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Septembermann: Lovestory (German Edition)

Septembermann: Lovestory (German Edition)

Titel: Septembermann: Lovestory (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Liz Ambros
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ihnen in das Gesicht.
    „Oh, Peter, haben wir lange geschlafen. Wie spät ist es?“
    „Zwischen Kaffee und Kuchen.“
    „Magst du?“
    „Kaffee und Kuchen? Hast du nichts Süßeres im Angebot?“, fragt Jane kess mit rollenden, grünen Katzenaugen. „Ich habe Durst.“
    „Jane, ich liebe dich.“
    „Dein Wonneproppen auch und jetzt sollte ich aufstehen.“
    „Warum?“ Peter legt sich an ihr Fußende und huscht draufgängerisch unter ihr hauchdünnes Satinw ickeltuch.
     
    *
     
    E-Mail from Sascha to Debbie:
     
    Hello, Debbie,
     
    wie geht es dir?
    Ständig stellte ich mir die Frage, warum ich so spät nach der Verabschiedung an unserem Friendsday reagie rte? Zumal ich die Gefahr ahnte. Du sprachst mich von Schuld frei, im Gegensatz zu mir. Wie konnten die wenigen Schritte von meinem Wohnhaus zu deinem eine solche Tragödie auslösen?
    Seit Tagen plagen mich Albträume aus meiner Verga ngenheit.
    Debbie, was ist mit meinem, unserem Leben passiert?
    Die Zeit, bevor ich Jane kennenlernte, war ein Kreuz, ich erzählte dir davon. Die letzten Wochen tappte ich wieder durch eine Finsternis, sehnte mich nach Licht, handelte situativ und glaubte, meinen Sorgen auf der Traumstraße davonfahren zu können. Irrtum!
    Das sind meine heut igen Gutenacht-Gedanken.
    Bis bald, Sascha
     
    Das ländliche Missouri steht am nächsten Tag auf S aschas Tourprogramm.
    Eine Augenweide sind die meilenweiten Wälder der Ozark Mountains, durch die sich die Old Street durch die Bible Belt, dem Bibelgürtel des Landes, windet. Dieser Bundesstaat soll der gottes- und gesetzesfürchtigste Am erikas sein.
    Überall entdecken seine Augen Tafeln mit frommen Sprüchen und schmucke Farme rhäuser, die akkurat gepflegte weiße Zäune umranden, hinter denen Sternenbanner flattern.
    Räuber- und Westernheld Jesse James soll sich in den Höhlen der Meramec vor dem Sheriff verkrochen haben, erzählt der Wirt einer Herberge und er hat Sascha einen Abstecher in die Tropfsteinhöhlen em pfohlen.
     
    Am verträumt plätschernden Meramec River macht Sascha die nächste Rast und zündet ein Lagerfeuer. Seine Stimmung passt sich dem grandiosen Sonnenuntergang an. Die Bohnen mit Speck heiß und gar, sein Appetit riesig, ist der Topf im Nu leer. Als in der Finsternis ein Kojote heult, fühlt er sich ein bisschen wie John Wayne, der Cowboy schlechthin. Wenn Winnetou plötzlich vor ihm von seinem Pferd steigen würde und nach einem Small Talk wieder davon reitet, würde er sich nicht wundern, so echt erscheint ihm diese Szenerie.
    Sascha braucht die Einsamkeit, um seine Gedankenwülste zu entknoten. Stück für Stück. Schwersta rbeit!
    Das Feuer ist niedergebrannt und er sieht noch einmal das Bild vom durchwühlenden Raddam pfer in den trüben Fluten des Ol Man River vor sich. Dann schläft er ein.
     
    *
     
    Debbie starrt auf den blau schimmernden Bildschirm auf der Suche nach der Datei, in der Saschas E-Mails gespeichert sind.
    Ein Frequenzkanal in ihrem Gehirn öffnet sich. In klitz ekleinen Fragmenten rekonstruiert sie die Ereignisse an jenem Freitag.
     
    Sie donnerte wie letztens öfters gereizt durch ihre Wohnung und starrte paralysiert, wie ein Kaninchen auf die Schlange in ihren Kleiderschrank.
    Sie suchte Net zstrumpfhosen. Bei der ersten löste sich der Zwickel beim Überstreifen auf. In die nächste krallte sie mit ihren Fingernägeln ein Loch und die dritte berstete an den Versen auseinander.
    „Debbie, was ist los in deiner geordneten Unordnung? Strebst du die Karriere als Chaosqueen in deinem W äschesystem an?“, bellte sie sich frühmorgens an. Autsch! Wieder mit dem Lipgloss über den Lippenrand gerollt. Kontaktlinsen eingeführt. Rechts blau, links braun? Geht’s noch?
    „Warum bin ich so nervös“, schimpfte sie und flatterte durch ihre Räume an ihren makellosen Tapeten-Männer-Schönhe iten vorbei.
    „Warum lacht ihr hämisch?“, fauchte sie ihre Lieblinge an.
    Frühstück: Die Schale für die Cornflakes fiel ihr aus der Hand. Sie johlte auf über ihren Fehlstart in den neuen Tag.
    Zehn Minuten später.
    Vor der Haustür touchierte sie beim Herausfahren beinahe die Rücklichter des Fahrzeuges hinter ihr. Ihr schnelles Reagieren verhinderte einen Karossensalat. Wie soll sie bloß heil in die Firma kommen?, fragte sie sich und hob ihre Arme gen Himmel. Auf wundersame Weise fuhr sie pünktlich auf das Betriebsgelände.
    Ihre Tollpatschigkeit hielt sich hartnäckig , dauernd fiel ihr etwas aus den Händen. Die Büroutensilien

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