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Septimus Heap 01 - Magyk

Septimus Heap 01 - Magyk

Titel: Septimus Heap 01 - Magyk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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hinten, Maxie«, befahl Silas dem Wolfshund streng. Geknickt sprang Maxie über Marcia hinweg ins Heck des Bootes und legte sich hinter ihr hin.
    »Ich will ihn nicht hinter mir haben«, beschwerte sich Marcia.
    »Aber neben mich kann er sich nicht setzen«, entgegnete Silas. »Ich muss mich darauf konzentrieren, wohin wir fahren.«
    »Außerdem wird es höchste Zeit, dass ihr losfahrt«, sagte Alther, der nervös über ihnen schwebte. »Bevor es richtig zu schneien beginnt. Wie schade, dass ich nicht mitkommen kann.«
    Alther stieg in die Höhe und sah zu, wie sie in den Deppen Ditch paddelten, der sich nun, bei einsetzender Flut, langsam wieder füllte. Jenna, Nicko und Junge 412 fuhren mit ihrem Kanu voran, Silas, Marcia und Maxie folgten im anderen.
    Maxie saß aufrecht hinter Marcia und hechelte ihr aufgeregt seinen Hundeatem ins Genick. Er sog die neuen, feuchten Gerüche des Marschlands ein und lauschte den Geräuschen unterschiedlichster kleiner Tiere, die flink vor den Kanus flüchteten. Von Zeit zu Zeit überwältigte ihn die Erregung, und dann sabberte er fröhlich in Marcias Haar.
    Bald erreichte Jenna einen schmalen Kanal, der vom Deppen Ditch abzweigte. Sie hielt an.
    »Müssen wir hier abbiegen, Dad?«, rief sie nach hinten.
    Silas blickte verwirrt. Er erinnerte sich überhaupt nicht an diese Stelle. Während er noch überlegte, ob er Ja oder Nein sagen sollte, riss ihn ein gellender Schrei Jennas aus seinen Gedanken.
    Eine schleimige, schlammbraune Hand mit Schwimmhäuten zwischen den Fingern fasste aus dem Wasser und packte mit breiten schwarzen Krallen das Ende ihres Kanus.

* 16 *
    16.  Der Boggart

    D i e schleimige braune Hand tastete sich an der Seite des Kanus entlang auf Jenna zu. Dann bekam sie das Paddel zu fassen. Jenna zog das Paddel weg und wollte damit gerade kräftig auf die schleimige Pranke einschlagen, als eine Stimme rief. »He! Das kannste dir sparen.«
    Ein seehundähnliches Geschöpf mit glitschigem braunem Fell zog sich so weit hoch, dass gerade sein Kopf aus dem Wasser schaute. Zwei leuchtende schwarze Knopfaugen glotzten Jenna an, die immer noch mit erhobenem Paddel dasaß.
    »Wie wär’s, wennde das weglegst? Sonst verletzt sich noch jemand. Wo wartn ihr so lange?«, fragte das Geschöpf mürrisch mit tiefer gurgelnder Stimme und breitem Marschlandakzent. »Ich warte schon Stunden. Und friere. Wie würde euchn das gefallen? Innern Kanal stecken und Däumchen drehen?«
    Alles, was Jenna herausbrachte, war ein leises Quieksen. Ihre Stimme versagte den Dienst.
    »Was ist denn, Jen?«, fragte Nicko, der hinter Junge 412 saß, nur um sicherzugehen, dass er keine Dummheiten machte, und das Geschöpf deshalb nicht sehen konnte.
    »Da ... das ...« Jenna deutete auf das Geschöpf, das ein beleidigtes Gesicht machte.
    »Was meinste denn mit das?«, fragte es. »Meinste mich? Meinste den Boggart?«
    »Boggart? Nein. Das habe ich nicht gesagt«, murmelte Jenna.
    »Aber ich. Boggart. So heiße ich nämlich. Boggart. Boggart, der Boggart. Schöner Name, findste nich?«
    »Doch, doch«, antwortete Jenna höflich. »Hübsch.«
    »Was ist denn los?«, fragte Silas, der zu ihnen aufschloss. »Ruhig, Maxie. Aufhören, hab ich gesagt!«
    Maxie hatte den Boggart entdeckt und bellte wie verrückt. Maxie erblicken und abtauchen war für den Boggart eins. Seit der berüchtigten Boggart-Jagd vor vielen Jahren, bei der Maxies Vorfahren eine maßgebliche Rolle gespielt hatten, war der Boggart der Marram-Marschen ein seltenes Geschöpf. Mit einem guten Gedächtnis.
    In sicherer Entfernung tauchte der Boggart wieder auf. »Wollt ihr den etwa mitnehmen?«, rief er mit hasserfülltem Blick auf Maxie. »Davon hatse mir nix gesagt.«
    »Höre ich da einen Boggart?«, fragte Silas.
    »Ja«, antwortete der Boggart.
    »Zeldas Boggart?«
    »Ja«, sagte der Boggart.
    »Hat Zelda Sie geschickt, um uns abzuholen?«
    »Ja.«
    »Fein«, sagte Silas erleichtert. »Dann folgen wir Ihnen.«
    »Gut«, sagte der Boggart, schwamm tiefer in den Deppen Ditch hinein und nahm die übernächste Abzweigung.
    Der übernächste Seitenarm war viel schmaler als der Deppen Ditch und wand sich im Mondlicht wie eine Schlange durch die schneebedeckten Marschen. Es schneite ununterbrochen, und kein Laut war zu hören bis auf das Gurgeln und Plätschern des Boggart, der vor den Kanus herschwamm, dann und wann den Kopf aus dem Wasser streckte und rief: »Folgtn ihr mir noch?«
    »Was sollten wir denn sonst tun?«, sagte Jenna zu Nicko

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