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Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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dessen Gesicht von der Zeit auf See gefurcht und gegerbt worden war.
    »Wir sind Freunde von Tariq«, erklärte Sayd. »Er sagte, Ihr würdet uns schon an diesem Abend nach Al-Mariyya bringen können.«
    Der Mann musterte uns von Kopf bis Fuß. Leider schien ihm an mir irgendetwas aufzufallen, denn sein Blick blieb unangenehm lange an mir hängen. Ich senkte den Kopf, denn er sollte nicht mitbekommen, dass meine Züge feiner als die eines Mannes waren.
    Als er sich an mir sattgesehen hatte, wandte er sich wieder Sayd zu. »Das kann ich, allerdings wird es Euch etwas kosten.«
    Sayd griff unter sein Gewand und zog einen Lederbeutel hervor. Bevor der Mann danach greifen konnte, zog er ihn rasch wieder weg.
    »Ich versichere Euch, dass sich darin genug Münzen befinden, um Eure Kosten zu decken. Allerdings versteht Ihr sicher, dass ich Euch erst bezahlen werde, wenn wir in Al-Mariyya sind.«
    Während die Augen des Kapitäns gierig leuchteten, umspielteein grimmiger Zug seinen Mund. Fast schien es, als müsste er sich zum Sprechen zwingen. »Natürlich verstehe ich das.« Wieder blickte er zu uns. »Sind das Eure Begleiter?«
    »Ja, das sind sie«, entgegnete Sayd, während er den Beutel wieder unter seinem Gewand verschwinden ließ.
    »Der Bursche dort wirkt ein wenig blass, wird er die Reise denn auch vertragen?«
    Mir entging nicht, dass der das Wort Bursche spöttisch betonte.
    »Ich bin sicher, dass er die Reise vertragen wird«, gab Sayd zurück, während er mich anlächelte. »Immerhin ist er der Sohn eines Kapitäns.«
    Der Fremde murmelte daraufhin etwas in seinen vergilbten Bart, das ich nicht verstand. Aber seis drum, Sayd ignorierte es ebenfalls.
    »Wann sollen wir hier sein?«
    »Am besten noch vor Sonnenuntergang. Für die Nacht erwarte ich guten Wind, den will ich auf jeden Fall nutzen.«
    Wir verabschiedeten uns daraufhin von ihm und kehrten der Jasmina den Rücken. Besondere Hochstimmung konnte Sayd von uns allerdings nicht erwarten.
    »Meinst du wirklich, dass dieser Mann vertrauenswürdig ist?«, fragte Jared, als wir uns ein Stück vom Schiff entfernt hatten.
    Sayd schüttelte den Kopf. »Nein, das ist er nicht.«
    »Und auf seinem Schiff sollen wir nach Al-Mariyya gelangen?«
    »Das werden wir auf jeden Fall«, gab Sayd ohne ein Anzeichen von Beunruhigung zurück.
    »Was macht dich so sicher?«, fragte ich, denn auf einmal war auch ich nicht mehr sonderlich erpicht darauf, gerade mit diesem Schiff zu reisen.
    »Ich wette, beinahe jeder Mann seiner Besatzung hat irgendeinVerbrechen begangen, das er zu verbergen trachtet. Das ist beinahe so etwas wie eine Voraussetzung auf einem Schmugglerschiff.«
    »Das ist ein Schmugglerschiff?«, fragte Gabriel erschrocken. »Woher weißt du, dass er uns unterwegs nicht einem Sklavenhändler übergibt.«
    Sayd lachte auf. »Das wäre ein Spaß! Stell dir mal vor, wenn die Sklavenhändler versuchen uns Ketten anzulegen. Oder über Laurina herzufallen!«
    »Sie würden der Reihe nach im Wasser landen«, erwiderte ich grimmig, und das war ganz bestimmt die milde Variante dessen, was ich mit ihnen anstellen würde.
    Sayd fand das alles noch immer höchst amüsant. »Seht ihr? Aus diesem Grund habe ich keine Angst, dieses Schiff zu betreten.« Da uns jetzt Leute entgegenkamen, wechselte er in die Frankensprache. »Jeder von uns hat die Kraft mehrerer Männer, bei jedem von uns heilen Verletzungen in Sekundenschnelle. Ihr seid jetzt mehr als hundert Jahre auf der Welt und fürchtet euch noch?« Er schüttelte spöttisch den Kopf. »Offenbar müsst ihr wirklich allmählich wieder mehr zu tun bekommen.«
    Jared und Gabriel sahen einander beschämt an, denn sie wussten, dass sie wie normale Sterbliche gesprochen hatten.
    »Aber um auf die Verbrechen zurückzukommen, die jedes Besatzungsmitglied auf sich geladen hat«, sagte Sayd nach einer kurzen Gedankenpause ruhig, »so haben wir für den Notfall die entsprechenden Gegenmittel.« Er tippte auf das lederne Futteral unter seinem Gewand, in dem er seine Giftnadeln bei sich trug.
    »Aber wir haben doch geschworen …«, begann ich atemlos.
    »… den Menschen nicht zu schaden, das ist richtig. Aber ich glaube nicht, dass wir uns zurückhalten sollten, fallsdiese Männer auf die unselige Idee kämen, uns die Kehle durchzuschneiden.«
    »Wir sollen die Besatzung töten?«, flüsterte Jared ungläubig.
    »Nicht, wenn es dazu keinen Grund gibt. Aber wenn sie uns einen Grund liefern, warum nicht? Wir würden der Menschheit einen

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