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Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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Gesichter reichten. Sayd trug Laurina an ihnen vorbei, gefolgt von Jared, der als Zeuge fungierte.
    Sie stiegen über ein paar Treppen in die Tiefe und gelangten schließlich an eine Gitterwand, dahinter befand sich ein Raum, von dem eine schwere Tür auf einen Gang hinausführte. Die Angeln des Tores, das in die Gitterwand eingelassen war, quietschten leise, als Jared es öffnete, dann verschwanden er und Sayd mit Laurina in den Raum und schließlich durch die zweite Tür.
    »Erstaunlich«, flüsterte Sayd, als er Laurina wieder auf dem Boden ablegte. Ihr Haar breitete sich dabei wie das Rad eines Pfaus auf den Steinen aus.
    »Was?«, fragte Jared, der seine Hände in den Ärmeln verborgen hatte.
    »Sie ist bereits dabei, zu erwachen. Ich habe es an ihrem Herzschlag gespürt. Kein Mädchen zuvor konnte so schnell das Gift verarbeiten wie sie. Selbst die Letzte hat eine Stunde gebraucht, um wieder zu sich zu kommen.«
    »Dann lass uns besser von hier verschwinden«, schlug Jared vor. »Sonst überredet sie uns noch dazu, ihr den Weg nach draußen zu zeigen.«
    »Wir sehen uns oben wieder, Laurina«, sagte Sayd, während er dem Mädchen eine Haarlocke aus dem Gesicht strich und ihren Duft noch einmal einsog. » Inschallah .«
    Dann erhob er sich und übersah geflissentlich, dass Jared einen kleinen Gegenstand fallen ließ.

     
    Stöhnend öffnete ich die Augen und bemerkte, dass ich mich nicht mehr in meiner Kammer befand. Modriger Geruch strömte mir in die Nase. Was ich zunächst für ein Geräusch hielt, war in Wirklichkeit das Schlagen meines Herzens, das in meinen Ohren dröhnte.
    Gabriels Worte kamen mir wieder in den Sinn.
    Du wirst deine Fähigkeiten brauchen. Und dann fiel mir auch wieder ein, wer mich überfallen hatte!
    Sayd hatte mir mit seiner Nadel irgendein Gift verabreicht, das mich eingeschläfert hatte. Während ich ihn im Stillen verfluchte, blickte ich mich um.
    Das hier war also die Prüfung, die er mir angekündigt hatte! Nur warum hatte man mich dann betäubt? Sie hätten mich doch auch einfach hierherführen können.
    Als sich meine Augen an das Fackellicht gewöhnt hatten, fand ich auf dem Boden eine kleine Schriftrolle. Ich erkannte Jareds Schrift. »Wisse, dies ist das Labyrinth der Fallen. Erbaut wurde es zu dem Zweck, keinen Eindringling in die oberen Räume vordringen zu lassen. Es ist deine Aufgabe, einen Weg dorthin zu finden. Hüte dich vor den Fallen und dem Wächter mit der Peitsche.« Da Jareds Schrift schon ein wenig verblichen war und sich einige Flecke auf dem Dokument befanden, konnte ich davon ausgehen, dass alle Anwärterinnen diese Schriftrolle erhalten hatten und Jared erwartete, dass ich sie ihm wiederbrachte.
    Dankbarer wäre ich ihm allerdings gewesen, wenn er mir eine kleine Karte der Festung hinterlassen hätte. In der Hoffnung, eine solche zu finden, drehte ich das Pergament um, doch dort waren nichts als die Abdrücke zahlreicher schmutziger Finger zu sehen. Mir blieb also nichts anderes übrig, als die Umgebung allein zu erkunden und einen Weg zu finden.
    Ich schob die Schriftrolle also unter mein Hemd und griff nach einer der Fackeln, denn ich war nicht sicher, ob es überall Licht geben würde. Nach ein paar Schritten vernahm ich hinter mir ein klickendes Geräusch.
    Aufmerksam geworden blieb ich stehen und blickte mich um, als plötzlich etwas dicht vor meinen Augen aus dem Boden schoss. Mit einem Schrei sprang ich zurück.
    Nur um Haaresbreite hatte mich ein scharf geschliffener Speer verfehlt! Seine Spitze funkelte böse im Schein der Fackel.
    In meiner Panik heftig keuchend blieb ich noch eine Weile stehen und wartete darauf, dass der Speer wieder in den Boden verschwinden würde. Doch das geschah nicht.
    Als sich meine Angst ein wenig gelegt hatte, fiel mir wieder Jareds Anhänger ein. Der Giftdorn war herausgeschnellt, weil er auf die Kreuzbalken gedrückt hatte. Das Klicken kam mir in den Sinn. Ohne es zu merken, musste ich den Auslöser betätigt haben. Da diese Falle mir nun nichts mehr anhaben konnte, kniete ich mich auf den Boden und beleuchtete die schmutzigen Steine.
    Auf dem ersten Blick konnte ich nichts erkennen, also strich ich mit der Hand über den Boden. Nach einer Weile fand ich eine kleine Erhöhung.
    Als ich darauf drückte, ertönte erneut ein Klicken, dasselbe, das ich vorhin gehört hatte. Nun vernahm ich ein schabendes Geräusch. Gab es noch einen Speer? Würde er mich nun durchbohren?
    Ich kniff die Augen zusammen, erkannte dann aber,

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