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Septemberblut

Titel: Septemberblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebekka Pax
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sicher, ob er laut sprach oder nur in meinem Kopf.
    »Bei meiner Ehre gelobe ich, Brandon Flying Crow, für mich und die Meine Treue und Gefolgschaft gegenüber meinemMeister Julius Lawhead, seiner Camarilla und all jenen, denen er durch Schwur in Wort und Blut verbunden ist.«
    Alles um uns schien zu verschmelzen, Straße und Gebäude zerflossen zu konturlosem Grau. Vampire und Menschen hingegen leuchteten wie Flammen in der Dunkelheit. Die Magie, die wir gerufen hatten, umhüllte uns, und ich sprach die Worte, die die Tradition forderte.
    »Gemäß dem Codex des Court de Leon erkenne ich dich, Brandon Flying Crow, als meinen Gefolgsmann an und bestätige dich in deinem Besitz unter meinem Schutz. Vom heutigen Tage an bist du Teil meiner Camarilla.
    Bei meiner Ehre und meinem Blut, das ich gegeben, schwöre ich, dich zu schützen und dich bei Ungehorsam zu strafen, wie es in meiner Macht steht und es der Codex verlangt.«
    Brandon küsste meine Handgelenke und sah wieder zu mir auf, die Augen erfüllt vom heiligen Feuer der Magie.
    »Ich schwöre dir zu folgen, dir zu gehorchen und mich deinem weisen Richtspruch zu stellen, Meister.«
    Die Commendatio der Worte war vollbracht, die der Gesten krönte sie.
    Brandon stand mit weichen Knien auf und seine Hände glitten aus meinen.
    Dann schob er sein Haar zur Seite, neigte den Kopf und entblößte die lange, schlanke Linie seines Halses. Ich musste mich auf Zehenspitzen stellen, um das Ritual förmlich mit einem Kuss auf die Stirn und einem zweiten auf den Puls an seinem Hals zu beenden.
    Der Schwur war besiegelt.
    Blut und Wort banden uns aneinander, es war mehr, als Curtis und Brandon in all den Jahren geteilt hatten. Amber blinzelte und sah mich aus großen Augen an. Sie hatte die Magie gespürt und rieb sich fröstelnd die Arme.
    Brandonergriff meine Hand und führte sie zu seiner Brust, so dass sie direkt über seinem Herzen zu liegen kam. Es schlug im Rhythmus meines eigenen Herzens. Ein seltsames Gefühl.
    Liliana berührte uns an den Schultern. Ich zog meine Hand wie ertappt aus Brandons.
    In den Augen der Meisterin schwammen Tränen. »Ich hätte nicht gedacht, dass ihr die alten Formeln kennt«, sagte sie tief bewegt.
    »Curtis legt viel Wert auf Traditionen«, erwiderte ich und spürte, wie Brandon sich in ihrer Gegenwart wieder verschloss. Sein Gesicht wurde unlesbar.
    Auch Lilianas Miene wurde hart, ihre Rührung war mit einem Wimpernschlag verschwunden. Ich wusste, dass sie wieder an Adrien, ihren ermordeten Gefährten, dachte.
    »Es ist Zeit«, sagte sie nur und ging über die Straße, wo ihre Vampire bereits auf sie warteten.
    Ich legte Brandon einen Arm um die Schulter und lief mit ihm die wenigen Schritte zu unserem Fahrzeug. Glücksgefühl erfüllte uns, ein Nachhall der geteilten Energie.
    Als wir Christina erreichten, sank sie vor mir in die Knie.
    Diesmal nahm ich ihre Demutsgeste entgegen, berührte Handgelenke und Kehle mit den Fingerspitzen und zog sie sanft auf die Beine. Ein wenig von meiner Magie huschte über ihre Haut und verwob Christina mit meinem Schutzgelübde. Sie seufzte erleichtert, sah mich kurz an und erhob sich.
    Wir waren zurück im Hier und Jetzt, kurz vor dem Kampf gegen Gordons Clan.
    Ich war anscheinend der Einzige, der die magische Zwischenwelt noch nicht ganz verlassen hatte. Fasziniert spürte ich den neuen Bindungen nach. Sie machten mich stärker. Der Zuwachs an Energie war ungeheuer. Erst jetzt war ich wirklich Meister!
    Dochals Amber zu mir trat, verlosch alles. Wie ein schwarzes Loch verschlang das Messer die Magie.
    »Verdammt«, fluchte ich und fasste mir an die Stirn. Die Waffe hatte mich in einem Moment der Unaufmerksamkeit erwischt. Stechende Kopfschmerzen waren die Strafe.
    »Was ist denn?«, fragte Amber besorgt.
    Ich schüttelte den Kopf, um meinen Geist zu klären, und sah sie an. »Nichts, Liebes. Das Messer macht mir Kopfschmerzen.«
    Brandon warf mir einen kurzen Blick zu. Er war gerade dabei, die Kiste zu öffnen, in der sich alles befand, was die Frauen von Tom mitgebracht hatten.
    Er reichte mir ein Schulterhalfter mit meiner Pistole, einer Glock 18. Zwei zusätzliche Magazine mit Silbermunition fanden ihren Weg in meine Taschen.
    Nachdem ich ausgerüstet war, wies ich Brandon an, meine Zweitpistole gleicher Marke an sich zu nehmen sowie ein Samuraischwert.
    »Hast du je gegen einen Clan gekämpft?«, fragte ich ihn.
    Brandon verneinte, schob sich das Schwert in den Gürtel und prüfte die Pistole mit

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