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Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition)

Titel: Sephira - Ritter der Zeit 2: Das Blut der Ketzer (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Corina Bomann
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Ort begrüßen zu dürfen.«
    »Und wir danken für Eure Gastfreundschaft«, entgegnete Sayd, woraufhin Jared ihn als Sayd ibn Kareem vorstellte. Sein wahrer Name war das gewiss nicht, war er doch in hundert Jahren nicht einmal gefallen.
    »Das hier ist die Sejida Layla aus Kairo«, stellte er mich im Anschluss vor.
    Ich glaubte mich verhört zu haben. Layla? Warum nannte er mich nicht beim richtigen Namen? Auch durch meinen Schleier würde Al-Harun erkennen, dass ich keine Araberin war.
    Tatsächlich stutzte der Gelehrte kurz, dann verneigte er sich galant. »Ich fürchte, ich muss Jared wirklich zürnen, denn er hat es versäumt, mir von einer Schönheit wie Euch zu berichten.«
    Ich hatte Mühe, nicht laut aufzulachen. Ich und eine Schönheit? Und dann noch solch schwülstige Worte. Da stritt ich mich doch lieber mit Jared!
    Doch gemäß den Regeln arabischer Konversation war es nun an mir, etwas zu erwidern. »Zürnt meinem guten Freund nicht, ehrenwerter Herr, denn was Ihr schön nennt, ist gewiss nicht mehr als eine Illusion. Und dass er Euch nicht von mir schrieb, lag nur daran, dass ich ihn davor bewahren wollte, Tinte für etwas Unwürdiges wie mich zu vergeuden.«
    »Unwürdig!«, platzte es entrüstet aus Al-Harun heraus. »Zeigt mir den Mann, der Euch unwürdig nennt, und ich werde ihm diese Frechheit mit meinem Schwert austreiben!«
    Wirklich? , hätte ich beinahe gefragt, denn die Hände dieses Mannes sahen nicht so aus, als wären sie geübt im Umgang mit einem Schwert. Aber ich konnte ihm wohl unmöglich mit auf den Weg geben, dass er sich bei dem Versuch, eines zu führen, keinesfalls ins Bein hacken solle.
    »Ich danke Euch für das Angebot, doch mein Spiegel sagt anderes.«
    »Dann werde ich Euch einen neuen schicken, der alte scheint seinen Zweck nicht mehr zu erfüllen.«
    Glücklicherweise war es damit genug der Konversation und er wandte sich wieder den Männern zu. So froh darüber, dass er endlich von mir abgelassen hatte, konnte ich nur schwerlich ein Aufatmen unterdrücken. Ich blickte zu Sayd, der leicht vor sich hin lächelte. Ich hoffte, er machte sich nicht über mich lustig, für das höfische Geplänkel war ich einfach nicht begabt.
    Jared stellte nun Gabriel als einen Stammesfürsten aus Syrien vor, wahrscheinlich der hellen Haut wegen, was ihm Al-Harun auch abzukaufen schien. Al-Harun fragte Gabrielüber das Land aus, und da mein Gefährte hundert Jahre Zeit gehabt hatte, sich den Akzent seiner Muttersprache abzugewöhnen, berichtete er ihm vom Rückzug der Kreuzritter und der erfolgreichen Wiederbesetzung alter christlicher Stätten. Und zwar so glaubhaft, dass ihn seine alten Glaubensbrüder sicher wegen Ketzerei und Hochverrat hingerichtet hätten.
    »Allah sei gepriesen!«, kommentierte Al-Harun seine Worte, dann führte er uns in einen von Orangenduft erfüllten Raum. Bequeme Sitzkissen waren über den Boden verteilt. Auf den niedrigen Tischen daneben standen Schalen mit Früchten, Gebäck und anderen Köstlichkeiten.
    Das Sitzen in meinem Gewand gestaltete sich recht unbequem, doch auch dieser Abend würde zu Ende gehen – vielleicht mit den Informationen, die Sayd gern haben wollte.
    Nachdem wir uns gestärkt hatten, leitete Sayd geschickt zu dem eigentlichen Grund unserer Anwesenheit über. »Vor einiger Zeit habe ich seltsame Kunde aus dem Frankenreich erhalten«, begann er, nachdem er an seinem Chai genippt hatte. »Es soll dort eine neue Bewegung von Ungläubigen geben, die sich weder zu den Juden noch zu den Christen rechnet. Habt Ihr schon davon gehört?«
    Al-Harun griff nach einer Orange, zog ein kleines Messer und schälte die Frucht. Ein scharfer säuerlicher Geruch wehte zu mir herüber. Ich fragte mich zunächst, ob er Sayds Frage überhört hatte, doch dann antwortete er: »Derlei meine ich gehört zu haben. Aber ich will Euch nicht eher mein Wissen vermitteln, bevor es nicht umfassend genug ist.«
    Bedeutete das, dass wir nun Wochen und Monate warten sollten, bis er sein Wissen vervollkommnet hatte? Beinahe hätte ich nachgefragt, wie lange die Vervollkommnung dauern sollte, doch rechtzeitig genug besann ich mich darauf, dass eine arabische Edeldame keine frechen Fragen stellte.
    »Ist es mir gestattet, nachzufragen, was Euch dazu treibt,diese Menschen erkunden zu wollen?«, wandte sich Al-Harun wieder an seinen Gesprächspartner.
    Sayd nippte erneut an seinem Tee, dann antwortete er seelenruhig: »Ich will herausfinden, wes Geistes diese Menschen sind und ob

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