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Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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zunächst hoffnungsvoll, eine geeignete Kandidatin gefunden zu haben. Doch dann hat er, wie es Brauch ist, die Fallen untersucht. Ebenso wie dir ist ihm aufgefallen, dass die Bolzen weder die Tür noch etwas anderes getroffen hatten. Es lag nahe, dass Malik es ihr verraten hatte. Jeder von uns wusste um sein Verhältnis zu ihr, und ich kann dir versichern, dass die anderen kaum Grund hatten, sie sympathisch zu finden.Khadija vertraute ausschließlich auf Malik und verhielt sich den anderen gegenüber abweisend. Sie war der Meinung, dass sie uns nicht brauchte. Also kam außer ihm niemand infrage, der ihr geholfen haben könnte. Sayd hat daraufhin zwar keine Strafmaßnahmen ergriffen, doch er hatte den Vorfall nicht vergessen und es Khadija in der Prüfung spüren lassen.«
    »Du meinst, er hat sie nur getötet, weil Malik gegen die Regeln verstoßen hat?«
    »Nein, getötet hat er sie, weil sie seiner Klinge nicht ausgewichen ist. Egal was du tust oder welche Proben du hier bestehst, er wird dich im Kampf nicht schonen. Doch es macht einen Unterschied, ob er eine Gegnerin im Kampf achtet oder nicht. Es ist schwer zu erklären, aber du wirst es spüren.«
    Wie sollte das zusammengehen? Er würde mich nicht schonen, mich aber seine Hochachtung spüren lassen?
    »Davon wird der Kampf aber nicht leichter für mich, oder?«
    Gabriel lächelte breit. »Wahrscheinlich nicht. Aber warte es ab. In dieser Nacht hast du dir die Achtung der Assassinen verdient. Sayd inspiziert jetzt die Fallen und sieht nach, welche du ausgelöst hast. Da du aber nichts wusstest und dementsprechend auch keine Maßnahmen ergriffen hast, kann er dich nicht des Betruges beschuldigen. Das sind die Augenblicke der Angst wert, die du durchstehen musstest.«
    Siedend heiß fiel mir auf einmal die Schriftrolle ein. Nur gut, dass ich sie an mich genommen hatte! Ich wollte Gabriel schon davon erzählen, aber ich hielt mich zurück. Auch an ihn durfte ich Jared nicht verraten.
    »Wurde Khadija denn auch von Malik durch die Gänge gejagt?«, fragte ich schließlich, denn es war kaum vorstellbar, dass es Malik seiner Schülerin so schwer gemacht hatte.
    Gabriel schüttelte den Kopf. »Das Recht steht nur jenem zu, der zuvor eine Adeptin verloren hat. Khadija musste gegen Belemoth antreten, doch der war wegen seines Verlustes weitaus weniger wütend als Malik.«
    »Aus diesem Grund ist Sayd dazwischengegangen.«
    »Er hat dir geholfen?«, wunderte sich Gabriel, und ich schilderte ihm, wie es dazu gekommen war.
    »Er muss von dir wirklich beeindruckt sein«, sagte er daraufhin, dann zog er mich an seine Brust, so fest, dass ich seinen Herzschlag als das Echo meines eigenen spüren konnte.
    »Ich hätte dich gern gewarnt, doch ich durfte es nicht. Ich möchte, dass meine Brüder dich wegen deines Könnens achten. In dieser Nacht wirst du neben Sayd noch andere überzeugt haben.«
    Ich fragte mich, ob die Assassinen über mich sprachen, wenn ich nicht dabei war. Abweisend wie Khadija wollte ich auf keinen Fall sein, also nahm ich mir vor, einige andere näher kennenzulernen, wenn die Möglichkeit dazu bestand. Vincenzo, der junge Bursche, erschien mir dafür geeignet, auch David, der Schmied, und Belemoth. Malik würde ich nach dieser Nacht mehr denn je aus dem Weg gehen müssen, aber das ließ sich in dieser Feste sicher bewerkstelligen.
    In diesem Augenblick war ich aber nur froh, dass ich Gabriel hatte. Meine Wut war verebbt und nun tat es mir leid, ihn geohrfeigt zu haben.
    »Verzeih mir bitte«, flüsterte ich beschämt.
    »An deiner Stelle hätte ich meinen Lehrmeister auch geohrfeigt«, gab er zurück und fügte dann nach einer kurzen Pause hinzu: »Dein Schlag ist ziemlich gut, vielleicht sollten wir auch ein wenig Faustkampf üben.«
    Ich lächelte, doch der Schmerz auf meinem Rücken ließ mich eine Grimasse ziehen.
    »Was ist denn?«, fragte Gabriel besorgt, woraufhin ich auf die Wunden deutete.
    »Maliks Peitsche.«
    Er nickte wissend, dann bedeutete er mir, dass ich mein Wams ausziehen sollte. Was er jetzt tat, sah ich nicht, aber ich spürte eine warme Flüssigkeit über meine Wunde rinnen, bei der es sich gewiss um sein Blut handelte.

     
    »Nun, Sayd, was hältst du von unserer Bewerberin?«, fragte Malkuth, als er aus den Schatten auftauchte.
    Sayd hatte sich gerade die Tür angesehen, die von Bolzen nur so gespickt war. »Sie hat jede Falle ausgelöst, ist ihnen aber geschickt entgangen. Sie ist ehrlicher als Khadija.«
    »Ich habe gehört,

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