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Septimus Heap 01 - Magyk

Septimus Heap 01 - Magyk

Titel: Septimus Heap 01 - Magyk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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bekommen und Simon an die Gardewächter verraten.«
    »Oh, nein!«, stöhnten Jenna und Nicko.
    »Ach, macht euch um Simon keine Sorgen«, sagte Alther seltsam teilnahmslos. »Ich weiß nicht, wie er es angestellt hat, aber er war wochenlang im Gewahrsam des Obersten Wächters, und dann kam er plötzlich frei und sah aus, als hätte er Ferien gemacht. Allerdings habe ich so meine Vermutungen.«
    »Was meinst du damit, Onkel Alther?«, fragte Jenna.
    »Oh, es ist wahrscheinlich nichts, Prinzessin.« Alther hatte offenbar keine große Lust, mehr über Simon zu sagen.
    Junge 412 brannte eine Frage auf der Zunge, nur fand er es komisch, mit einem Geist zu sprechen. Aber er musste Gewissheit haben, also fasste er sich ein Herz und fragte: »Ah, Verzeihung, aber was ist aus Marcia geworden. Geht es ihr gut?«
    Alther seufzte. »Nein.«
    »Nein?«, wiederholten drei Stimmen im Chor.
    »Sie haben sie in eine Falle gelockt.« Alther runzelte die Stirn. »Der Oberste Wächter und die Rattenzentrale. Seine Ratten haben die Zentrale übernommen. Genauer gesagt, DomDaniels Ratten. Sie haben früher seinen Spitzeldienst in den Ödlanden geleitet. Haben einen ganz üblen Ruf. Sind vor Jahrhunderten mit den Seuchenratten hier aufgetaucht. Eine böse Sache.«
    »Soll das heißen, dass die Botenratte eine von ihnen war?«, fragte Jenna, die Stanley gemocht hatte.
    »Nein, nein«, antwortete Alther. »Die Strolche von der Rattenzentrale haben ihn verhaften lassen. Er ist verschwunden. Armer Kerl. Ich gebe ihm keine großen Chancen.«
    »Oh, wie furchtbar«, sagte Jenna.
    »Und die Botschaft für Marcia war auch nicht von Silas«, sagte Alther.
    »Hab ich mir gleich gedacht«, sagte Nicko.
    »Sie war vom Obersten Wächter«, fuhr Alther fort. »Als Marcia zum Palasttor kam, um sich mit Silas zu treffen, wurde sie von den Gardewächtern erwartet. Natürlich wäre das für Marcia kein Problem gewesen, wenn sie in den Minuten um Mitternacht gekommen wäre, aber ihre Uhr ging zwanzig Minuten nach. Außerdem hatte sie ihren Talisman weggegeben. Dumme Geschichte. DomDaniel hat das Amulett an sich genommen, und wir müssen leider davon ausgehen, dass er jetzt der Außergewöhnliche Zauberer ist.«
    Jenna und Nicko verschlug es die Sprache. Das übertraf ihre schlimmsten Befürchtungen.
    »Verzeihung«, wagte Junge 412 zu sagen. Er fühlte sich miserabel. Alles war seine Schuld. Als Marcias Lehrling hätte er ihr helfen können. Es wäre niemals so weit gekommen. »Marcia ist doch noch am ... Leben, oder?«
    Alther sah Junge 412 an. Seine verblassten grünen Augen blickten freundlich, und nachdem er von seiner beunruhigenden Gabe, Gedanken zu lesen, Gebrauch gemacht hatte, sagte er: »Du hättest es nicht verhindern können, mein Junge. Sie hätten euch beide gekriegt. Sie war im Verlies Nummer eins, aber jetzt...«
    Junge 412 schlug entsetzt die Hände vors Gesicht. Er wusste alles über das Verlies Nummer eins.
    Alther legte ihm seinen Geisterarm um die Schulter. »Mach dir keine Sorgen. Ich war die meiste Zeit bei ihr. Es ging ihr gut, und ich nehme an, dass es ihr auch jetzt gut geht. Den Umständen entsprechend. Vor ein paar Tagen, bevor wir mit der Molly ausgelaufen sind, bin ich nur mal kurz weg, um mich um ein paar ... äh ... Angelegenheiten zu kümmern, die ich in DomDaniels Turmzimmern zu erledigen hatte. Als ich ins Verlies zurückkam, war sie fort. Ich habe überall, wo ich konnte, nachgesehen. Ich habe sogar ein paar von den Alten suchen lassen. Ihr wisst schon, die richtig alten Geister. Aber sie leiden unter Gedächtnisschwund und kommen leicht durcheinander. Die meisten kennen sich in der Burg nicht besonders gut aus – plötzlich stehen sie vor einer neuen Mauer oder Treppe und wissen nicht mehr weiter. Sie finden sich nicht mehr zurecht. Gestern musste ich einen aus einem Haufen Küchenabfälle ziehen. Anscheinend war an derselben Stelle früher sein Speisezimmer. Vor ungefähr fünfhundert Jahren. Die Alten sind süß, aber ehrlich gesagt sind sie einem mehr Last als Hilfe.« Alther seufzte. »Ich frage mich allerdings, ob ...«
    »Ob was?«, fragte Jenna.
    »Ob Marcia nicht vielleicht auf der Vergeltung ist. Bedauerlicherweise kann ich nicht auf dieses verflixte Schiff, um nachzusehen.«
    Alther ärgerte sich über sich selbst. Heute würde er jedem Außergewöhnlichen Zauberer raten, zu seinen Lebzeiten möglichst viele Orte aufzusuchen, damit er als Geist in seiner Bewegungsfreiheit nicht so eingeschränkt war wie er

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