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Septimus Heap 01 - Magyk

Septimus Heap 01 - Magyk

Titel: Septimus Heap 01 - Magyk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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starrte uns an und wartete darauf, dass der Zauber erlosch, denn jeder Zauber muss irgendwann erlöschen.
    Alther lag im Sterben. Er nahm das Amulett ab und gab es mir. Ich wollte es nicht. Ich war mir sicher, dass ich ihn retten könnte, aber Alther wusste es besser. Ganz ruhig sagte er mir, dass seine Stunde gekommen sei. Er lächelte und dann ... dann starb er.«
    Im Zimmer war es still. Keiner rührte sich. Selbst Silas blickte zu Boden. Marcia erzählte mit leiser Stimme weiter.
    »Ich ... ich war fassungslos. Ich band mir das Amulett um den Hals und hob die kleine Prinzessin auf. Sie weinte, oder vielmehr, wir beide weinten. Dann rannte ich los. Ich rannte so schnell, dass der Meuchelmörder gar nicht dazu kam, noch einmal abzufeuern.
    Ich floh in den Zaubererturm. Ich wusste nicht, wo ich sonst hin sollte. Ich berichtete den anderen Zauberern, was geschehen war, und bat um ihren Schutz, den sie mir auch gewährten. Den ganzen Nachmittag überlegten wir, was wir mit der Prinzessin tun sollten. Wir wussten, dass sie nicht lange im Turm bleiben konnte. Wir konnten die Prinzessin nicht ewig schützen. Außerdem war sie ein Neugeborenes und brauchte eine Mutter. Und da dachte ich an Sie, Sarah.«
    Sarah blickte überrascht.
    »Alther hatte oft von Ihnen und Silas gesprochen. Ich wusste, dass Sie gerade einen Jungen zur Welt gebracht hatten. Im Turm war er das Gesprächsthema, der siebte Sohn des siebten Sohns. Ich hatte keine Ahnung, dass er gestorben war. Es tat mir sehr Leid, als ich davon erfuhr. Aber ich war mir sicher, dass Sie die Prinzessin lieben und glücklich machen würden. Und so beschlossen wir, dass Sie sie bekommen sollten.
    Aber ich konnte nicht einfach in die Anwanden gehen und sie Ihnen geben. Es hätte mich jemand sehen können. Also schmuggelte ich die Prinzessin am späten Nachmittag aus der Burg und legte sie so in den Schnee, dass du sie finden musstest, Silas. Und das war’s. Mehr konnte ich nicht tun.
    Nachdem mich Gringe so nervös gemacht hatte, dass ich ihm eine halbe Krone gab, versteckte ich mich im Schatten und wartete auf deine Rückkehr. An der Art, wie du deinen Umhang zugehalten hast und wie du gegangen bist, so als wolltest du etwas Kostbares schützen, habe ich sofort gemerkt, dass du die Prinzessin gefunden hattest, und weißt du noch, was ich zu dir gesagt habe? ›Erzähle keiner Menschenseele, dass du sie gefunden hast. Sie ist deine leibliche Tochter. Verstanden?«
    Eine bedrückende Stille herrschte im Zimmer. Silas starrte immer noch vor sich hin, Sarah saß reglos mit Jenna da, und die Jungen blickten wie vom Donner gerührt. Marcia erhob sich leise und zog einen kleinen roten Samtbeutel aus einer Tasche ihres Gewandes. Dann stakste sie durchs Zimmer, wobei sie Acht gab, dass sie nicht irgendwo drauftrat, insbesondere nicht auf den großen und nicht allzu sauberen Wolf, der, wie sie eben erst bemerkt hatte, mitten in einem Haufen Decken schlief.
    Die Heaps sahen gebannt zu, wie sie feierlich zu Jenna und Sarah ging, vor ihnen stehen blieb und niederkniete. Die Jungen wichen ehrerbietig zur Seite.
    Jenna machte große Augen, als Marcia den Samtbeutel öffnete und ein kleines goldenes Diadem herausnahm.
    »Prinzessin«, sagte Marcia, »dies Kleinod hat deiner Mutter gehört und ist nun dein rechtmäßiges Eigentum.« Sie setzte ihr das Diadem auf die Stirn. Es passte perfekt.
    Silas brach den Bann. »So, jetzt hast du’s hinter dir, Marcia«, sagte er verärgert. »Jetzt ist die Katze endlich aus dem Sack.«
    Marcia stand auf und klopfte sich den Staub vom Mantel. Und während sie noch klopfte, kam zu ihrer Überraschung der Geist Alther Mellas durch die Wand geschwebt und ließ sich neben Sarah Heap nieder.
    »Ah, da ist Alther«, sagte Silas. »Dem wird die Sache nicht gefallen, das kann ich dir sagen.«
    »Guten Tag, Silas, Sarah. Seid mir gegrüßt, meine jungen Zauberer.« Die Heap-Jungen grinsten. Die Leute gaben ihnen viele Namen, aber nur Alther nannte sie Zauberer.
    »Und guten Tag, meine kleine Prinzessin«, sagte Alther, der Jenna schon immer so genannt hatte. Jetzt wusste sie, warum.
    »Guten Tag, Onkel Alther«, sagte Jenna, die gleich viel glücklicher war, wenn der alte Geist neben ihr schwebte.
    »Ich wusste ja gar nicht, dass Alther auch zu euch kommt«, sagte Marcia leicht beleidigt, obwohl sie erleichtert war, ihn zu sehen.
    »Na ja, immerhin war ich zuerst bei ihm Lehrling«, gab Silas barsch zurück, »bevor du dich dazwischengedrängt hast.«
    »Ich

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