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Septimus Heap 01 - Magyk

Septimus Heap 01 - Magyk

Titel: Septimus Heap 01 - Magyk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Nicko sofort gewusst, wem das Schiff gehörte. Kein anderes Schiff war mit dem tiefschwarzen Teer gestrichen, den DomDaniel benutzte. Und kein anderes Schiff hätte eine so unheilvolle Stimmung ausstrahlen können. Wild gestikulierend gab er Jenna und Junge 412 zu verstehen, dass sie zurückpaddeln sollten, und Sekunden später lag die Muriel zwei sicher hinter der letzten Biegung des Deppen Ditch.
    »Was ist das für ein Schiff?«, flüsterte Jenna.
    »Das ist die Vergeltung «, antwortete Nicko ebenso leise. »DomDaniels Schiff. Es wartet bestimmt auf den Lehrling. Ich wette, dass die kleine Kröte an Bord will. Gib mir das Fernrohr, Jen.«
    Nicko setzte das Fernrohr an und sah seine Befürchtung bestätigt. Im Schatten, den der hohe schwarze Rumpf des Schiffes warf, lag das Kanu des Jägers. Neben der Vergeltung wirkte es winzig. Es schaukelte leer auf den Wellen und war an einer Strickleiter festgemacht, die an Deck führte.
    Der Lehrling hatte seine Verabredung eingehalten.
    »Zu spät«, sagte Nicko. »Er ist bereits an Bord. Oh, igitt, was ist denn das? Ist ja ekelhaft. Es ist aus dem Kanu gekrochen. So was von schleimig. Aber es klettert locker die Strickleiter hoch. Wie ein hässlicher Affe.« Nicko schüttelte sich.
    »Kannst du den Lehrling sehen?«, flüsterte Jenna.
    Nicko ließ das Fernrohr die Strickleiter hinaufwandern. Er nickte. Tatsächlich. Der Lehrling war fast oben, hatte aber innegehalten und blickte entsetzt nach unten zu der Kreatur, die sehr schnell kletterte. Augenblicke später war der Magog bei ihm und kroch, eine knallgelbe Schleimspur auf seinem Rücken hinterlassend, einfach über ihn hinweg. Beinahe hätte der Lehrling den Halt verloren. Er taumelte kurz, riss sich aber zusammen und erklomm mühsam die letzten Sprossen. An Deck brach er zusammen und blieb liegen, sodass er nicht mehr zu sehen war.
    Geschieht ihm recht, dachte Nicko.
    Sie beschlossen, sich die Vergeltung genauer anzusehen. Sie machten die Muriel zwei an einem Felsen fest und überquerten den Strand, auf dem sie nach ihrer Flucht aus der Burg ein Mitternachtspicknick veranstaltet hatten. Jenna bog als Erste um die Ecke. Der Schreck fuhr ihr in die Glieder. Da war schon jemand. Sie duckte sich hinter einen alten Baumstamm. Junge 412 und Nicko prallten von hinten gegen sie.
    »Was ist denn?«, fragte Nicko flüsternd.
    »Da ist jemand am Strand«, raunte Jenna. »Vielleicht jemand vom Schiff. Eine Wache.«
    Nicko spähte um den Baumstamm herum und grinste. »Es ist niemand vom Schiff.«
    »Woher willst du das wissen?«, fragte Jenna. »Könnte doch sein.«
    »Weil es Alther ist.«
    Alther Mella saß am Strand und starrte bedrückt in den Nieselregen. Seit Tagen wartete er hier in der Hoffnung, dass jemand aus der Hüterhütte auftauchte. Er hatte wichtige Neuigkeiten.
    »Alther?«, flüsterte Jenna.
    »Prinzessin!« Das von Sorgen gezeichnete Gesicht des Geistes hellte sich auf. Er schwebte zu Jenna hinüber und umarmte sie herzlich. »Oh, ich glaube, du bist gewachsen, seit wir uns das letzte Mal gesehen haben.«
    Jenna legte den Finger auf die Lippen. »Pst, Alther, sie könnten uns hören.«
    Er blickte überrascht. Er war es nicht gewohnt, dass Jenna ihm Vorschriften machte.
    »Sie können mich nicht hören.« Er kicherte. »Nur wenn ich will. Und euch können sie auch nicht hören – ich habe einen Schreischutzschirm gezaubert. Die hören keinen Ton.«
    »Ach, Alther«, sagte Jenna, »es ist so schön, dich zu sehen. Findest du nicht, Nicko?«
    Nicko grinste übers ganze Gesicht. »Doch.«
    Alther sah Junge 412 schelmisch an. »Hier haben wir ja noch jemanden, der gewachsen ist.« Er schmunzelte. »Die Burschen von der Jungarmee sind alle so schmal wie ein Handtuch. Ich sehe mit Freuden, dass du zugenommen hast.«
    Junge 412 lief rot an.
    »Er ist jetzt auch nett, Onkel Alther«, sagte Jenna zu dem Geist.
    »Vermutlich war er das schon immer«, erwiderte Alther, »aber bei der Jungarmee darf man eben nicht nett sein. Es ist verboten.«
    Er lächelte Junge 412 an.
    Junge 412 lächelte schüchtern zurück.
    Sie saßen im Regen am Strand, außer Sicht der Vergeltung.
    »Wie geht es Mum und Dad?«, fragte Nicko.
    »Und Simon?«, schob Jenna nach. »Was ist mit Simon?«
    »Ach, Simon«, sagte Alther. »Simon ist nicht mehr im Wald bei eurer Mutter. Er hat sich davongeschlichen. Wie es scheint, wollten er und Lucy Gringe heimlich heiraten.«
    »Wie?«, sagte Nicko. »Simon hat geheiratet?«
    »Nein. Gringe hat davon Wind

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