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Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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überzeugend klang: »Vielleicht willst du ja ein Liebesgedicht schreiben. Oder du findest jemanden, dem du Briefe in Schönschrift schicken könntest.«
    Als ich die Augenbrauen hochzog, merkte er, dass ich diese Gründe nicht akzeptierte.
    »Mach meinetwegen, was du willst. Aber ich lege dir wirklich ans Herz, sie dir aufzuheben.«
    Zu gern hätte ich die Feder ausprobiert, aber da ich spürte, dass es Jared wichtig war, wenn ich sie für etwas Besonderes verwendete, tat ich ihm den Gefallen und legte die Feder wieder in ihr Schächtelchen zurück.

     
    Verborgen in den Schatten lächelte Sayd vor sich hin. Bislang hatte er noch nicht erlebt, dass Jared mit einer der Bewerberinnen so freundlich umgegangen war.
    Laurina schien so etwas wie Freundschaft mit ihm geschlossen zu haben, was ihm gefiel. Jared war nicht der Fröhlichste seiner Kameraden, die meiste Zeit über war er eher verschlossen und still. Doch bei diesem Mädchen war er ganz anders. Das Dunkle, das ihn umgab, und dessen Ursprung nicht einmal Sayd kannte, schien von ihm abzufallen. Er hat recht, das Mädchen betört ihn. Möge Allah verhüten, dass ich sie bei der Prüfung töte , ging es Sayd durch den Kopf.
    Dieser Gedanke war noch nicht aus seinem Kopf verschwunden, als ihn plötzlich eine Vision überkam. Es war wie damals im Zeltlager Saladins. Diesmal zeigten die Bilder, die er sah, allerdings keinen Menschen. Er hatte einen Kreis vor sich, der mit seltsamen Ornamenten geschmückt war. Jedes der zehn Felder trug ein anderes Bild. Es schien so, als zeigten sie sämtliche Tugenden, die die Menschen anstrebten. Aus der Mitte des Feldes wuchs schließlich ein Baum hervor, dessen Krone die ganze Welt umspannen konnte. Wir sollten die Welt verändern , hörte er seine eigene Stimme sagen, dann verblasste das Bild wieder.
    Als er wieder zu sich kam, bemerkte er, dass er seine rechte Hand so fest in den Stein gekrallt hatte, dass ein paar Splitter herausgebrochen waren. Er rieb sie von seiner Handfläche ab, dann blickte er wieder auf Laurina, die Sätze, die Jared ihr diktierte, niederschrieb.
    Er wusste noch nicht, was das Bild, das er gesehen hatte, bedeutete, doch er schloss es in sein Herz ein – zusammen mit dem Anblick der schreibenden Bewerberin, denn er spürte, dass beides etwas miteinander zu tun hatte.

Drittes Buch :

Leben oder Tod Sommer/Herbst 1187
     

     

27
    M it raschen Hieben drang ich auf Gabriel ein. Während das Klirren unserer Waffen von den Wänden des Übungsraumes widerhallte, bemerkte ich zum ersten Mal in den fünf Monaten, dass er Mühe hatte, mich abzuwehren. Die Bewegungen, die er mir beigebracht hatte, vollführte ich mittlerweile, als hätte ich sie von Kindesbeinen an gelehrt bekommen.
    Allerdings hatte ich noch immer gegen meinen größten Feind, die Ungeduld, zu kämpfen. Dieser bewirkte, dass ich in meiner Freude, endlich die Oberhand über meinen Lehrmeister zu gewinnen, mir einen Fehler erlaubte, der Gabriel die Möglichkeit gab, mich zu entwaffnen.
    Im hohen Bogen flog Fenrir durch die Luft und fiel wenig später klappernd auf den Boden.
    »Du bist zu ungestüm, Laurina«, mahnte mich Gabriel auch diesmal. »Wenn du spürst, dass du im Vorteil bist, machst du alles dadurch wieder zunichte, dass du den Gegner schnell niederringen willst. Kämpfe mehr mit dem Kopf und sei geduldiger.«
    Ich nickte, wusste aber, dass es mir schwerfiel, mein Temperament zu zügeln, wenn ich erst einmal im Kampf war.
    »Wenn es dir gegen Sayd ebenso geht, wirst du in große Schwierigkeiten kommen. Rasch sind zwei oder drei Wunden geschlagen, bevor du deine Waffe wieder aufnehmen kannst.«
    »Er wird doch nicht mit einem Schwert gegen mich kämpfen, oder?«
    »Das kannst du nicht wissen. Sayd sucht die Waffen nach dem jeweiligen Gegner aus. Auch wenn er bevorzugt mit seinen Nadeln tötet, kann er mit beinahe jeder Klingenwaffe umgehen. Sehr gut sogar.« Gabriel atmete seufzend durch.»Sei dir immer dessen bewusst, dass seine Augen ständig auf dir ruhen. Dadurch dass er dich beobachtet, wird er deine Schwachstelle erkennen. Im Moment sind es dein Ungestüm und dein Leichtsinn, wenn du einer Sache sicher bist, also gewöhne sie dir ab!«
    Frustriert trat ich gegen einen Stein.
    »Außerdem solltest du dich schon jetzt zusammenreißen. Die Fallenkammer ist nicht die einzige Probe, der du dich unterziehen musst.«
    »Wieder eine Probe?« Ich seufzte auf.
    »Du bist jetzt zwei Monate in der Festung und hast viele Fortschritte gemacht.

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