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Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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Unterricht an dich verschwendet hätte.«
    »Du hast sie jedem Mädchen gegeben, oder?«
    Jared schüttelte den Kopf. »Nicht jedem Mädchen. Nur jenen, die ich mochte.«
    Diese Worte verwunderten mich noch mehr.
    »Nun komm schon!«, fuhr er mich an. »Oder glaubst du, ich habe den ganzen Tag Zeit? Du hast noch viel zu lernen!«
    Jetzt war er wieder der Alte! Aber nun störte mich sein ruppiger Ton nicht mehr. Mein Lächeln verbergend folgte ich ihm in seine Schreibstube, die ebenso unaufgeräumt war wie sein Haus. Die Käfige mit den Skorpionen und Skarabäen waren da, nur die Tonne mit dem Wasser fehlte. Hier gab es keinen Tisch, dafür aber ein Schreibpult, auf dem eine flackernde Kerze ein paar Schriftrollen beleuchtete.
    »Wie kommst du hier an Tinte?«, fragte ich, nachdem er mich angewiesen hatte, mich an das Pult zu setzen.
    »Ich nehme die gewöhnliche. Die lässt sich zwar noch schlechter abwaschen, aber sie erfüllt ihren Zweck.«
    »Und der Tintenfisch?«
    »Schwimmt frei im Meer mit seinen Brüdern. Zumindest so lange, bis ihn ein Fischer ins Netz bekommt und brät.«
    »Tintenfische kann man essen?«
    »Selbstverständlich! Ihr Fleisch ist ein wenig zäh, aber gut. Und wer mutig ist, isst sogar die Tentakel.«
    Die Vorstellung, eines dieser schleimigen Dinger verzehren zu müssen, schüttelte mich.
    Da kam ich doch lieber wieder auf die Fallen zurück. Wenn einer Kenntnisse darüber hatte, dann Jared. »Wie gut bist du mit den Fallen im Keller vertraut?«
    »Einigermaßen. Zumindest weiß ich, wie man sie blockieren kann. Das lernt jeder, nachdem er schon eine Weile bei uns ist.«
    »Wie stellten es die Baumeister an, dass sich eine Wand bewegen kann?«
    »Das weiß ich selbst nicht so genau, ich bin ja kein Konstrukteur. Aber wie du siehst, ist vieles möglich, und solltest du mal auf eine Mission geschickt werden, musst du mit wirklich allem rechnen.«
    Was bedeutete das? Musste ich auch Mordaufträge erledigen? Andererseits wollte ich auch nicht wie Ashala in einer Burg gefangen sein.
    Da ich nicht wollte, dass sich Jareds Laune wieder verschlechterte, fragte ich nicht weiter nach und setzte ich mich lieber an meine Schreibarbeit.
    »Ich habe übrigens etwas für dich«, überraschte mich Jared nun zum zweiten Mal. Erst die freundlichen Worte und jetzt ein Geschenk?
    Er nahm eine längliche Schachtel von Regal und öffnete sie. Als er sie vor mich stellte, erkannte ich, dass eine Feder darin lag. Eine große weiße Feder mit einer goldenen Spitze.
    »Das ist die Feder eines Vogels, den man Strauß nennt. Es sind sehr große Vögel, und an eine ihrer Federn zu kommen ist sehr schwierig, weil sie sogar schneller laufen als manche Raubtiere.«
    »Und von wem stammt die goldene Spitze?«
    Jared lachte auf. »Die hat David gemacht. Hin und wieder schmiedet er auch kleine Dinge. Ich bat ihn eines Tages um Federspitzen. Damit verhindert man, dass sich die Feder schnell abnutzt. Bei so kostbaren Federn wäre es ein Jammer, wenn die Spitze stumpf würde. So besitze ich mittlerweile drei Federn mit goldener Spitze. Eine soll dir gehören.«
    Sprachlos strich ich über den weichen Federkiel.
    »Solch ein kostbares Geschenk willst du mir machen?«, fragte ich und wunderte mich erneut über seinen Geisteszustand. »Wo ich mich doch an deinen Käfern vergriffen habe.«
    »Ich bin kein Mann, der nicht vergeben kann. Vergessenist schon eine andere Sache, aber im Grunde genommen hast du meinen Skarabäen nicht geschadet. Außerdem hat das Geschenk eine besondere Bedeutung.«
    »Du willst doch wohl nicht um meine Hand anhalten, oder?« Ich grinste ihn breit an.
    »Anubis verhindere dies!«, rief er aus, während er die Hände gen Himmel reckte. »Nein, das sei fern von mir. Es gibt einen anderen Grund, aber den werde ich dir nicht nennen. Nimm die Feder einfach und wage es nicht, mich mit einer Ablehnung zu beleidigen!«
    Ich betrachtete die Feder noch einmal kurz, dann hob ich sie aus der Schachtel. Sie war recht schwer und lag angenehm in der Hand.
    »Wenn das so ist, dann hab vielen Dank«, sagte ich und öffnete das Tintenfass.
    »Aber du willst sie doch nicht jetzt zum Schreiben nehmen!«, rief Jared aus, als er meine Absicht erkannte.
    »Warum denn nicht?«
    »Du solltest sie dir für einen besonderen Anlass aufheben!«
    »Und was für einen Anlass meinst du?«
    Jared atmete tief ein, dann behielt er die Antwort, die er spontan geben wollte, doch für sich. Stattdessen sagte er, was alles andere als

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