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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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Krister schroff ab. Was auch immer angebissen hatte, er wollte es ganz alleine besiegen. Oder den Kampf ganz alleine verlieren.
    „Es ist hoffentlich kein Ichthyon“, rief ich Krister zu, der meine Bemerkung nicht einmal registrierte. Ich kannte seine Verbissenheit, wenn es darum ging, sich etwas zu beweisen. Dieser Gegner stellte eine echte Herausforderung dar, und das konnte gefährlich werden. Ein verletzter Krister Bergmark passte gegenwärtig gar nicht in mein Konzept. Schon sah ich das Blut in seinen Händen, als die scharfe Leine tiefer und tiefer in seine Handflächen schnitt. Ich musste etwas tun.
    „Lass gut sein!“ rief ich. „Das ist es nicht wert. Deine Hände werden noch gebraucht.“
    „So ein Drecksvieh!“ Noch mehr Blut. Krister sah sich gezwungen, Leine nachzulassen, was die Situation entschärfte.
    Luke stieß einen Schrei aus und deutete wild gestikulierend nach achtern. Ich folgte seinem ausgestreckten Arm und sah einen mächtigen Fisch springen. Ja, es war ein Karsar. Ein ausgewachsener Karsar. Mindestens drei Meter lang, vom Schwanz bis zur Spitze seiner beiden mächtigen Falchions, die beim wütenden Auf- und Zuschnappen der kräftigen Kiefer hohl aufeinander klapperten. Das riesige Tier schüttelte sich dabei wie ein nasser Hund, seinen riesigen Kopf zornig hin und her schleudernd, als versuchte es, den unsichtbaren Gegner aufzuspießen und damit außer Gefecht zu setzen.
    Fasziniert starrte ich auf den großartigen Fisch, der noch drei weitere Male sprang und sich dabei in seiner ganzen eindrucksvollen Größe präsentierte. Wollte er dem kleinen Boot signalisieren, eine Nummer zu groß zu sein? Noch einmal zeigte er sich, seinen Körper halb aus den Wellen schraubend, wobei nicht klar war, ob es der zum Zerreißen gespannten Leine zuzuschreiben war, die ihn zu dieser Akrobatik zwang. Krister schielte bereits trunken vor Erregung nach der Lanze, die zu seinen Füßen lag. Plante er, das Tier aus dieser Entfernung zu stechen?
    „Luke, du willst helfen? Dann halte die Lanze bereit!“
    Der Junge tat wie ihm geheißen und baute sich neben seinem Stiefbruder auf, die Waffe mit der rechten Faust umklammernd.
    „Okay, dann hole ich das Vieh jetzt heran!“
    Mit neuer Energie startete Krister eine zweite Offensive. Den Schmerz in seinen rohen Handflächen ignorierend zerrte er mit aller Kraft, die seine starken Arme hergaben, an der Leine. Tatsächlich ließ sie sich nach einigen Anfangsschwierigkeiten erstaunlich leicht einholen. Nach den imposanten Luftsprüngen musste der Fisch allem Anschein nach erschöpft sein. Er ließ sich wie ein Spielzeug heranziehen. Meter um Meter holte Krister die Leine ein. Ein siegessicheres Lächeln umspielte seine Mundwinkel.
    „Er hätte nicht springen dürfen. Jetzt ist er müde und entkräftet. Jetzt hab ich ihn! Ich spüre ihn! Wie er sich windet!“
    Luke stand breitbeinig da, bereit zum tödlichen Stoß. Jeden Augenblick musste der Karsar am Haken hängend auftauchen, die nun wieder gespannte Leine verschwand nur gute zwei Körperlängen entfernt in der wogenden See. Es konnte sich nur noch um Sekunden handeln.
    Krister startete den finalen Angriff und zog brutal an. Diese Aktion musste dem Karsar heftige Schmerzen bereitet haben, womöglich hatte der messerscharfe Haken seine Eingeweide aufgefetzt. Ein gewaltiger Ruck ging durch die Leine, als zöge ein wildgewordener Ochse am anderen Ende. Krister wurde nach vorne gerissen. Glücklicherweise hatte er sich nicht mehr die Mühe gemacht, die letzten Meter der eingeholten Leine um den Körper zu wickeln, er wäre sonst unweigerlich über Bord gegangen. So gelang es ihm, sich am Bootsrand abzufangen und die Leine zu sichern. Der Karsar bot noch einmal alles auf, was er an Kraftreserven zu bieten hatte.
    In Kristers Augen spiegelte sich pure Entschlossenheit wider, das Tier koste es was es wolle zur Strecke zu bringen. Ein Anblick, der mir weit weniger gefiel. Unter normalen Umständen würde ich der letzte gewesen sein, der diesem Kampf aus dem Weg gegangen wäre. Allerdings befanden wir uns zwei Tagesreisen von zu Hause entfernt. Mir stand nicht der Sinn nach Umkehren, um einen verletzten Krister verarzten zu lassen. Nicht auszudenken, in welcher Lage wir uns befänden, sollte es dem riesigen Fisch gelingen, den Spieß umzudrehen, seinen Jäger ins Meer zu zerren und dort mit seinen tödlichen Falchions zu durchbohren. Es wäre nicht das erste Mal, dass so etwas geschah.
    Ich spielte bereits mit dem

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