Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Septimus Heap 01 - Magyk

Septimus Heap 01 - Magyk

Titel: Septimus Heap 01 - Magyk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
Vom Netzwerk:
zum Mott zurückwatschelte und leise platschend ins Wasser tauchte.
    »Bis er zurückkommt, sollten wir die Einmachgläser fertig machen«, schlug Tante Zelda vor. »Nur für den Fall.«
    »Aber Dad hat doch gesagt, dass du die Hütte nach dem Überfall der Braunlinge verzaubert hast«, sagte Jenna. »Bedeutet das nicht, dass wir sicher sind?«
    »Nur vor den Braunlingen«, antwortete Tante Zelda, »und auch dieser Schutz lässt mittlerweile nach. Und wer immer die Leute sind, die da durch die Marschen kommen: Ich fühle, dass sie größer sind als Braunlinge.«
    Tante Zelda ging, um das Zauberbuch zu den eingemachten Panzerkäfern zu holen.
    Jenna betrachtete die Einmachgläser, die noch immer aufgereiht auf den Fensterbänken standen. In der dickflüssigen grünen Masse warteten die Panzerkäfer. Die meisten schliefen, aber einige regten sich, als ahnten sie, dass sie möglicherweise bald gebraucht wurden. Wofür?, fragte sich Jenna. Oder besser: gegen wen?
    »So«, sagte Tante Zelda, als sie zurückkam. Sie legte das Buch auf den Tisch, schlug die erste Seite auf, nahm einen kleinen Silberhammer heraus und reichte ihn Jenna.
    »Nimm, das ist der Aktivator«, sagte sie zu ihr. »Würdest du bitte herumgehen und damit an jedes Glas klopfen, dann sind sie einsatzbereit.«
    Jenna nahm den Silberhammer, ging an den Gläsern entlang und klopfte auf jeden Deckel. Sofort erwachten die Bewohner der Gläser und standen stramm. Bald wartete eine Armee von sechsundfünfzig Panzerkäfern darauf, freigelassen zu werden. Jenna gelangte an das letzte Glas, das mit dem ehemaligen Tausendfüßler. Sie schlug mit dem Hammer auf den Deckel. Zu ihrer Überraschung flog der Deckel weg, der Panzerkäfer schoss in einem Schwall grüner Pampe heraus und landete auf ihrem Arm.
    Jenna schrie.
    Der befreite Panzerkäfer kauerte mit gezücktem Schwert auf ihrem Unterarm. Sie stand wie versteinert da und wartete darauf, dass er sich umdrehte und sie angriff. Sie hatte völlig vergessen, dass seine einzige Aufgabe darin bestand, seine Befreierin vor ihren Feinden zu schützen. Und nach denen hielt er jetzt Ausschau.
    Der Panzerkäfer war klein, aber gefährlich und bereit zum Angriff. Die grünen Schuppen seines Panzers bewegten sich fließend, als er sich drehte und im Zimmer umsah. Sein dicker rechter Arm hielt ein rasierklingenscharfes Schwert, das im Kerzenlicht funkelte, und seine kurzen kräftigen Beine trippelten unablässig, während er sein Gewicht von einem Fuß auf den anderen verlagerte und den möglichen Feind abschätzend musterte.
    Aber der Feind war ein enttäuschender Haufen.
    Da war nur ein großes Flickenzelt, das ihn aus hellblauen Augen ansah.
    »Leg einfach die Hand über den Käfer«, raunte das Zelt seiner Befreierin zu. »Dann rollt er sich zu einer Kugel zusammen, und wir können versuchen, ihn wieder ins Glas zu sperren.«
    Die Befreierin beäugte das scharfe kleine Schwert, mit dem der Käfer herumfuchtelte, und zögerte.
    »Wenn du willst, tu ich es«, sagte das Zelt und kam näher. Der Käfer wirbelte drohend herum. Das Zelt blieb abrupt stehen und fragte sich, was hier nicht stimmte. Sie hatten doch alle Käfer geprägt, oder etwa nicht? Eigentlich hätte er erkennen müssen, dass keiner von ihnen der Feind war. Aber das tat er offenbar nicht. Er kauerte auf Jennas Arm und hielt weiter nach Feinden Ausschau.
    Dann hatte er entdeckt, was er suchte. Zwei junge Krieger mit kampfbereit erhobenen Spießen. Und einer trug einen roten Hut.
    Dunkel erinnerte er sich an diesen roten Hut aus einem fernen früheren Leben. Der Krieger hatte ihm Böses getan. Er wusste zwar nicht mehr genau, was, aber das war gleichgültig.
    Er hatte den Feind gesichtet.
    Mit einem Furcht erregenden Kreischen sprang der Käfer von Jennas Arm, schlug mit seinen schweren Flügeln und flog sirrend durch die Luft. Wie eine kleine ferngelenkte Rakete schoss er mit erhobenem Schwert direkt auf Junge 412 zu. Dazu schrie er mit weit geöffnetem Mund und entblößte eine Reihe kleiner spitzer grüner Zähne.
    »Schlag zu!«, rief Tante Zelda. »Los, hau ihm auf den Kopf!«
    Junge 412 schlug mit seinem Besenstiel nach dem angreifenden Käfer, verfehlte ihn aber. Nicko ließ einen gezielten Hieb folgen, doch der Käfer wich im letzten Moment aus, kreischte und schwang sein Schwert gegen Junge 412, der ihn und das spitze Schwert nur fassungslos anstarrte.
    »Halt still«, flüsterte Tante Zelda mit heiserer Stimme. »Rühr dich nicht von der

Weitere Kostenlose Bücher