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Septemberblut

Titel: Septemberblut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebekka Pax
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guten wie schlechten. Machte mich die lange Zeit nicht sogar menschlicher und lebendiger, als es Sterbliche mit ihren wenigen Jahren je werden konnten?
    Oder betrog ich mich selbst und war in Wirklichkeit ein verdammenswertes Wesen, das zum Wohle aller von der Erde getilgt gehörte?
    Amber lächelte. Es war nicht mehr als eine winzige Bewegung ihrer Mundwinkel. Und sie drückte meine Hand. Ganz fest.
    Sie legte den Kopf auf meine Brust und lauschte meinem Herzschlag.
    Vor Aufregung vergaß ich beinahe zu atmen.
    Sie seufzte, als ich sie zögernd in meine Arme nahm und mein Gesicht in ihren Haaren barg. Ihre seidigen Strähnen auf meiner Haut zu spüren war wie eine Befreiung. Ich konnte die Sonne darin riechen. Wie ich das Gestirn hasste und mich doch so sehr danach sehnte!
    Jetzt war Amber meine Sonne, und für sie kannte ich nur Liebe. Für sie würde ich leben und für sie würde ich auch sterben können, wurde mir plötzlich klar.
    »Ich liebe dich«, wisperte ich in ihren Nacken und presste mich an sie. »Mit dir habe ich keine Angst mehr.«
    »Ich weiß, Julius, ich weiß«, flüsterte sie und rieb ihre Wangeüber meine Brust. Wir genossen einfach nur die Nähe des anderen. Nach einer Weile jedoch ließ ich meine Hände vorsichtig ihren Rücken auf und ab gleiten.
    Als meine Fingerspitzen über Ambers Hüfte strichen, seufzte sie genießerisch und drehte sich auf den Rücken. Das war eine Einladung, der ich ohne Zögern Folge leistete. Hungrig bedeckte ich ihre Kehle mit Küssen und erkundete aufs Neue ihren wunderbaren Körper.
    Ich zog die Decke zurück, um sie zu betrachten. Amber schloss die Augen und ließ mir meinen Willen. Ihre Haut hatte einen rosigen Schimmer.
    Das Kerzenlicht schmeichelte den Konturen und spielte mit ihren Rundungen. Die feinen Härchen auf ihrem Bauch flossen golden zum Nabel und wiesen mir den Weg. Ich wollte jeden einzelnen Millimeter Haut mit Händen und Lippen erkunden.
    Mit grenzenlosem Entzücken fand ich überall Sommersprossen, sogar auf den Knien. Ich küsste sie alle.
    Amber seufzte leise, während ich mich mit sanften Bissen ihre Schenkel hinaufarbeitete, berauscht von ihrem Duft, ihrem Geschmack und den dünnen, pulsierenden Äderchen unter der Haut.
    Die gestärkte Spitzenbettwäsche raschelte unter unseren Bewegungen. Ich vergrub mein Gesicht in ihrem Schoß und entlockte meiner Geliebten kleine, hohe Laute der Lust. Ambers Beine lagen auf meinen Schultern und ich knetete ihre Schenkel, während sie sich unter mir wand.
    Ich war so versessen auf dieses Spiel, dass ich erst aufhörte, als sie ihre Hände in mein Haar grub und mich mit sanfter Gewalt nach oben zog.
    Ambers Augen sprühten vor Lust. Mein feines Gehör lauschte ihrem wild klopfenden Herzen, und sein Rhythmus entfachte ein Feuer in mir.
    »Amber,Amber«, flüsterte ich lächelnd, »das hält mich auch nicht mehr.«
    Ich packte das feine Silberkreuz, das zwischen ihren Brüsten ruhte, mit den Zähnen, und ließ es an der Kette hinter ihren Rücken fallen.
    Amber küsste mich verlangend und unvorsichtig. Es war so schnell geschehen. Sie zuckte kurz, dann füllte warmer Kupfergeschmack unsere Münder. Sie hatte sich an meinen Reißzähnen geschnitten.
    »Entschuldige.«
    »Nicht schlimm.«
    Es war ein Missgeschick und sie wusste es, doch das Blut weckte Wünsche in mir. Die Verbindung von Durst und Leidenschaft ist das Höchste für jeden Unsterblichen, ein doppelter Rausch. Ich kämpfte den Hunger hinunter.
    Ich durfte nicht. Nein!
    Amber küsste mich ebenso leidenschaftlich wie ahnungslos, während ich mit meinen Dämonen rang und sich unsere Hüften immer schneller und gieriger aneinander rieben.
    Meine Geliebte umklammerte mich mit den Schenkeln – und hielt dann plötzlich inne.
    Ich atmete meinen Hunger in ihren Nacken, bis ihre Hände meinen Kopf aus seinem Versteck lenkten und ich sie ansehen musste. Meine Augen leuchteten golden, und es entsetzte sie nicht.
    Ambers Wangen waren gerötet wie von Fieber, doch neben Lust las ich auch Sorge in ihrem Blick. »Brauchen wir Kondome, Julius? Ich habe keine dabei.«
    Ich lächelte überrascht und küsste sie auf die Nasenspitze. Daran hatte ich nicht gedacht. »Nein«, antwortete ich. »Weder für das eine noch das andere.«
    »Gut.« Amber schloss die Augen und presste ihr Becken gegen meines.
    Ineiner einzigen, heftigen Bewegung glitt ich in sie. Meine Geliebte bäumte sich auf und unterdrückte einen Schrei. Sobald sie ihren Atem wiedergefunden hatte,

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