Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 1: Die Bruderschaft der Schatten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
Vom Netzwerk:
…«
    Eine Ohrfeige ließ ihn augenblicklich verstummen.
    »Sayd hat das Elixier! Und er wird sie auf jeden Fall zu einer Lamie machen. Also müssen wir uns überlegen, wie wir an das Mädchen gelangen – und Saladin ausschalten, bevor Sayd ihm die Wahrheit über mich sagen kann.«
    Hakim blickte Malkuth entgeistert an. »Wie hat es ihm gelingen können, das Elixier zu stehlen?«
    »Er hat Selim und Melis mit Gift ausgeschaltet. Sie werden nicht daran sterben, aber sie waren lange genug ohnmächtig, dass er die Phiole stehlen konnte. Dann muss er zum Fenster hinausgeklettert sein.«
    »Er wird ohne Pferd nicht weit kommen«, wandte Hakim ein, doch Malkuth brach daraufhin in ein wahnsinnigesLachen aus. »Ich hätte es wissen sollen! Mach keinen Fürsten zu deinem Diener! Früher oder später wird er dich verraten.«
    Während er weiterlachte, zog ein eisiger Schauder über Hakims Körper. Er erinnerte sich noch sehr gut an die Zeiten, als Ashala noch an der Seite Malkuths gekämpft hatte. Da sie das Elixier nicht nur in sich trug, sondern in ihrem Körper auch erschuf, war sie noch ein Stück mächtiger als ihre männlichen Abkömmlinge.
    Wenn das Elixier Laurina zu einer echten Lamie machte, würde Malkuth sehr viele Krieger brauchen, um Sayd zur Strecke zu bringen. Dass Laurina die Seite wechseln würde, war jedenfalls sehr unwahrscheinlich. »Wenn Sayd mir noch einmal über den Weg läuft, werde ich ihn töten«, sagte Hakim, mehr zu sich als zu seinem Herrscher, der immer noch wie von Sinnen lachte. Und dann gehört die Lamie uns!

33
    D ie Frage, was mit Sayd geschehen war, marterte mich während des gesamten Ritts. Der Morgen dämmerte über uns herauf; blutrot glitt das Licht über den Sand und verlieh unseren fliehenden Gestalten lange Schatten.
    Wir hatten unsere Verfolger abschütteln können, doch es würde nur eine Frage der Zeit sein, bis sie wieder auftauchten – oder Malkuth uns andere Männer hinterherschickte.
    Ein paar Stunden später erreichten wir ein kleines Dorf nahe Jerusalem. Dort gab es eine verfallene Burganlage, von der aber immerhin noch der Turm stand. Einen ziemlich wehrhaften Turm, wie Ashar betonte.
    »Weiß Malkuth von diesem Ort?«, fragte ich Gabriel, als das Gebäude im Abendrot vor uns auftauchte. Auf den Straßen des Ortes waren nur noch ein paar Kinder zu sehen und Frauen, die die Wäsche von den Büschen, auf denen sie sie getrocknet hatten, abnahmen.
    »Natürlich weiß er das.«
    »Und dann kommen wir gerade hierher?« Ich war sicher, dass wir uns dem Emir damit ans Messer lieferten.
    »Warum nicht? Es wird eine Weile dauern, bis sich Malkuth von dem Schrecken wieder erholt hat. Außerdem werden wir nur kurz hierbleiben.«
    »Bis Sayd wieder aufgetaucht ist.«
    »Richtig.«
    »Und wie lange sollen wir hier auf ihn warten?«
    »Das weiß nur Gott allein«, gab Gabriel zurück und blickte gen Himmel, der sich mehr und mehr verdunkelte.
    Wenig später erreichten wir den Turm, der wie alle in dieser Gegend eckig war. Die Burg, zu der er einst gehört hatte, musste gewaltig gewesen sein. Mehr als einverwaschener Umriss im Sand und ein paar Mauerreste waren davon allerdings nicht übrig geblieben. Vertrocknetes Buschwerk hing in einer der Ecken, wahrscheinlich hatte es der Wind dorthin getrieben.
    Im Gegensatz zu Malkuths Felsenfestung war das Innere dieses Gebäudes in genauso schlechtem Zustand, wie es das Äußere erahnen ließ. Ein paar Balken lagen im Turmzimmer herum, jemand, der hier Unterschlupf suchte, hatte ein Feuer mitten auf dem Fußboden entfacht. Die Asche hatte der Wind durch die hohen Fenster geweht, doch der schwarze Fleck auf dem Boden war geblieben.
    Mehr als ein paar Decken und die Sättel würden wir in dieser Nacht nicht unter unsere Leiber betten können, aber das war mir egal. Obwohl ich mich zerschlagen fühlte, kam mir mein Körper seltsam leicht vor und meine Sinne waren zum Zerreißen gespannt. Es war nicht sehr wahrscheinlich, dass ich Schlaf finden würde.
    Ein paar Datteln, die Ashar und Vincenzo besorgten, waren unsere einzige Mahlzeit, nebst etwas Wasser, das Gabriel aus einem nahen Brunnen geschöpft hatte. Ich musste wieder an den ersten Tag in Gabriels Haus denken. Die Erinnerung an seine Bemerkung, Datteln seien das Brot der Wüste, ließ mich lächeln.
    Wir hatten unsere Mahlzeit noch nicht beendet, als Hufgetrappel vor dem Turm laut wurde. Sogleich griffen die Männer und auch ich zu den Waffen.
    Vincenzo beugte sich vorsichtig aus dem

Weitere Kostenlose Bücher