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Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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Leuten gefolgt. Sie haben David, Saul und Belemoth gefangen gesetzt und Order erhalten, in diesem Landstrich nach euch zu suchen.«
    Sayd blickte ihn ungläubig an. »Sie haben was?«
    »Sie haben sie gefangen genommen. Ich als Einziger bin entkommen.«
    »Aber wie konnte ihnen das gelingen?«
    »Das sollten wir klären, wenn wir diese da erledigt haben.«Mit einem wütenden Schrei warf sich Vincenzo den beiden Schattengestalten, die soeben den Brunnen erreicht hatten, entgegen. Sayd folgte ihm. Das Gefecht war heftig, aber kurz. Die Dschinn machten den Fehler, die beiden Assassinen für normale Menschen zu halten. Nachdem er ihre Waffen abgewehrt hatte, stieß Sayd einem von ihnen den Dolch ins Auge. Sofort sackte der Körper in sich zusammen, der Rauch, der ihn umgeben hatte, löste sich auf. Wie schon bei den beiden zuvor lag ein zusammengeschrumpfter, vertrockneter Körper vor ihm, der Rest der menschlichen Hülle, die den Geist des Dschinn beherbergt hatte.
    »Ins Auge!«, rief Sayd Vincenzo zu. »Du musst ihm ins Auge stechen!«
    Der Venezianer befreite seine Klinge aus der Bindung, wirbelte herum, und bevor der Dschinn ausweichen konnte, stieß er die Klinge auf seinen Kopf zu. Mit einem hässlichen Geräusch durchdrang das Schwert die Augenhöhle.
    Starr vor Entsetzen stand er da und blickte stumm auf die knochige Gestalt zu seinen Füßen.
    »Woher wusstest du, wie man sie erledigen kann?«, fragte er Sayd, der neben ihn trat.
    »Als Sohn der Wüste kenne ich die alten Geschichten über die Dschinn. Außerdem sind wir ihnen vor vielen Monaten auf dem Weg hierher begegnet.« Sayd atmete tief durch und schloss die Augen. »Wenn das die Männer waren, denen du gefolgt bist, gibt es für uns nur eine einzige Schlussfolgerung: Unser alter Freund hat neue Verbündete gefunden.«
    »Wie ist er an die Dschinn geraten?«
    »Durch die Derwische. Genau wissen wir es aber erst, wenn wir einen von ihnen lebendig in die Finger bekommen und verhören können.«
    Sayd blickte in die Dunkelheit. Doch alles war ruhig. Er war sicher, dass die Dschinn den Rückzug angetreten hatten.
    »Gehen wir zurück. Ich hoffe, du hast ein Pferd dabei.«
    »Es ist nicht mehr viel davon übrig, aber ja, ich habe ein Pferd.«
    Sayd klopfte Vincenzo brüderlich auf die Schulter, dann lief er los.

     
    Das Hufgetrappel, das über den Hof hallte, alarmierte mich. Sofort erhob ich mich von meinem Lager und trat ans Fenster.
    Die beiden Pferde schnauften, als hätte man sie über Stunden in scharfem Galopp geritten. Dunstwolken stiegen von ihren Nüstern auf und umschwebten gespenstisch ihre Köpfe. Die Reiter schwangen sich aus den Sätteln und rannten auf unsere Unterkunft zu.
    »Was ist los?«, fragte Gabriel, der ebenfalls nicht mehr schlief.
    »Wir bekommen Besuch«, flüsterte ich ihm zu und schlüpfte rasch in meine Kleidung. Bevor ich öffnen konnte, kamen die beiden schon zur Tür hereingestürmt. Es waren Sayd und ...
    »Vincenzo?«
    Der Venezianer sah aus, als hätte er Wochen in einer Abfallgrube verbracht. Über meine Freude, ihn wiederzusehen, legte sich ein finsterer Schleier.
    »Wo sind die anderen?«, fragte ich und spähte in die Dunkelheit jenseits des Hoftores. Dass Vincenzo den Kopf senkte, ließ mich das Schlimmste befürchten.
    »Sie sind in Gefangenschaft. Malkuth hat sie mithilfe der Dschinn in einem Haus in Rom festgesetzt.«
    »Malkuth konnte vier Sephira gefangen nehmen?« Gabriels Augen weiteten sich ungläubig.
    »Es waren viele Dschinn und ein Wesen, das wir uns in unseren schlimmsten Träumen nicht ausmalen könnten. Dieser Anführer verfügt über Gift. Du weißt, dass es durchaus Gifte gibt, die uns außer Gefecht setzen können.«
    »Die Derwische«, murmelte Jared, der inzwischen ebenfalls von seinem Lager aufgesprungen war.
    »Ja, diese verdammten Zwillinge.«
    Vincenzo schilderte uns nun, wie sie in Gefangenschaft gerieten, wie er durch die Stadt geflohen war und wie ihm der Einfall kam, die Kleider eines Toten zu tragen. Besonders entsetzt waren wir darüber, dass Malkuth es offenbar gewagt hatte, seine Gabe zu teilen und so ein regelrechtes Monstrum zu schaffen.
    »Wenn ich sie richtig verstanden habe, natürlich habe ich sie belauscht, um so viele Informationen wie möglich zu bekommen, die uns helfen können, hat Malkuth die Kontrolle über den Körper des Rothaarigen. Es gibt ihn jetzt also praktisch zweimal.«
    »Allah, steh uns bei!«, rief Sayd entsetzt aus. »Als ob einer nicht schon genug Schaden

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