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Septembermann: Lovestory (German Edition)

Septembermann: Lovestory (German Edition)

Titel: Septembermann: Lovestory (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Ambros
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der Weg sich teilt, muss man sich entscheiden. In diesem ersten Frühling in Arkansas fällt die Nacht in Saschas Seele und es treibt ihn fort. Will er seinen Bewegungsdrang stillen oder erneut davonlaufen? Nein! Er hat mit Debbie nach ihrem Krankenhausaufenthalt über sein Vorhaben gesprochen und dass er eine Auszeit, ein Rendezvous allein mit seinen Gedanken braucht, hat sie verstanden. Dieser verdammte Groll aus Deutschland, bisher verdrängt, kommt mit dem schrecklichen Ereignis in Phönix brühwarm an die Oberfläche.
    „Weißt du, die Flügel meiner Psyche sind angebrannt. Ich muss und will mich damit auseinanderse tzen, solo“, hat er ihr anvertraut.
    „Das Frühjahr ist die beste Reisezeit für die Tour. Die Temperaturunterschi ede zwischen Start und Ziel liegen bei zwanzig Grad. Echte Routis starten im Osten: Chicago und Motels gibt’s auf der Strecke bis zum Finish in Los Angeles reichlich. Wenn du sie erreichst, schreibst du mir, wie du dich fühlst?“, bittet Debbie mit schwerer Zunge. Ihr Magen zieht sich zusammen, als sie in Betracht zieht irgendwo draußen könnte Sascha etwas zustoßen.
    „Ich bin die Strecke zuvor per Mausklick abgefahren. Die Liste der Highlights unterwegs ist lang und abwech slungsreich, wie die acht Bundesstaaten durch die Traumstraße Sixty-Six führt. Ich schätze, dass ich circa sechs Wochen benötige, die kürzeste Tagesetappe um die hundert Meilen“, antwortet Sascha bedrückt einerseits, andererseits unternehmungslustig.
    „Okay, Mister German, ich wünsche dir eine gute Fahrt. Dass du meinen Traum als Erster realisierst, hätte ich nie gedacht. C´est la vie, so ist das Leben , voller Überraschungen.“
    „Bingo, Debbie. Ich führe ein Roadbook und werde dir au szugsweise E-Mails von meinen Unternehmungen und Empfindungen senden, die du bitte ohne Rücksichtnahme ehrlich beantwortest, versprochen?“
    „Versprochen, my best Friend“, erwidert das Arizonagirl am Flughafen in Ph önix und winkt ihm zum Abschied.
     
    *
     
    E-Mail from Sascha to Debbie:
     
    Hey,
     
    Debbie, da stand ich mit meinem geliehenen chromblitzenden Leihmotorrad bereit für den American Dream. Zwei mächtige Steinlöwen am Art Institute of Chicago wachten über meinen Start über die legendäre Mutter aller Straßen.
    Ich lenkte durch ein Spalier von Wolkenkratzern, bis ich außerhalb Chicagos in ein sattgr ünes Hügelland fuhr, in dem verblichene Reklameschilder, uralte Gasstationen, urige Wirtshäuser mit morbidem Charme auffielen.
    Lonesome Cowboy , klang in meinem Ohr. Einsam war ich nicht. Im Dixie-Truckers-Home , eine Institution bei McLean, erzählten mir begeisterte Gäste, die eine Geburtstagsparty feierten, zu der sie mich spontan einluden, dass die bunten Neonreklamen an gute alte Zeiten erinnern und sie gaben mir Tipps mit auf den Weg. Die Nacht war lang  und ich stand spät auf. Volltanken! Visier runter und meinem nächsten Ziel entgegen.
    Vorbei an fruchtb arem Farmland, Wiesen, Maisacker, Felder mit blauen Luzernen bis zum legendären Mississippi, der träge dahinfließende Great River.
    Mein persönliches Lebensroulette drehte sich mit jedem Kilometer auf der Main Street nach Illinois rückwärts, in der Hoffnung, die neuen Fakten zu realisieren, die mit Akribie den Schorf meiner Seele nschmerzen aufkratzten.
     
    Liebe Grüße
    Sascha
     
    E in winziges Lächeln huscht über Debbies Mundwinkel, während sie Saschas Zeilen liest und erstarrt abrupt, als sie ein Zeitfenster ins Gestern öffnet.
     
    Hängeschultern nach oben! Kopf hoch! Brust raus. Vergiss Sascha! Dieses wunderbare Glücksgefühl für ein paar Stunden, in denen sie sich nicht wehren konnte. Sie wollte Blondlocke. Ganz. Ihr wodkageschädigter Beau fiel ihr in den Arm und ihr Verstand rutschte in ihr Herz. Verdammt, dachte Debbie, das muss Liebe sein. Es war Liebe. Ihrerseits. Sie riskierte Kopf und Kragen in einer einzigen Nacht und spürte die Brausestäbchen in ihrem Magen, erfüllt von ihrem Traum vom Glück mit Sascha, aus dem sie jäh erwachte.
    Von da ab lief das Arizonagirl ihrer Sehnsucht hinterher. Allein. Stärke ist, z uzugeben, wenn man verloren hat. Sieben Tage nach ihrem One-Night-Stand, war eigenartigerweise eine Fremdheit zwischen ihnen, die sie veranlasste, Sascha aus dem Weg zu gehen. Die Erkenntnis, dass seine Wolke Sieben besetzt war von dieser Frau aus seiner Vergangenheit, verursachte Schwielen in ihrer Seele. Debbie wollte sein Herz nicht teilen mit Misses Unbekannt. Dafür hatte

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