Septemberblut
bewegte ich meine Hüfte langsam von ihr weg, bis wir uns kaum noch berührten, dann stieß ich erneut vor und meine Geliebte stöhnte, während ich mit gebleckten Zähnen in ihr seltsam entrücktes Gesicht starrte.
Amber krallte ihre Nägel in meinen Rücken und diktierte den Rhythmus.
Ich ließ mich führen und sah sie an, sah immer nur in ihre blaugrünen Augen. Blut rötete ihren Mund, ich küsste es weg. Vielleicht konnte ich meinen Durst mit diesen kleinen Gaben besänftigen, vielleicht.
Die Lust öffnete die Siegel, die uns verbanden.
Wir verschmolzen miteinander, wurden eins. Wie durch zwei große Fenster erlebte ich ihre Empfindungen, fühlte zugleich meinen Körper und ihren, mich in ihr und sie um mich herum. Ich unterdrückte einen Schrei, als sich die Magie ankündigte. Der Durst hatte sie gerufen, der Duft von Blut und Schweiß und Lust. Wie ein feines elektrisches Prickeln erwachte sie in mir, die Kraft, die meinen toten Leib am Leben hielt. Pure, uralte Magie, und ich konnte und wollte sie nicht aufhalten.
Amber stöhnte und flüsterte meinen Namen, als die Macht die offenen Siegel nutzte und unversehens auf sie übersprang.
»Oh Gott, was ist das?«, hauchte sie zwischen zwei schnellen Atemzügen.
»Unsterblichkeit«, flüsterte ich und ritt meinen Rausch wie eine Droge.
Amber krallte ihre Hände in das Metallgestell des Bettes, presste sich gegen mich und erreichte in einem letzten Aufbäumen den Höhepunkt.
Lusttränkte die Luft. Ich war noch nicht gekommen und meine Hüften bewegten sich weiter, schneller.
Ambers Hände lagen auf meinem Oberkörper, und unter ihren Berührungen zuckten meine Muskeln. Sie hielt die Augen geschlossen. Ihre Brust glänzte feucht, Blut rauschte in meinem Kopf und pochte in ihren Adern.
Ich roch es durch ihre Haut, hörte ihren wilden Herzschlag und wusste plötzlich nicht mehr, was ich tat. Meine Lippen fanden von ganz alleine zu ihrem Hals. In einer schnellen Folge von Küssen ertastete ich ihre Schlagader, dann ertränkte ich ihren Geist in Lust und biss zu.
Ich hatte gegen meinen Dämon verloren, und ich genoss meine Niederlage.
Mein Kiefer arbeitete, trieb die Zähne tiefer als je zuvor in Ambers Fleisch, und ich trank ihr köstliches Leben im langsamen Rhythmus meiner Hüften.
Zweierlei Rausch trug mich davon. Magie tobte durch meinen Körper und zerrte an Kehle und Lenden gleichermaßen. Ich schluckte Ambers sattes Gold, während sich unsere Körper im Takt der Ekstase näherten.
Endlich war mein Durst gestillt, und ich wurde wieder Herr meiner selbst. Meine Zunge ertastete zerrissene Haut. Was hatte ich nur getan? Die Lust war noch immer da, aber jetzt kamen auch die Schuldgefühle. Ohne meine Lippen von ihrem Hals zu lösen, schnitt ich mir die Zunge auf und presste sie in ihr Fleisch. Mein Blut heilte den Biss sekundenschnell.
Ambers Finger wühlten in meinem Haar, die andere Hand zog meine Lenden an sie. Sie hatte es nicht gemerkt, und ich vergaß mein schlechtes Gewissen im nächsten Moment.
Unsere verschwitzten Körper rieben aneinander, und ich stieß tiefer und schneller in sie hinein. Das Metallbett quietschtein den höchsten Tönen, doch es war mir egal. Sollten sie uns ruhig alle hören!
Magie umfloss uns noch immer wie ein Kokon aus Licht.
In diesem Augenblick gehörte die Kraft, die mich am Leben hielt, uns beiden, und ich wusste, dass ich sie teilen wollte.
Amber hatte ihr Gesicht in meiner Halsbeuge vergraben. Zwischen leisen Seufzern biss und küsste sie meine Schulter. Ich stützte mich auf die Ellenbogen und betrachtete sie. Ambers Augen glänzten, sie atmete durch halb geöffnete Lippen und blickte mir bis in die Seele.
»Nimm mich an«, flüsterte ich, »nimm mein Geschenk an.«
»Ja«, stöhnte Amber ahnungslos und schloss die Augen.
Meine Hüften pumpten langsamer, ich musste mich zurückhalten, den Moment bis zum Letzten auskosten. Ich streifte ihr Haar zurück, barg ihren Kopf in meinen Händen und bedeckte ihre seidigen Wangen mit Küssen. Dann presste ich meine Lippen auf ihre.
Die wilde Magie zwischen uns unterwarf sich meinem Willen und floss mit meinem Blut in Ambers Mund. Es war viel. Amber bäumte sich auf und versuchte sich wegzudrehen, doch meine Hände hielten ihren Kopf mit sanfter Gewalt. Ich hätte ihn mühelos zerquetschen können.
» Nimm mich an « , flüsterte ich diesmal wortlos. Sie gab ihre Gegenwehr auf und trank mein unsterbliches Blut. Wenige Schlucke, jeder ein Rausch.
Ich keuchte, stieß
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