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Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition)

Titel: Sentry - Die Jack Schilt Saga: Die Abenteuer des Jack Schilt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Thiele
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grundsätzlich stählern an, sah jedoch völlig andersartig aus. Wenn es eine Art Metall war, dann keines, das wir bisher zu Gesicht bekommen hatten. Die ganze Konstruktion schien zudem aus einem Guss zu sein, ohne jede erkennbare Fuge oder Naht. Ein Wunderding, etwas, das es eigentlich nicht geben durfte. Wir schritten den Teil mehrmals ab, welcher so monumental aus dem Wasser ragte.
    „Was ist das?“ fragte Luke mehrere Male. Ein Ausdruck schierer Verblüffung lag auf seinem Gesicht. „Was zum Teufel ist das?“
    Ich zuckte wiederholt mit den Achseln, bis mich alsbald ein Verdacht beschlich, der sich mit jeder weiteren Minute in Gewissheit wandelte. Konnte es sein? Konnte es wirklich wahr sein? Die äußere Form jedenfalls erinnerte mich schwer an eine Abbildung, die ich in den Radanaufzeichnungen gesehen hatte. Allein fehlte mir der Glaube, hier und heute darauf gestoßen zu sein. Krister zog interessanterweise ähnliche Schlüsse, immerhin hatte ich ihm davon berichtet, und selbst wenn er die Illustration nicht mit eigenen Augen gesehen hatte, schien er doch intuitiv eins und eins zusammenzuzählen.
    „Es ist das fliegende Schiff, oder?“ fragte er mich, als sich Luke außer Hörweite befand. „Das, mit dem wir Menschen hier ankamen. Wie hieß es noch einmal?“
    „Du meinst die Britannic.“
    „Genau, Britannic. Jetzt fällt es mir auch wieder ein.“
    Ich zweifelte keinen Moment mehr daran. Selbst wenn es sich nicht um die Britannic selbst handelte, dann um ein anderes Gefährt seiner Art. Aber nach allem was ich wusste, war nur eines auf Gondwana gelandet, jenes, das die ersten Siedler hierher gebracht hatte. Und das war die Britannic gewesen.
    Doch wie um alles in der Welt war sie an diesen entlegenen Ort gekommen, so weit weg von jeglicher Siedlung? Wieso lag sie hier zwischen Wasser und Land wie angeschwemmtes Treibgut? Je länger ich diese Frage stellte, desto aberwitziger kam sie mir vor. Warum sollte sie nicht an diesem Ort liegen? Irgendwo musste sie ja abgeblieben sein, weshalb also nicht hier?
    „Auch wenn es absurd erscheint, habe ich den gleichen Gedankengang“, vertraute ich mich Krister an. „Verdammt! Es ist also doch alles wahr. Krister, weißt du, was das bedeutet? Wenn das die Britannic ist, und ich bin jetzt absolut überzeugt davon, ist sie der unzweifelhafte Beweis für die Echtheit der Aufzeichnungen von Radan.“
    Krister nickte langsam. „Willkommen auf Gondwana, Fremdling“, resümierte er trocken. Wir sahen einander an, als hätten wir eine Verschwörung aufgedeckt, nicht wissend, wie damit umzugehen sei. Die Augen ließen sich jedenfalls nicht mehr vor der Wahrheit verschließen.
    „Wie lange liegt sie schon hier?“ Ich sprach leiser als beabsichtigt. Ehrfurcht hatte mich ergriffen.
    Krister zuckte mit den Schultern. „Lange jedenfalls.“
    „Mindestens dreihundert Jahre. Sie ist wohl auch ein Opfer des Krieges geworden.“
    „Anzunehmen. Jack, das ist einfach der Wahnsinn. Mit diesem Ding sollen wir Menschen hierher gelangt sein? Ich glaubte bisher nicht wirklich daran. Aber jetzt… jetzt begreife ich allmählich.“
    Demütig blickten wir empor. Die Konstruktion, wenn auch nur noch die traurigen Reste ihrer selbst, nahm mich nun gänzlich gefangen. Unvorstellbar, dass dieser Koloss einst von einem unendlich weit entfernten Planeten gekommen sein sollte. In der Tat so unglaubwürdig, ich rückte innerlich wieder ein kleines Stück von meiner Überzeugung ab. Wie um alles in der Welt sollte sich dieses Monstrum einst durch die Lüfte bewegt haben? Geschweige denn durch den Weltraum? Respektvoll schritten wir ein ums andere Mal um das gigantische Wrack herum, auf der Suche nach etwas, das Licht ins Dunkel bringen sollte. Es fand sich nur nichts.
    „Sieht so aus, als wäre es vor Ewigkeiten ein Raub der Flammen geworden.“ Luke zog erste Schlüsse – und ich bemerkte neidlos, wie beneidenswert präzise sein Verstand funktionierte. Da er als einziger von uns dreien über keine Vorkenntnisse verfügen konnte, imponierte mir seine Scharfsichtigkeit umso mehr. „Vor uns liegen meiner Meinung nach die Überreste einer stählernen, ausgebrannten Konstruktion. Irgendwo las ich einmal – allerdings kann ich mich irren –, dass sich Eisen bei entsprechend hohen Temperaturen weiß verfärbt. Das würde die vielen hellen Verfärbungen überall erklären, sehr ihr? Faszinierend. Wenn ich nur einen Schimmer hätte, was das ist. Mit absoluter Sicherheit keine natürliche

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