein, sie musste es von Anfang an gewusst haben.
    Aber von wem?
    Naheliegend, dass es Cantrell gewesen war. Hatte er nicht erzählt, Avalea wäre eine seiner vielen Töchter? Hatte sie nicht versprochen, mich und den Ithronn auszuliefern? Zumindest am Ende musste sie ihre Meinung geändert haben... aber aus welchem Grund?
    Ach egal. Wieso sollte ich mir über etwas das Hirn zermartern, das längst nicht mehr von Bedeutung war? Avalea gehörte der Vergangenheit an. Sie lag hinter mir. Vor mir aber lag etwas ganz anderes. Eine Zukunft, die es zu beeinflussen galt, kostete es was es wollte. Ich würde Rob hier raushelfen und dann versuchen, Krister und Luke zu finden, um auch ihnen zu zeigen, wie sie sich retten konnten, bevor ich meiner Bestimmung entgegentrat. Ja, das klang um ein Vielfaches besser, als passiv abzuwarten, was geschehen sollte.
     
    Endlose Stunden vergingen. Nichts rührte sich, kein Wachtposten ließ sich blicken. Alles blieb totenstill. Krampfhaft versuchend, wach zu bleiben, um die erstbeste Möglichkeit zu ergreifen, die Wache zu überlisten, saß ich mit ausgestreckten Beinen da. Rob lag noch immer in meinen Armen. Er hatte sich die ganze Zeit nicht ein einziges Mal gerührt. Irgendwann vernahm ich Geräusche von der anderen Seite unseres Gefängnisses. Ganz eindeutig näherten sich Schritte.
    Ich rüttelte meinen Bruder heftig an der Schulter. Er war sogleich hellwach.
    „Es ist soweit. Ich glaube, da draußen rührt sich was.“
    Rob stand schwerfällig auf. Mir kamen ernste Zweifel, ob er in seinem Zustand überhaupt aus eigener Kraft den Weg zu der unterirdischen Passage würde meistern können. Ich sah ihm zu, wie er auf unsicheren Beinen neben der Tür Position bezog.
    „Hallo! Hilfe!“ Rob pochte mit schwachen Faustschlägen gegen die Tür. „Hilfe, bitte!“
    Nur wenige Augenblicke später kam Antwort von der anderen Seite des Gefängnisses.
    „Ruhe da drin!“ Die barsche, tiefe Stimme des Wächters klang wenig erbaulich. Nun begann meine Rolle. Ich gab Laute von mir, als sei ich am Ersticken.
    „Mein Bruder bekommt keine Luft mehr“, rief Rob mit aufgeregter Stimme. „Bitte, er braucht sofort Hilfe.“
    Zunächst war kein Ton mehr zu vernehmen. Der Wächter schien zu zögern. Ich hustete noch

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