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Septimus Heap 01 - Magyk

Septimus Heap 01 - Magyk

Titel: Septimus Heap 01 - Magyk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Jäger, nicht wahr, Dad?«, flüsterte Jenna.
    Silas wusste, dass sie Recht hatte, sagte aber: »Nun ja, es könnte alles Mögliche sein, mein Schatz. Zum Beispiel ein Fischerboot ... oder so was.« Es klang nicht überzeugend.
    »Natürlich ist es der Jäger«, fuhr ihn Marcia an, deren Übelkeit mit einem Mal verflogen war. »In einem Verfolgungsschnellboot, wenn ich mich nicht irre.«
    Marcia war sich dessen nicht bewusst, aber ihr war nicht mehr schlecht, weil die Muriel aufgehört hatte, über die Wellen zu hüpfen. Genau genommen tat die Muriel gar nichts mehr. Sie trieb nur richtungslos im Wasser.
    Marcia sah Nicko vorwurfsvoll an. »Tempo, Nicko. Wieso sind wir langsamer geworden?«
    »Ich kann nichts dafür«, antwortete Nicko besorgt, »der Wind hat abgeflaut.« Er hatte gerade Kurs auf die Marram-Marschen genommen, als Windstille eingetreten war. Die Muriel machte überhaupt keine Fahrt mehr, und die Segel hingen schlaff herab.
    »Wir können doch nicht hier herumsitzen und Däumchen drehen«, sagte Marcia und beobachtete nervös das Suchlicht, das rasch näher kam. »In ein paar Minuten ist das Schnellboot hier.«
    »Kannst du nicht ein bisschen Wind für uns herbeizaubern?«, fragte Silas aufgeregt. »Du gibst doch einen Fortgeschrittenenkurs über die Beherrschung der Elemente. Oder mach uns unsichtbar. Los, Marcia, tu etwas.«
    »Ich kann nicht einfach ›ein bisschen Wind herbeizaubern‹, wie du es nennst. Ich habe nicht annähernd genug Zeit. Und wie du weißt, kann man nur sich selbst unsichtbar machen. Und niemand anders.«
    Das Suchlicht huschte wieder übers Wasser. Größer, heller, näher. Und es kam schnell auf sie zu.
    »Wir müssen paddeln«, sagte Nicko, der als Skipper beschlossen hatte, das Kommando zu übernehmen. »Wir paddeln in die Marsch hinüber und versteckten uns dort. Los. Beeilt euch.«
    Marcia, Silas und Jenna schnappten sich jeweils ein Paddel. Junge 412 schreckte aus dem Schlaf hoch, als Jenna hastig nach einem Paddel griff und dabei seinen Kopf auf die Planken knallen ließ. Er sah sich traurig um. Wieso war er noch auf dem Boot mit den Zauberern? Was hatten sie mit ihm vor?
    Jenna drückte ihm das letzte Paddel in die Hand. »Paddel«, befahl sie ihm. »So schnell, wie du kannst.« Ihr Befehlston erinnerte ihn an seine Ausbilder. Er tauchte das Paddel ins Wasser und paddelte so schnell er konnte.
    Langsam, viel zu langsam, kroch die Muriel auf die rettenden Marram-Marschen zu, während der Scheinwerferstrahl kreuz und quer übers Wasser strich und gnadenlos seine Beute suchte.
    Jenna spähte nach hinten und erblickte zu ihrem Entsetzen die dunklen Umrisse des Schnellboots. Es sah aus wie ein langer widerwärtiger Käfer mit fünf dünnen schwarzen Beinpaaren, die unablässig das Wasser durchschnitten, vor und zurück, vor und zurück. Die voll austrainierten Ruderer holten alles aus sich und dem Boot heraus, und der Vorsprung der Muriel schmolz rasch.
    Im Bug saß die unverwechselbare Gestalt des Jägers, angespannt und zum Losschlagen bereit. Jenna fing seinen kalten, berechnenden Blick auf, und da fasste sie sich ein Herz und sprach Marcia an.
    »Marcia«, sagte sie, »wir erreichen die Marschen nicht mehr rechtzeitig. Sie müssen etwas unternehmen. Sofort.«
    Marcia war überrascht, dass sie so direkt angesprochen wurde, aber sie war angenehm überrascht. Gut gesprochen, dachte sie bei sich, wie eine wahre Prinzessin.
    »Na schön«, sagte sie. »Ich könnte es mit Nebel versuchen. Dazu brauche ich fünfunddreißig Sekunden. Kalt und feucht genug ist es ja.«
    Kein Besatzungsmitglied der Muriel zweifelte daran, dass es kalt und feucht genug war. Fraglich war nur, ob ihnen noch fünfunddreißig Sekunden blieben.
    »Paddeln einstellen«, befahl Marcia. »Rührt euch nicht. Und seid still. Kein Wort.« Die Besatzung tat wie geheißen. In der nun eintretenden Stille vernahmen sie in der Ferne das rhythmische Klatschen der Schnellbootruder.
    Marcia stand vorsichtig auf. Wenn der Boden doch nur nicht so schwanken würde! Sie lehnte sich an den Mast, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren, holte tief Luft und breitete die Arme aus. Ihr Umhang flatterte wie zwei lila Schwingen.
    »Nebel erwache!«, flüsterte die Außergewöhnliche Zauberin so laut, wie sie sich traute. »Nebel erwache und gewähre Schutz!«
    Es war ein schöner Zauber. Jenna beobachtete, wie sich in der mondhellen Nacht dichte weiße Wolken am Himmel zusammenballten und gleich darauf den Mond verdunkelten.

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