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Septimus Heap 01 - Magyk

Septimus Heap 01 - Magyk

Titel: Septimus Heap 01 - Magyk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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oder irgendwelchen verräterischen Anzeichen Ausschau, wie es ihm der furchtbare Hilfsjäger Catchpole beigebracht hatte. Junge 412 erinnerte sich noch mit Grausen an Catchpole. Er war ein extrem großer Mann, und das was einer der Gründe, warum er es nie zum Jäger gebracht hatte – er war einfach zu leicht zu entdecken. Es gab noch viele weitere Gründe, wie zum Beispiel sein unberechenbares Temperament, seine Angewohnheit, mit den Fingern zu schnalzen, wenn er nervös war, wodurch er sich häufig verriet, wenn er sich an die Beute anpirschte, und seine Abneigung gegen zu häufiges Baden, was denen, die er jagte, ebenfalls das Leben retten konnte, vorausgesetzt, sie hatten eine feine Nase und der Wind blies aus der richtigen Richtung. Doch der Hauptgrund, warum er es nie zum Jäger gebracht hatte, war einfach der, dass ihn niemand mochte.
    Junge 412 mochte ihn auch nicht, aber er hatte viel von ihm gelernt, als er sich an die Wutausbrüche, den Geruch und das Schnalzen gewöhnt hatte. Und eine Sache, an die sich Junge 412 noch erinnerte, war abwarten und beobachten. Das hatte ihm Catchpole so lange eingebläut, bis es wie eine lästige Melodie nicht mehr aus dem Kopf ging. Abwarten und beobachten, abwarten und beobachten, abwarten und beobachten, Junge.
    Der Gedanke dabei war: Wenn der Beobachter nur lange genug wartete, würde sich die Beute irgendwann verraten. Zum Beispiel durch das leichte Wippen eines Zweiges, das kurze Rascheln von Laub oder das Aufscheuchen eines kleinen Tiers oder eines Vogels. Irgendwann passierte es mit Sicherheit. Der Beobachter brauchte nur abzuwarten. Natürlich musste er das verräterische Zeichen erkennen, wenn es kam. Das war das Schwierigste dabei und nicht unbedingt die Stärke von Junge 412. Diesmal aber, so sagte er sich, diesmal würde er es erkennen – ohne den stinkenden Atem des widerlichen Catchpole im Nacken. Davon war er überzeugt.
    Es war kalt im Ruderhaus, doch in der Ecke lag ein Haufen alter Säcke. Sie holten sich welche und wickelten sich ein, machten es sich gemütlich und warteten. Und beobachteten. Und warteten.
    In den Marschen regte sich nichts. Am Himmel jagten die Wolken vorüber. Immer wieder schoben sie sich vor den Mond und tauchten die Landschaft in tiefe Dunkelheit, doch schon im nächsten Augenblick zogen sie weiter, und Mondlicht überflutete das Marschland. In einem solchen Augenblick, als der Mond plötzlich das Gewirr von Kanälen beleuchtete, geschah es. Junge 412 sah etwas. Oder glaubte, etwas zu sehen. Aufgeregt stupste er Nicko an und deutete in die Richtung, doch just in diesem Augenblick schob sich die nächste Wolke vor den Mond. Und so kauerten sie weiter im Ruderhaus und warteten. Und beobachteten. Und warteten.
    Die lange schmale Wolke schien eine Ewigkeit zu brauchen, um am Mond vorbeizuziehen, und während sie warteten, wurde Jenna bewusst, was sie am wenigsten sehen wollte: jemanden, der durch die Marschen auf sie zukam. Wer immer auf den Boggart geschossen hatte – hoffentlich war ihm plötzlich eingefallen, dass er einen Kochtopf auf dem Herd stehen gelassen hatte, und hoffentlich hatte er beschlossen, umzukehren und ihn herunterzunehmen, bevor sein Haus abbrannte. Doch sie wusste, dass er nicht umgekehrt war, denn plötzlich war der Mond hinter der Wolke hervorgekommen, und Junge 412 deutete wieder auf etwas.
    Zuerst konnte Jenna nichts erkennen. Das flache Marschland dehnte sich unter ihr, und sie spähte aus dem Ruderhaus wie ein Fischer, der das Meer nach einem Fischschwarm absucht. Dann sah sie es. In der Ferne glitt ein langer schwarzer Schatten langsam durch einen der Kanäle.
    »Das ist ein Kanu ...«, flüsterte Nicko.
    Jennas Herz tat einen Sprung. »Ist es Dad?«
    »Nein«, antwortete Nicko. »Es sind zwei. Oder drei. Ich bin mir nicht sicher.«
    »Ich sage Tante Zelda Bescheid«, sagte Jenna und stand auf, doch Junge 412 hielt sie am Arm fest.
    »Was ist?«, flüsterte sie.
    Junge 412 schüttelte den Kopf und legte den Finger auf die Lippen.
    »Ich glaube, er hat Angst, du könntest ein Geräusch machen und uns verraten«, flüsterte Nicko. »Bei Nacht wird der Schall in den Marschen weit getragen.«
    »Warum sagt er es dann nicht?«, erwiderte Jenna gereizt.
    Und so blieb Jenna im Ruderhaus und beobachtete, wie das Kanu langsam, aber zielstrebig durch das Labyrinth der Kanäle steuerte, alle anderen Inseln links liegen ließ und genau auf ihre zuhielt. Es kam immer näher. Etwas an den Gestalten kam Jenna schrecklich

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