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Septemberblut

Titel: Septemberblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebekka Pax
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würde ich es dir rausschneiden!«
    »Was habt ihr mit mir vor? Ihr habt das Messer doch schon.«
    »Weißt du das wirklich nicht?« Frederik lachte laut. »Hat dir das dein Vampirfreund nicht gesagt, flüstert er dir nicht in den Kopf, nein?«
    »Was habt ihr vor?!«
    »Gordon hat noch eine Rechnung mit ihm offen. Er wird ihn umbringen, für jeden seiner Vampire einmal. Und du wirst ihn ans Messer liefern.«
    »Niemals!«,fauchte Amber. So langsam kehrte ihre Fassung zurück.
    »Aber es ist schon beschlossen. Dein feiner Ritter kommt, um dich zu befreien. Sein Leben für deines. Ist das nicht romantisch?« Frederik rieb sich aufgeregt die knotigen, verfärbten Finger.
    »Nein, das darf er nicht.« Ambers Stimme war beinahe tonlos vor Schreck.
    »Nicht weinen, Schwesterlein, er hat es verdient. Und wenn er tot ist, kann auch ich endlich gehen.«
    »Sein Tod ist der Preis für deine Ruhe?«, fragte sie erschüttert.
    Frederiks Spinnenfinger tasteten über das Amulett an seinem Hals, und plötzlich glaubte Amber, einen Hauch dessen zu erkennen, was ihren Bruder einst ausgemacht hatte. War seine Seele etwa in diesem verwesenden Körper gefangen?
    War der Tod ihres Geliebten der Preis für die unsterbliche Seele ihres Bruders? Sie wollte diesen Gedanken nicht zu Ende denken.
    »Ich muss gehen, Schwesterlein.« Der Untote strich ihr über die Wange und hinterließ eine feuchte Spur auf ihrer Haut. »Gordon wird gleich kommen, und ihr habt euch bestimmt viel zu erzählen.«
    Sobald Frederik den Raum verlassen und die Tür abgeschlossen hatte, versuchte Amber die ekelhafte, stinkende Flüssigkeit loszuwerden, die an ihrem Gesicht haftete. Sie wischte immer wieder mit ihrer Schulter über die Wange, bis ihre Haut brannte. Der Geruch blieb.
    Amber wünschte sich nichts sehnlicher als eine heiße Dusche, stellte sich vor, stundenlang unter dem Wasserstrahl zu stehen, Dreck und Gedanken davonzuspülen, um als neuer Mensch wiedergeboren zu werden.
    Die Realität ließ sich nicht vertreiben. Das grelle Licht derNeonlampe brannte sich auch durch ihre geschlossenen Augenlider.
    Und dann, plötzlich, spürte sie Julius’ Ruf.

    Ich lag auf Ambers Bett, und ihr Duft umfing mich wie eine schützende Decke. Die kleine Tischlampe warf einen kreisrunden Lichtkegel, alles andere lag im Schatten.
    Auf dem Podest wartete mein Sarg. Es war bald Zeit für mich.
    Mein Blick strich die Lilien entlang, die eine kunstfertige Hand auf die himmelblaue Wandfarbe gemalt hatte. Wenn ich meine Augen zu Schlitzen schloss, konnte ich mich des Eindrucks nicht erwehren, dass sie sich bewegten.
    Nach der Unterredung mit Curtis musste ich wieder zu Kräften kommen, wollte ich es mit einem halben Clan aufnehmen, und dazu brauchte ich Blut.
    Brandon hatte mich hinausbegleitet und mein erstes Opfer für mich betäubt, die anderen schaffte ich allein.
    Jetzt lag ich auf dem Bett und wartete auf den Morgen.
    Dann spürte ich Amber. Mit ihrer Anwesenheit wehte ein Geruch alten Todes zu mir. Ich kannte den Gestank. Er war die Grundmelodie der Alpträume, die mein Schlaf mir sang, seit dem Tag, als Frederik in meine Gruft eingebrochen war. Der Tag, den ich niemals wieder vergessen würde. Frederik, das Monster. Er hatte meine Amber in seiner Gewalt.
    Ich streckte meine Gedanken nach ihr aus und fand sie.
    Die Freude, die ich empfand, überrollte ihre Sinne. Ich badete ihre Seele in Glück, wollte, dass es ihr gutging, egal was war. Ich streichelte sie mit unsichtbaren Fingern, schickte ihr meine Kraft.
    » Julius, hör auf mit der Hexerei « , sagte sie klar und deutlich.
    Ich seufzte und nahm mich zurück.
    » Du darfst nicht herkommen, sie wollen dich umbringen! « , beschwor sie mich.
    Ich lachte bitter. » Natürlich wollen sie das, Liebes. « Und ging nicht weiter darauf ein. » Darf ich durch deine Augen schauen? Ich möchte sehen, wo du bist. «
    Sie erlaubte es, und nach wenigen Augenblicken hatte ich alles gesehen. Den weißgekachelten Raum, die Metalltür, das grelle Deckenlicht.
    » Haben sie dir weh getan? « , fragte ich und tastete zugleich ihren Körper ab. Ich fand den Vampirbiss, doch der Unsterbliche hatte fast kein Blut genommen.
    » Es geht, Julius. Ich bin nur so schrecklich müde. Sie betäuben mich immer wieder. «
    » Du musst nicht mehr lange aushalten, heute Abend kommst du frei. Gordon hat das Messer und bekommt damit womöglich einen Waffenstillstand. Ihm fehlt nur noch Rache zu seinem Glück. Sobald er mich hat, wird er Ruhe geben. Es

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