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Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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doch zu. »Ich bleibe dabei: UmMalkuth aufzuspüren, braucht ihr mich. Ich wäre auch in der Lage, ihn in die Schranken zu weisen. Das konnte ich schon damals, als ich frisch erwacht war.«
    »Gegen Gift kannst auch du nichts ausrichten!« Sayds Augen leuchteten ärgerlich auf. »Wenn er dich lähmt – und bei Allah, ich weiß, dass er es kann –, wird er deine Quelle ausbluten lassen. Dann bist du tot!«
    Als ich etwas erwidern wollte, fasste er mich bei den Armen. Sein Gesicht war mir auf einmal so nahe, als wollte er mich küssen.
    »Hör mir zu, Laurina! Ich habe gesehen, was passiert, wenn eine Lamie ihre Quelle verliert. Du würdest innerhalb weniger Augenblicke altern, und da du dein menschliches Leben bereits hinter dir gelassen hast, würdest du sogleich sterben. Ashala ist in meinen Armen zu Staub zerfallen.« Am ganzen Körper bebend sah er mich an. »Du bist klug, Laurina, vielleicht noch klüger als Ashala. Du bist einer unserer besten Kämpfer. Ich will das alles nicht aufs Spiel setzen! Ich will nicht, dass dir etwas geschieht. Du bist zu wertvoll!«
    Verwirrt machte ich mich von ihm los. Mein Herz raste angesichts der Flut von Gefühlen, die mich plötzlich überkamen. Einige von ihnen würde ich nicht einmal mir selbst eingestehen wollen.
    »Ich habe nicht vor, mein Versprechen zu brechen. Wenn du es mir befiehlst, gehe ich mit David, aber ich bleibe dabei, dass es ein Fehler ist.« Ich blickte noch einmal in sein erhitzt wirkendes Gesicht, dann wandte ich mich um und kehrte zu Gabriel zurück.

6
    N ach einer Nacht voller wirrer Gedanken begab ich mich am nächsten Morgen zu David in die Schmiede, um mit ihm über unsere bevorstehende Reise zu sprechen.
    Im Gegensatz zu früher auf Malkuths Burg musste unser Schmied jetzt nicht mehr in einem dunklen Keller arbeiten. Helles Licht flutete durch die Fenster. Der Qualm der Esse wurde über ein kompliziertes Rohrsystem in die Wüste geleitet, sodass niemand den Ursprung zurückverfolgen konnte.
    Als ich durch die Tür trat, wurde ich von einem lauten Zischen empfangen. David hatte gerade ein weißglühendes Stück Eisen in die Wassertonne getaucht. Eine dichte Wolke aus Wasserdampf hüllte ihn ein, sodass er mich nicht gleich bemerkte.
    »Ah, Laurina!«, rief er überrascht aus, nachdem sich der Dampf ein wenig gelegt und er den Rohling einer Messerklinge aus dem Wasser gezogen hatte.
    »Was verschafft mir die Ehre deines Besuchs?«
    »Ich war schon so lange nicht mehr in deiner Schmiede«, antwortete ich und trat näher. Mein Blick schweifte über seinen Arbeitstisch. »Du arbeitest an einem Messer«, stellte ich fest.
    »Aber nicht an irgendeinem Messer!«, gab er zurück. »Es wird spezielle Giftzüge haben, die auf den ersten Blick wie ein harmloses Muster wirken.«
    Ich lächelte ihn breit an. »Dann kann ich mir denken, für wen du es anfertigst.«
    »Denken kannst du dir, was du willst, aber ich werde es dir nicht bestätigen«, entgegnete er geheimnisvoll. Es war eines seiner Prinzipien, nie zu verraten, für wen er eine Waffe anfertigte.
    »Wirst du deine Schmiede vermissen, wenn du unterwegs bist?«
    David legte die Klinge beiseite und sah mich überrascht an.
    »Woher weißt du …«
    »Sayd hat es mir erzählt. Er möchte, dass ich euch begleite.«
    »Davon wusste ich nichts.« David wirkte ehrlich überrascht.
    »Ich nehme an, dass es ihm erst auf dem Weg hierher eingefallen ist. Er will mich aus dem Land haben, weil er glaubt, dass Malkuth mir wieder gefährlich werden könnte.«
    »Da hat er nicht ganz unrecht. Denk immer dran, Selim und Melis sind in der Lage, Gifte herzustellen, die auch einen Unsterblichen lähmen können.«
    Ein Schauder überlief mich und ich war nicht sicher, ob er von der gestrigen Unterredung herrührte oder von der Erwähnung der unheimlichen Zwillinge. Ich wollte nicht weiter darüber nachdenken.
    »Als du bei uns warst, habe ich mich gefragt, warum du so schweigsam bist. Dass du gegen die Templer vorgehen willst, erklärt natürlich alles.«
    »Nicht mein Vorhaben hat mich nachdenklich gemacht«, entgegnete David. »An diesem Tag jährte sich der Tod meiner Familie zum hundertzwanzigsten Mal.«
    »Das wusste ich nicht«, gab ich überrascht zurück. »Du hast es nie erwähnt.«
    »Ich will niemanden mit meiner Trauer belästigen. Nach so langer Zeit erwarten sicher alle, dass man darüber hinweg ist.«
    »Niemand erwartet das«, widersprach ich. »Alle wissen, dass du deine Familie rächen

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