Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Septimus Heap 01 - Magyk

Septimus Heap 01 - Magyk

Titel: Septimus Heap 01 - Magyk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
Vom Netzwerk:
kann ich es.«
    »Er hat Recht, Nicko.«
    »Das schaffen wir nie. Sie sehen uns kommen. Jedes Schiff hat rund um die Uhr eine Wache an Deck.«
    »Aber wir könnten es mit dem Zauber versuchen, du weißt doch, mit dem ... wie hieß er noch?«
    »Unsichtbarkeitszauber. Kinderleicht. Dann können wir zum Schiff paddeln, die Strickleiter raufklettern und ...«
    »Halt, aufhören! Das ist gefährlich.«
    »Marcia hat mich gerettet, als ich in Gefahr war.«
    »Und mich auch.«
    »Na schön. Ihr habt gewonnen.«
    Als die Muriel zwei um die letzte Biegung des Deppen Ditch fuhr, fasste Junge 412 in die Innentasche seines roten Filzhuts und zog den Drachenring hervor.
    »Was ist das für ein Ring?«, fragte Nicko.
    »Äh, ein Zauberring. Hab ich gefunden. Unter der Erde.«
    »Sieht aus wie ein Amulett«, sagte Nicko.
    »Ja«, stimmte Junge 412 zu, »hab ich mir auch schon gedacht.« Er steckte ihn an seinen Finger. Sofort wurde der Ring warm. »Soll ich gleich mit dem Zauber anfangen?«, fragte er.
    Jenna und Nicko nickten, und Junge 412 leierte herunter:

    »Lass in der Luft mich nun verschwinden,
Lass keinen, der mir Böses will, mich finden,
Lass den vorbeigehn, der mich hasst,
Mach, dass sein Aug mich nicht erfasst.«
    Junge 412 verschwand langsam im Nieselregen, nur sein Paddel schwebte noch in der Luft. Jenna nahm einen tiefen Atemzug und sprach ihrerseits die Zauberformel.
    »Du bist immer noch da, Jen«, sagte Nicko. »Probier’s noch mal.«
    Beim dritten Versuch klappte es. Jennas Paddel schwebte neben dem von Junge 412.
    »Jetzt du, Nicko«, sagte Jennas Stimme.
    »Wartet einen Moment«, sagte Nicko. »Den habe ich noch nie ausprobiert.«
    »Dann nimm eben deinen eigenen«, schlug Jenna vor. »Ist doch egal, Hauptsache, er funktioniert.«
    »Na ja, äh, ich weiß nicht, ob er funktioniert. Und er geht ganz anders als ›Lass in der Luft mich nun verschwinden‹.«
    »Nicko!«, protestierte Jenna.
    »Schon gut, schon gut. Ich versuch’s.«
    »›Ungesehen, ungehört‹ ... äh ... ich weiß nicht mehr, wie es weitergeht.«
    »Versuch’s mal mit: ›Ungesehen, ungehört, nicht ein Flüstern, nicht ein Wort‹«, schlug Junge 412 wie aus dem Nichts vor.
    »Genau, so geht es. Danke.«
    Der Zauber funktionierte. Nicko löste sich langsam in Luft auf.
    »Bist du in Ordnung, Nicko?«, fragte Jenna. »Ich kann dich nicht sehen.«
    Es kam keine Antwort.
    »Nicko?«
    Nickos Paddel wackelte wild hin und her.
    »Wir können ihn nicht sehen, und er kann uns nichts sehen, weil er einen anderen Zauber verwendet hat«, sagte Junge 412 leicht missbilligend. »Und wir können ihn bestimmt auch nicht hören, denn es ist hauptsächlich ein Stillezauber. Außerdem schützt er ihn nicht.«
    »Nicht gerade berauschend«, sagte Jenna.
    »Nein«, stimmte Junge 412 ihr zu. »Aber ich habe eine Idee. Ich versuche es mit einem Erkennungszauber. Das müsste hinhauen: ›Zwischen den Zaubern in unserer Runde, gewähre uns eine gemeinsame Stunde.‹«
    »Da ist er!«, rief Jenna, als Nickos Gestalt leicht verschwommen erschien. »Kannst du uns sehen, Nicko?«, fragte sie.
    Nicko grinste und reckte den Daumen nach oben.
    »Wow, du bist richtig gut«, sagte Jenna zu Junge 412.
    Nebel kam auf, und Nicko nutzte seinen Stillezauber, um aus dem Kanal auf den Fluss hinauszupaddeln. Es war windstill, und das Wasser kräuselte sich leicht im Nieselregen. Nicko paddelte so ruhig wie möglich, nur für den Fall, dass zwei scharfe Augen im Ausguck des Schiffs die seltsamen Wirbel an der Wasseroberfläche bemerkten, die sich langsam dem Schiff näherten.
    Nicko kam zügig voran, und bald tauchte die steile schwarze Bordwand der Vergeltung vor ihnen aus dem dunstigen Regen auf. Unbemerkt erreichte die Muriel zwei die Strickleiter. Sie beschlossen, dass Nicko im Kanu bleiben sollte. Unterdessen sollten Jenna und Junge 412 versuchen herauszufinden, ob Marcia an Bord war, und sie, wenn möglich, befreien. Nicko sollte sich bereithalten, falls sie Hilfe brauchten. Aber Jenna hoffte, dass das nicht nötig sein würde, denn sein Zauber schützte ihn nicht, wenn er in Schwierigkeiten geriet. Nicko hielt das Kanu fest, während zuerst Jenna und dann Junge 412 auf die wackelige Strickleiter kletterten und den langen, gefährlichen Aufstieg in Angriff nahmen.
    Nicko sah ihnen nach. Er hatte ein ungutes Gefühl. Es kam nämlich vor, dass Unsichtbare Schatten warfen und eigenartige Luftwirbel erzeugten. In dem Fall würde sie ein Schwarzkünstler wie DomDaniel mit

Weitere Kostenlose Bücher