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Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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Lebensquell abgegeben. Ich wollte einfach wissen, was passiert, denn ich glaubte den alten Geschichten nicht.«
    »Lebensquell?«, fragte Azhar verwundert.
    »Du wirst es verstehen, wenn du selbst die Gabe erhalten hast. Nur so viel: Mein törichter Versuch hat mich geschwächt und Hassan an den Rand des Todes befördert. Wie stehst du zu deinem Ausbilder?«
    Azhar sah seinen Gebieter verwundert an. »Ich bin ihm sehr dankbar für alles, was er mich gelehrt hat.«
    »Und wie stehst du zu mir?«
    »Wie ich schon sagte, ich würde alles für Euch tun.«
    Malkuth lächelte erneut.
    »Es gibt womöglich jemanden, der helfen kann, mich sowie Hassan wieder vollends genesen zu lassen. Hast du jemals von den Rauchwesen gehört? Den Dschinn?«
    Azhars Miene verfinsterte sich. »Es gibt Legenden über sie. Aber es kann sie doch nicht …«
    »Und ob es sie gibt! Es gibt sie genauso, wie es Wesen wie mich gibt. Sie könnten mir helfen, die Kontrolle über Hassan zu erlangen. Ihn zu meinem allsehenden Auge zu machen. Und ihn damit vor dem sicheren Tod bewahren.«
    Azhar erschauderte. Mochte er als Kind die Geschichten der Alten auch langweilig gefunden haben, so hatten sie sich doch in seiner Seele festgesetzt. Danach bedeutete, einemDschinn zu begegnen, unweigerlich, seine Seele an ihn zu verlieren. Wie sollten diese Wesen seinen Herrn und seinen Ausbilder wieder genesen lassen? »Verzeiht, Gebieter, doch seid Ihr sicher, dass sie Euch helfen werden? Mein Stamm erzählt sich nichts Gutes über sie.«
    Ein merkwürdiges Lächeln huschte über Malkuths Gesicht. »Wie alle Geschichten erzählen sicher auch die über die Dschinn nur die halbe Wahrheit. Ich möchte, dass du mit ein paar Männern zu ihnen reitest und herausfindest, inwiefern sie der Wahrheit entsprechen. Wenn die Dschinn zugänglich sind, bitte sie in meinem Namen um Hilfe.«
    Azhar unterdrückte ein Schaudern. Stets hatten die Alten junge Burschen davor gewarnt, den Dschinn zu nahe zu kommen. Mochten viele Behauptungen einfach nur erfunden sein, dass die Dschinn gefürchtete Kämpfer waren, entstammte sicher nicht dem Fabelreich.
    »Soweit ich weiß, ist Aisha Qandisha ihre Anführerin«, fuhr Malkuth fort. »Ihr wirst du mein Anliegen vortragen, und nur wenn es sein muss, wirst du zu ihren Untergebenen davon sprechen.«
    »Ich werde tun, was Ihr wünscht, Gebieter.«
    »Sollte sie eine Gegenleistung fordern, steht es dir frei, ihr etwas zu gewähren, das im Rahmen meiner Möglichkeiten steht.«
    Malkuth musste verzweifelt sein, um das zu sagen.
    »Ich werde gleich morgen gen Westen aufbrechen«, entgegnete Azhar mit einer leichten Verbeugung. »Ihr meint doch die Dschinn aus dem Maghreb.«
    »Natürlich jene!«, schnarrte Malkuth. »Achte darauf, dass du dir nur gute Leute mitnimmst. Nicht, dass es so endet wie die Unternehmung, mit der ich Hassan betraut habe!«
    Damit wandte sich Malkuth ab und verließ mit wehenden Gewändern den Raum.
    Als die Schritte seines Gebieters verklungen waren, brauchte sich Azhar nicht mehr zu verstellen. Er erschauerte heftig, schloss die Augen und versuchte sich an eine der Schutzsuren des Korans zu erinnern, die ihm sein Vater vor langer Zeit beigebracht hatte.
    Ich suche Schutz bei dem Herrn der Morgendämmerung vor dem Schlechten, das er erschaffen hat, vor dem Übel der Nacht, wenn sie hereinbricht …
    Sie soll mich begleiten , dachte er. Vielleicht hält sie die bösen Kräfte der Dschinn von mir fern.

     
    Tariqs Haus lag etwas am Rand von Al-Jaza’ir. Es wirkte wie ein großer, weißer Würfel, dessen Kanten die Zeit abgeschliffen hatte. Vor dem Haus spielten zwei Jungen, Ziegengemecker drang aus einem kleinen Verschlag.
    Als Tariq uns entgegenkam, sah er besser aus. Offenbar hatte er sich von seiner Wiedersehensfreude etwas erholt. »Seid willkommen in meinem Haus. Ich habe gute Neuigkeiten für euch.«
    »Du hast also ein Schiff für uns gefunden.«
    »Ja, und es läuft schon am kommenden Abend aus.«
    Wenn das nicht schnell gegangen war! Freute er sich deshalb so, uns zu sehen? Weil er wusste, dass wir ihn nicht lange belagern würden?
    Sayd war sichtlich zufrieden mit dieser Nachricht. Er umarmte seinen Freund, und diesmal blieb Tariqs Gesicht vollkommen normal. Kein Schrecken in seinen Augen. Ob das daran lag, dass sich Sayd auf dem Markt mit Feigensaft bekleckert hatte? Oder dass unsere Kleider den Essensdunst der Garküchen aufgesogen hatten, an denen wir vorübergekommen waren?
    Auf jeden Fall brachte er sogar uns

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