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Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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schlechter.«
    Ich tastete nach dem Puls und fühlte Giselles Stirn. Sie fieberte, der Puls raste, und dennoch – sie war am Leben. Lag es vielleicht an ihren Heilfähigkeiten? War der Körper vielleicht ebenso wie unsere in der Lage, sich zu regenerieren, nur dass es länger dauerte?
    »Es wäre doch möglich«, Jared schien meine Gedanken erraten zu haben, »dass sie sich wieder erholt. Immerhin hast du mir erzählt, dass sie ungewöhnliche Kräfte hat.«
    »Sie kann andere Menschen heilen, ja«, entgegnete ich. »Aber ich bin nicht sicher, ob das auch für sie selbst gilt.«
    Einen Moment schwiegen wir beide, dann fragte ich: »Wie konnte Malkuth sie nur mit mir verwechseln? Ihr Haar ist dunkler als meines und sie ist … menschlich.«
    »Malkuth?« Jared sah mich verwundert an. »Wo soll der denn gewesen sein? Ich habe nur diesen Rothaarigen und die Dschinn gesehen.«
    »Malkuth steckte im Körper des Rothaarigen«, entgegnete ich und erntete einen ungläubigen Blick.
    »Und wie soll er da hineingekommen sein?«
    »Er hat seine Gabe geteilt. Keiner weiß, was für Folgen das letztlich hat, aber irgendwie kann er durch den Körper des Kriegers sehen und handeln.«
    »Und wie ist er an die Dschinn geraten?«
    »Offenbar ist er mit ihnen ein Bündnis eingegangen.«
    »Ich kann mir denken, wer ihn darauf gebracht hat.« Seufzendließ Jared den Kopf sinken. Ich legte meine Hand auf seine Schulter.
    »Komm zu den anderen und hör dir an, was sie zu erzählen haben. Und dann lass Sayd nach Giselle sehen. Vielleicht weiß er Dinge, die er uns noch nicht erzählt hat.«
    Jared erhob sich, schien aber kaum in der Lage zu sein, sich von ihr zu lösen. Wieder blickte er sie an, als wollte er sich ihre Gestalt einprägen.
    »Sie wird noch am Leben sein, wenn du zurückkommst«, beruhigte ich ihn und zog ihn aus der Tür.
    Draußen begegneten wir Giselles Großmutter. Meine Anwesenheit schien sie mehr zu erstaunen als die von Jared. »Ihr seid also zurückgekehrt.«
    »Ja, Madame. Und es ist uns auch gelungen, unsere gefangenen Freunde zu befreien.«
    »Wir hätten Euch und Eure Freunde gut hier gebrauchen können, als die Teufel über uns kamen«, sagte Jeanne d’Azième bitter. »Sie sind einfach über meine Enkelin hergefallen. Nicht einmal meine und Yvettes Kräfte zusammen können Giselle von dem Fluch befreien, den sie auf das Mädchen geladen haben.«
    Ich zog die Augenbrauen hoch. Bislang hatte ich nur von Giselle erfahren, dass sie auf diese merkwürdige Weise Verletzungen heilen konnte. Offenbar hatte Madame d’Azième keine Angst, über ihre Fähigkeiten zu sprechen. Oder hatte sie Jared gar eingeweiht?
    »Jared meinte, Ihr könntet vielleicht helfen.«
    Ich blickte den Ägypter verwundert an. »Ich werde mein Bestes tun. Aber zuvor müssen wir uns kurz besprechen. Könntet Ihr so lange ein Auge auf Eure Enkelin haben?«
    »Das habe ich ohnehin die ganze Zeit über. Jared war so freundlich, mich kurz abzulösen.« Damit verschwand die alte Dame in der Kammer.
    »Hat sie dir erzählt, dass sie Heilkräfte hat?«, fragte ich Jared, als wir uns ein Stück von der Tür entfernt hatten.
    »Ich habe neben ihr gestanden, als sie versucht hat ihre Enkelin zu retten. Ich glaube, in dem Augenblick war es ihr egal, ob jemand davon erfahren könnte.«
    Ich war sicher, dass Madame d’Azième von Jareds Gefühlen für Giselle wusste und deshalb in seiner Anwesenheit frei hatte handeln können.
    »Was sagen die Leute hier zu dem Überfall? War Monsieur d’Azième ebenfalls zugegen?«
    »Ja, das war er.« Jareds Miene verfinsterte sich wieder. »Er und ich sind in Streit geraten, als ich Giselle nach Hause brachte.«
    Ich zog die Augenbrauen hoch. »Du warst mit ihr unterwegs?«
    »Sie hatte mich gebeten, ihr das Kämpfen beizubringen.«
    »Das Kämpfen? Wollte sie nicht deine Sprache lernen?«
    »Das auch, aber dann hat sie es sich anders überlegt. Sie hat gefragt, ob sie mich begleiten dürfe und …« Jareds Stimme brach und er schluchzte auf. Nie zuvor hatte ich ihn weinen sehen!
    »Ich hätte nicht mit ihr auf die Wiese gehen sollen. Wahrscheinlich haben sie sie dort gesehen und …« Der Rest ging in Schluchzen unter. Ich zog seinen Kopf an meine Schulter und strich ihm über den Rücken.
    »Es ist nicht deine Schuld, Jared. In deiner Gegenwart war sie sicher und es war eine gute Sache, ihr etwas beizubringen.«
    Ich fragte mich, warum Azième Jared und Gabriel nicht des Gutes verwiesen hatte. Hatte ihn der Anblick der

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