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Septimus Heap 01 - Magyk

Septimus Heap 01 - Magyk

Titel: Septimus Heap 01 - Magyk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Lehrling paddelte verbissen weiter, ohne sich weiter um Marschheuler, Schreckgespenster und einige sehr verführerische Marschfeuer zu kümmern, die stundenlang um sein Kanu herumtanzten. Mittlerweile war es ihm gleichgültig, was die Marschenbewohner taten, Hauptsache, sie sangen nicht.
    Als die Sonne über den Marram-Marschen aufging, erkannte der Lehrling, dass er sich hoffnungslos verirrt hatte. Er befand sich mitten in einer weiten eintönigen Landschaft, die für ihn überall gleich aussah. Er paddelte müde weiter, ratlos, was er tun sollte, und erst gegen Mittag gelangte er an einen breiten und schnurgeraden Wasserlauf, der so aussah, als führe er tatsächlich irgendwohin, statt wie viele andere in einem sumpfigen Morast zu versickern. Und so bog der Lehrling, ohne es zu wissen, in den oberen Abschnitt des Deppen Ditch ein und fuhr erschöpft dem Fluss entgegen. Der Anblick der riesigen Marschpython, die auf dem Grund des Kanals lag und sich zu strecken versuchte, vermochte ihn kaum zu erschrecken. Dazu war er viel zu müde. Außerdem wollte er es jetzt wissen. Er hatte eine Verabredung mit DomDaniel, und diesmal wollte er die Sache nicht vermasseln. Dem Königsbalg würde es noch Leid tun. Ihnen allen würde es noch Leid tun. Besonders der Ente.
    Am Morgen konnte niemand in der Hütte glauben, dass es dem Lehrling tatsächlich gelungen war, sich durch die Katzenklappe zu zwängen.
    »Ich hätte nie gedacht, dass sein Kopf da durchpasst«, spöttelte Jenna.
    Nicko ging hinaus, um die Insel nach ihm abzusuchen, kehrte aber schon nach kurzer Zeit zurück. »Das Kanu des Jägers ist fort, und das war ein schnelles Boot. Er dürfte inzwischen ziemlich weit sein.«
    »Wir müssen ihn aufhalten«, sagte Junge 412, der nur zu gut wusste, wie gefährlich ihnen der Lehrling werden konnte. »Sonst verrät er bei der erstbesten Gelegenheit, wo wir sind.«
    So stiegen Jenna, Nicko und Junge 412 in die Muriel zwei und nahmen die Verfolgung des Lehrlings auf. Und als die Wintersonne über den Marram-Marschen aufging und lange Schatten über die Sümpfe warf, trug die Muriel zwei sie träge durch das Gewirr der Kanäle. Sie kamen nur langsam voran, viel zu langsam für Nickos Geschmack, der wusste, wie schnell das schnittige Kanu des Jägers dieselbe Strecke zurückgelegt haben musste. Unablässig hielt er nach dem Kanu Ausschau, halb in der Erwartung, es gekentert in einem Wabbermorast der Braunlinge oder leer in einem Kanal treibend zu entdecken, doch zu seiner Enttäuschung sah er nichts außer einem langen schwarzen Baumstamm, der ihm vorübergehend Hoffnung machte.
    Neben dem Marschgespenstersumpf legten sie eine kurze Rast ein und aßen belegte Brote mit Ziegenkäse und Sardinen. Die Gespenster ließen sie in Frieden. Sie waren längst fort und hatten sich in der Wärme der aufgehenden Sonne verflüchtigt.
    Es war früher Nachmittag, und Nieselregen hatte eingesetzt, als sie endlich in den Deppen Ditch einbogen. Die Sumpfpython döste im Schlamm, nur halb von Wasser bedeckt, denn die Flut hatte eben erst eingesetzt. Zur großen Erleichterung der Besatzung schenkte sie der Muriel zwei keine Beachtung. Sie wartete auf die frischen Fische, die ihr die Flut bringen würde. Das Wasser war noch sehr niedrig, und das Kanu glitt weit unter den Ufern dahin, die zu beiden Seiten steil aufragten. So kam es, dass Jenna, Nicko und Junge 412 erst hinter der letzten Biegung des Deppen Ditch sahen, was sie erwartete.
    Die Vergeltung.

* 40 *
    40.  Die Begegnung

    L ä hmende Stille legte sich über die Muriel zwei.
    Nur eine kurze Paddelstrecke entfernt lag die Vergeltung im Nieselregen vor Anker, mitten in der Tiefwasserrinne des Flusses. Das große schwarze Schiff bot einen überwältigenden Anblick: Der mächtige Bug ragte wie eine Klippe steil in die Höhe, und da die Segel aufgerollt waren, stachen die beiden hohen Masten wie schwarze Knochen gegen den bewölkten Himmel ab. Im Grau des frühen Nachmittags umgab das Schiff eine unheimliche Stille. Keine Möwe kreiste über ihm in der Hoffnung auf Küchenabfälle. Kleine Boote, die auf dem Fluss fuhren, flüchteten bei seinem Anblick in die seichten Uferzonen. Lieber riskierten sie, auf Grund zu laufen, als der berüchtigten Vergeltung zu nahe zu kommen. Eine dicke schwarze Wolke hatte sich über den Masten zusammengeballt und warf einen dunklen Schatten auf das Schiff, und am Heck wehte unheilvoll eine blutrote Flagge mit drei schwarzen Sternen.
    Auch ohne die Flagge hätte

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