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Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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zuständig?«
    »Thor. Aber der ist sehr launisch.«
    »Dann frage ihn, wenn du es wagst. Allzu gern würde ich einmal Schnee sehen.«
    »Erschrick aber nicht vor dem kalten Kuss der Flocken.«
    »Sehe ich aus, als sei ich schreckhaft?«, entgegnete er lachend und ging davon.
     
    Nachdem wir unser Gepäck auf die Pferde verteilt hatten, verabschiedeten wir uns von Malik und Ashar.
    »Dass du dich ja gut um die Tauben, die Käfer und die Skorpione kümmerst«, mahnte Jared Malik, der sich bereit erklärt hatte, die Tiere in seiner Abwesenheit zu hegen.
    »Ich hätte dir doch meine Dienste nicht angeboten, wenn ich nicht vorhätte, genau das zu tun«, entgegnete Malik, und nachdem sich die beiden umarmt hatten, wandte er sich mir zu.
    »Gib auf dich acht, Laurina. Lass Malkuth gar nicht erst in deine Nähe kommen.«
    »Wenn er es tut, wird er es bereuen«, entgegnete ich und deutete auf meine neue Waffe. »Passt auf euch auf. Alle beide.«
    Nachdem auch Gabriel sich verabschiedet hatte, erteilte Sayd den beiden Zurückbleibenden noch ein paar letzte Anweisungen, dann betätigte Ashar den Auslöser für das Tor und wir verließen die Ordensburg in Richtung Küste.
    Am Meer angekommen trennten sich unsere Wege. Sayd, Gabriel und Jared wandten sich gen Westen, während David, Saul, Vincenzo und Belemoth in Richtung Alexandria davonstoben. Ich blieb noch eine Weile am Wasser. Hundert Jahre lang hatte ich diesen Landstrich nicht verlassen, abgesehen von kleineren Reisen ins Heilige Land oder den Nil hinab. Doch ich spürte, dass ich diese Küste, an die ich vor so langer Zeit gespült worden war, nicht so bald wiedersehen würde.

     
    Ruhelos ging Malkuth in seinem Quartier auf und ab. Er konnte nicht genau sagen, was ihn dermaßen in Unruhe versetzte, doch er ahnte, dass es etwas mit den abtrünnigen Assassinen zu tun hatte. Waren einige von ihnen in der Nähe seines Unterschlupfes? Grund für einen Racheakt hatten sie allemal, nach dem Angriff auf Gabriels Haus. Und dank seiner Schwäche, die er sich selbst zuzuschreiben hatte, könnten ihm die zehn wirklich gefährlich werden.
    Doch dann redete er sich gut zu. In hundert Jahren war es ihnen nicht gelungen, ihn zu finden. Und Hassan hatte ihm berichtet, dass all seine Gefolgsleute bei dem Angriff getötet worden seien. Es gab niemanden, der ihnen hätte sagen können, wo er sich aufhielt.
    Und doch spürte er, dass seine Brüder in der Nähe waren. Jedenfalls einige von ihnen. Hatte Hassan vielleicht gelogen?
    Ein Geräusch an der Tür riss ihn aus seinen Überlegungen.
    »Kommt herein!«, rief er, denn das Wispern da draußen kam von Selim und Melis.
    Vorsichtig traten die Derwische ein.
    »Was gibt es?«
    Die Zwillinge nickten, dann traten sie vor. Selim reichte ihm eine alte Schriftrolle. »Wir glauben, dass wir …«
    »… eine Lösung gefunden haben.«
    Beim Entrollen des Pergaments entdeckte Malkuth seltsame Schriftzeichen. Jared hätte gewiss gewusst, was hier geschrieben steht , dachte er wehmütig und zornig zugleich. »Was soll das?«
    »Das ist eine alte Aufzeichnung …«
    »… über die Dschinn.«
    Malkuth blickte auf. »Die Dschinn?«
    Die Zwillinge nickten.
    »Ihr glaubt, alte Geschichten wären die Lösung meines Problems?«
    »Die Dschinn sind keine Märchen …«
    »… sie sind ebenso Wirklichkeit wie Ihr, Gebieter!«
    »Und sie können Euch …«
    »… vielleicht helfen.«

9
    D rei Wochen ritten wir an der Küste entlang, nur begleitet von Sturmtauchern, Möwen und dem Donnern der Wogen. Während frischer Wind an unseren Haaren zerrte und die Meeresgischt eine salzige Kruste auf unsere Haut legte, fühlte ich mich wieder frei wie ein Kind, das jeden Tag nach Belieben an den Strand laufen durfte. Die alte Reiselust, die viele Nordleute überfällt, wenn sie sich den Weiten eines Meeres gegenübersehen, gab mir das Gefühl, lebendiger denn je zu sein.
    Daran änderte sich auch nichts, als mich die Regeneration der Lebensquelle wieder zu einer atemlosen und gedankenvollen Nacht verdammte. Gabriel wachte die ganze Zeit an meiner Seite und zog mich in seine Arme, als ich gegen Morgen wieder erwachte.
    Unseren Proviant besserten wir mit Muscheln und Krabben auf, die wir am Strand fanden. Um nicht Gefahr zu laufen, des Nachts vom Meer überrascht zu werden, schlugen wir unsere Lager immer weit genug entfernt von der Küste auf, aber niemals so weit, dass man das Rauschen des Meeres nicht mehr gehört hätte.
    Jede Nacht blickte Jared in die Sterne und

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