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Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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euch lieber darüber Gedanken machen, wie ihr uns heil aus deiner Heiligen Stadt wieder rausbringen wollt«, wandte Belemoth ein, dessen weißes Gewand über seinen Muskeln spannte. »Mit mir an eurer Seite werdet ihr gewiss auffallen.«
    »Sie werden sich spätestens dann nicht mehr wundern, wenn du vor ihren Augen mehrere Stiere in die Luft stemmst«, sagte David, der sich uns jetzt zugesellt hatte.
    »Außerdem habe ich mir sagen lassen, dass Angehörige deines Volkes auf Sizilien nicht gerade selten sind, seit die Insel von Sarazenen eingenommen war«, wandte ich ein, denn zusammen mit Jared hatte ich Wissen darüber gesammelt, wie weit sich die arabischen Stämme ins Abendland ausgebreitet hatten. »Wie du weißt, haben einige sich sogar am Aufstand gegen den Kaiser beteiligt.«
    Belemoth lachte auf. »Dann hoffe ich, dass sie mich mitRosen empfangen. Doch wenn nicht, soll es mir auch recht sein. Mich interessiert eigentlich nur diese Engelsburg, von der es heißt, man käme nicht hinein. Ich will den Wächtern gern das Gegenteil beweisen.«
    Während sich die anderen weiter unterhielten, fasste mich David beim Arm und nahm mich zur Seite.
    »Was gibt es denn?«, fragte ich überrascht.
    »Hier, ich habe etwas für dich«, sagte er und reichte mir ein kleines Bündel.
    Ich schlug es auf und schnappte überrascht nach Luft. War es das, was ich vermutete? Auf den ersten Blick sah es wie ein breiter Armschutz aus, doch sein Gewicht verriet, dass darin eine Klinge verborgen sein musste.
    »Aber das ist doch … Woher wusstest du das? Ich habe doch nicht …«
    David lächelte breit. »Du wolltest doch so eine Waffe schon immer haben, oder?«
    Ich zog den Armschutz ganz aus dem Tuch. Er glich aufs Haar dem Entwurf, den ich gezeichnet hatte. Nur hatte ich nicht die Gelegenheit gehabt, ihn David zu zeigen!
    »Diese Unterarmklinge schnellt hervor, wenn du die Hand ein wenig nach innen neigst.«
    David berührte den obersten Riemen leicht, worauf eine schlanke, mit zarten Mustern versehene Klinge aus dem Leder schnellte – lang genug, um jemandem ins Herz oder in die Kehle zu stechen. Eine echte Assassinenwaffe.
    »Du bist irgendwie an meine Zeichnung gekommen, nicht wahr?«, fragte ich gerührt, während ich mir von ihm die Gurte anlegen ließ, die sich weich an meinen Unterarm schmiegten. Als sie sich ein wenig erwärmt hatten, spürte ich sie fast nicht mehr.
    David nickte.
    »Wann?«, wunderte ich mich.
    »Als du das letzte Mal hier warst. Ich habe sie gefunden, rasch kopiert und sie dann in deine Gemächer zurückgebracht.«
    »Du bist einfach in mein Gemach geschlichen?« Warum hatte ich das nicht bemerkt?
    Er lächelte hintergründig. »Vergiss nicht, auch ich war mal ein Assassine. Ich habe den Zettel auf den Boden unter deine Kleider gelegt, damit es so aussieht, als sei er dir aus der Tasche gefallen. Es ist erstaunlich, dass du den Verlust nicht bemerkt hast.«
    Tatsächlich war mir das gar nicht aufgefallen.
    »Dein Entwurf war übrigens sehr gut. Natürlich fehlt dir ein wenig Wissen über die Mechanik von Waffen, doch dafür bin ich ja da.« Damit schloss er die letzte Schnalle und trat einen Schritt zurück. »Beug die Hand nach innen.«
    Seiner Anweisung nachkommend spürte ich den Auslöser an der Außenseite meines Handgelenks. Einen Lidschlag später schnellte die Klinge vor.
    »Wenn du nicht willst, dass sie aus Versehen hervorspringt, schiebst du einfach den kleinen Riegel vor, und jedermann wird denken, dass du lediglich einen Armschutz trägst.«
    Der Riegel , den David meinte, hatte die Form einer kleinen Blüte.
    »Darauf musst du auch drücken, um die Klinge zurück in den Armschutz zu schieben. So.«
    Erstaunt beobachtete ich, wie das glänzende Metall wieder unter dem Leder verschwand. »Du hast dich selbst übertroffen«, ich fiel ihm um den Hals. »Ich danke dir. Wie kann ich dir das je vergelten?«
    »Bete zu deiner Göttin, dass mein Plan gelingen möge.«
    »Ich werde zu all unseren Göttern beten«, antwortete ich lächelnd. »Wenn es am Himmel donnert, ist Thor nichtweit, wenn du Wind spürst, sind es Freyas Walküren, wenn du am Morgen einen goldenen Streif am Horizont siehst, sind es Heimdalls Zähne, die aufblitzen, wenn er lacht, und wenn die Sonne brennt, zieht Sunna ihr Gewand an.«
    »Und was ist mit dem Schnee?«, fragte er scherzhaft. Auch hundert Jahre nachdem er Malkuths Dienste verlassen hatte, hatte er noch immer keinen Schnee gesehen. »Welcher eurer Götter ist dafür

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