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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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eigenen Augen davon überzeugt habe.“
    Sie nickte resignierend.
    „Dann los!“
    Avalea führte Krister schnellen Schrittes durch eine ganze Anzahl von düsteren Gewölben, die einander zum Verwechseln ähnelten. Er ahnte nicht, wie nahe Rob und ich ihm noch vor gar nicht allzu langer Zeit gewesen waren. Die Skiava folgte exakt dem Weg, den Rob mir vorgegeben hatte. Alsbald erreichten die beiden den Thronsaal, welcher in bedrohlichem Halbdunkel ruhte. Die meisten der vielen kalt leuchtenden Lichter waren erloschen. Es herrschte unheilvolle Stille.  
    „Das bedeutet nichts Gutes“, flüsterte Avalea unbehaglich umherblickend. „Einige Generatoren müssen ausgefallen sein. Soviel ich weiß hat es so etwas noch nie gegeben.“
    Generatoren?
    Krister verkniff sich wohlweislich jede Nachfrage und ermahnte Avalea, weiterzugehen. Sie gehorchte zögerlich. Auf leisen Sohlen durchquerten sie das enorme Gewölbe und erreichten die andere Seite. Von dort aus ging es weiter durch eine hinter einem dunklen Vorhang verborgene Passage. Genau diesen Weg waren auch Rob und ich gegangen.
    „Wieso ist alles so verlassen? Beim letzten Mal wimmelte es hier nur so von Skiavos. Hat das etwas mit dem Erdbeben zu tun?“
    „Ich kann es dir nicht sagen“, erwiderte Avalea auffallend kleinlaut. Ginge es nach ihr, befänden sich beide schon längst auf dem Weg runter von der dem Untergang geweihten Feuerinsel. Alles was jetzt vor ihr lag entzog sich jedweder Kontrolle. Die Dinge nahmen ihren unheilvollen Lauf.
    Krister erkundigte sich wiederholt, wie weit es noch sei. Die Ungeduld in seiner Stimme kam nicht von ungefähr. Ahnte er bereits ihre Hinhaltetaktik? Oh ja, sie kannte den Weg zur Grotte des Ghaia, verspürte aber kein dringendes Bedürfnis, dorthin zu gelangen. Im Gegenteil. Sie spielte auf Zeit, suchte nach einer Möglichkeit, Krister abzulenken oder gar umzustimmen. Vieles konnte unterwegs passieren, vor allem jetzt in dieser überaus fragilen Phase. An einer Abzweigung kam ihr endlich ein Einfall. Der mittlere Gang führte zur Grotte... der linke jedoch... ja, einen Versuch war es wert.
    „Hier entlang!“ rief sie nach links deutend. Ihre Schritte beschleunigten sich merklich. Auf Krister wirkte es, als hätte Avalea die verlorengegangene Orientierung wieder erlangt. Kurze Zeit später passierten sie eine Reihe von Türen, die Krister trotz der Düsternis nicht entgingen. Er hielt inne.
    „Was befindet sich dahinter?“ fragte er.
    Avalea warf einen ungehaltenen Blick zurück.
    „Nicht wichtig“, sagte sie unbestimmt. „Los, weiter!“
    „Vielleicht nicht wichtig für dich.“ Krister beharrte auf einer Antwort. Sein Argwohn kehrte zurück. Die Irrfahrt durch die vielen dunklen Gänge und Gewölbe trug nicht dazu bei, das wenige Vertrauen, das er in Avalea setzen musste, aufrecht zu erhalten.
    „Na schön, wenn du es denn wissen musst. Hier beginnen die Laboratorien von Alpha Cantrell.“
    „Von wem?“
    „Von Alpha Cantrell, dem Kopf hinter allem hier.“ Wenig ahnte sie davon, dass Cantrells unselige Existenz bereits ein Ende gefunden hatte. „Cantrell war einst der unumschränkte Herrscher über ganz Laurussia. Nach der Niederlage im Großen Krieg zog er sich hierher zurück und feilt seitdem an seiner ganz speziellen Rache. Ich werde dir irgendwann später mehr davon berichten. Falls es ein Später gibt. Jetzt haben wir keine Zeit für Erklärungen.“ Sie sah den Widerwillen in seinen Augen und legte nach. „Willst du Jack finden oder nicht?“
    Dieses Argument zog.
    Sie hasteten an einer weiteren Abfolge von Türen vorbei, welche Krister mehr und mehr verwirrten. Wie viele mochten es inzwischen gewesen sein? Zwanzig? Dreißig? Was auch immer sich hinter ihnen befand, es interessierte ihn mit jeder weiteren weniger. Erstmals plagten ihn schwere Zweifel. Machte es Sinn, Avalea nicht zu glauben? Sie schien deutlich mehr über die Zusammenhänge Bescheid zu wissen, von denen er nicht die geringste Ahnung hatte. Hier ging etwas vor, das er beim besten Willen nicht begriff. Brachte er sich und damit auch sie aufgrund seines Dickkopfes in der Tat in Todesgefahr? War Jack vielleicht wirklich nicht mehr am Leben?
    Abrupt blieb Avalea stehen. Krister wäre um ein Haar in sie hineingelaufen. Mit dem Zeigefinger auf den Lippen wandte sie sich um.
    „Hier ist es!“
    „Hier ist was? Ist Jack hinter dieser Tür?“
    „Nicht ganz.“ Sie wirkte, als brach sie nur widerwillig ein dunkles Geheimnis. Die Skiava spielte

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