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Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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dass du eingegriffen hast, als Malik sie mit dem Dolch bedroht hat.«
    »Das war mein gutes Recht«, entgegnete Sayd, während er einen der Bolzen aus dem Holz zog. »Laurina hatte ihn entwaffnet. Damit war es zu Ende, ihm war nur die Peitsche erlaubt. Ich konnte nicht zulassen, dass er sie verletzt oder in seinem Zorn gar tötet.«
    »Dennoch scheint es mir, dass dir das Mädchen am Herzen liegt.«
    »Das scheint Euch nur so, Gebieter. Ich sehe in ihr eine geeignete Kandidatin, nichts weiter. Hätte Gabriel versucht, in dieser Sache zu betrügen, hätte ich sie Maliks Zorn überlassen. Doch die beiden haben ehrenvoll gehandelt – ganz im Gegensatz zu Malik, als er seinem Mädchen sagte, wie man die Fallen entschärfen kann.«
    »Und wann, glaubst du, könnte sie bereit sein?«
    Sayd ahnte, aus welchem Grund der Emir diese Frage stellte. Saladin hatte vor Tiberias Stellung bezogen.
    »Schon bald. Vielleicht noch vor Ablauf der Frist.«
    Das war genau das, was Malkuth hören wollte.
    »Sag Gabriel, dass er das Training verschärfen soll. Sie soll schon bald zur nächsten Probe antreten.«
    »Wie Ihr wünscht, Gebieter.«
    Sayd verneigte sich leicht, dann wandte er sich wieder der bolzengespickten Tür zu. Einen Moment noch brannte der Blick des Emirs auf seiner Wange, dann zog sich Malkuth in die Schatten zurück.

26
    E rschöpft fiel ich an diesem Morgen auf mein Lager und schlief tief und traumlos.
    Erst als die Sonne schon hoch am Himmel stand, holte mich Jared aus meinem Quartier ab.
    Auf seinem Gesicht lag ein vieldeutiges Lächeln. »Scheinst die Prüfung gut verkraftet zu haben. Jedenfalls siehst du aus wie der blühende Morgen.«
    Dank Gabriels Behandlung fühlte ich mich auch so. Doch Jared hatte so etwas noch nie zu mir gesagt! Dementsprechend erweckte es meinen Argwohn.
    »Geht es dir gut?«, erkundigte ich mich, während ich ihn nach Anzeichen von Krankheit musterte. Eigentlich war das nicht möglich, aber so, wie er sprach, war er nicht ganz bei sich. Hatten ihm die Derwische irgendein Mittel verabreicht, das den Geist verwirrte?
    »Natürlich, warum sollte es das nicht?«, fragte Jared verwundert. »Warum fragst du?« Weil du sonst nie so freundlich zu mir bist , dachte ich, sprach es aber nicht aus. »Nur so«, antwortete ich stattdessen.
    »Nun, ich war ja nicht derjenige, der den Fallengang bezwungen hat, sondern du!«, gab er zurück. »Ich gebe es ungern zu, aber jemand, der es geschafft hat, diesen Fallen zu entkommen, verdient meine Hochachtung.«
    Jetzt war ich mir sicher, dass mit ihm etwas nicht stimmte. Ich konnte so schön schreiben, wie ich wollte, nie bekam ich ein Lob von ihm. Dasselbe galt für die Aussprache der arabischen Wörter. Doch jetzt empfand er Hochachtung? Für etwas, das eher mit Glück zu tun gehabt hatte?
    Ich musste wohl wie eine Närrin dreingeschaut haben, denn Jared grinste mich an. »Fallen wie diese sind eineSpezialität meines Volkes. Früher haben sie auf diese Weise ihre Gräber vor Grabräubern geschützt.«
    »Eine sehr effektive Methode«, entgegnete ich, während ich zu verbergen suchte, dass mir erneut ein Schauer über den Rücken lief.
    »Du hast doch auf dem Weg hierher die Pyramiden gesehen, nicht wahr?«
    Ich nickte. »Die Gräber der alten Könige.«
    »In ihrem Inneren befinden sich zahlreiche Kammern und Gänge, die mit Fallen versehen sind. Hin und wieder schaffen es natürlich einige Räuber, in das Innere der Pyramide vorzudringen, doch viele von ihnen können ihren Triumph nicht mehr genießen, weil sie entweder in den Grabkammern eingeschlossen oder vom Fluch der Pharaonen befallen werden.«
    »Fluch der Pharaonen?«
    »Es gibt Geschichten, dass Räuber, die es schafften, etwas aus dem Grab eines Königs zu entwenden, plötzlich krank wurden und starben. Niemand weiß warum. Also glaubt man an einen Fluch, den die Götter über den Räuber legen, um ihn für seinen Frevel zu strafen.«
    Offenbar waren Jareds Götter sehr mächtig. Ich hatte noch nie gehört, dass einer unserer Götter Diebe mit einem Fluch belegt hätte.
    »Hab übrigens Dank für die Nachricht«, wechselte ich das Thema und reichte ihm die Schriftrolle, die ich unter meinem Hemd verborgen hatte.
    Jared nahm sie lächelnd an sich. »Das war nur ein kleiner Hinweis, was du tun sollst. Ein erlaubter übrigens. Gabriel hätte ihn dir nicht geben dürfen, aber ich konnte ihn dir zustecken, nachdem wir dich in den Kerker gebracht haben. Wäre doch schade gewesen, wenn ich meinen

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