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Septimus Heap 01 - Magyk

Septimus Heap 01 - Magyk

Titel: Septimus Heap 01 - Magyk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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wenn er auf die verkohlte Landungsbrücke fiel. Alther verweilte einen Augenblick über den traurigen Überresten von Sallys ganzem Stolz und dachte an den Jäger, der noch auf dem kalten Fluss war. Er hoffte, dass er seine Freude an dem Schneesturm hatte.
    Alther flog über die Müllkippe hinweg, an der demolierten Rattentür vorbei und steil hinauf über die Burgmauer. Er wunderte sich, wie still und friedlich es in der Burg war. Irgendwie hatte er erwartet, dass von den Geschehnissen am Abend noch etwas zu spüren sei. Es war schon nach Mitternacht, und frischer Schnee bedeckte die leeren Höfe und alten Steinhäuser. Er umkurvte den Palast und flog über der breiten, unter dem Namen Zaubererallee bekannten Straße in Richtung Zaubererturm. Er wurde hibbelig. Was erwartete ihn?
    Er schwebte außen am Turm empor, und bald hatte er das kleine Bogenfenster entdeckt, das er suchte. Er schmolz sich durch das Fenster und landete direkt vor Marcias Tür, wo er schon vor wenigen Stunden gestanden hatte. Alther tat das, was Geister tun, wenn unsereiner tief Luft holt, und konzentrierte sich. Dann löste er sich vorsichtig so weit auf wie nötig, um die massiven lila Bretter und die dicken silbernen Angeln der Tür zu durchdringen. Auf der anderen Seite setzte er sich wieder fachmännisch zusammen. Perfekt. Nun war er in Marcias Gemächern.
    Und dort befand sich auch der Schwarzkünstler DomDaniel.
    DomDaniel schlief auf Marcias Sofa. Er lag, in seinen schwarzen Umhang gewickelt, auf dem Rücken, den kurzen, schwarzen Zylinder tief in die Augen gezogen. Sein Kopf ruhte auf den Kissen von Junge 412. Sein Mund stand weit offen, und er schnarchte laut. Kein schöner Anblick.
    Alther starrte ihn an. Es war ein komisches Gefühl, seinen alten Meister ausgerechnet hier wieder zu sehen, wo sie so viele Jahre zusammen verbracht hatten. Er dachte ohne jede Wehmut an jene Jahre zurück, obwohl er damals alles gelernt hatte, was er über die magischen Künste hatte wissen wollen, und noch viel mehr. DomDaniel war ein überheblicher und unangenehmer Außergewöhnlicher Zauberer gewesen. Er hatte sich für die Burg und ihre Bewohner, die seine Hilfe brauchten, überhaupt nicht interessiert und nur für seine Gier nach uneingeschränkter Macht gelebt. Und nach ewiger Jugend. Vielmehr nach ewigem mittlerem Alter, denn er hatte eine Weile gebraucht, bis er den Dreh heraus hatte.
    Alther musterte den schnarchenden DomDaniel. Auf den ersten Blick sah er noch genauso aus, wie er ihn von früher in Erinnerung hatte, doch bei genauerem Hinsehen stellte er fest, dass sich doch manches verändert hatte. Die Haut des Schwarzkünstlers hatte einen Stich ins Graue, der wohl daher rührte, dass er viele Jahre unter der Erde bei den Schatten verbracht hatte. Ein Hauch der anderen Seite haftete noch an ihm und erfüllte den Raum mit einem feuchten Modergeruch. Noch während Alther hinsah, rann DomDaniel ein dünner Faden Speichel aus dem Mund, lief über sein Kinn und troff auf seinen schwarzen Umhang.
    Begleitet von DomDaniels Schnarchen sah sich Alther im Zimmer um. Es hatte sich kaum verändert, so als könnte Marcia jeden Moment durch die Tür spazieren, Platz nehmen und ihm von ihrem Tag erzählen, wie sie es immer getan hatte. Dann aber fiel sein Blick auf den großen Brandfleck an der Stelle, wo der Feuerblitz die Meuchelmörderin niedergestreckt hatte. Ein verkohltes schwarzes Loch, das die Gestalt der Toten hatte, war in Marcias geliebten Seidenteppich gebrannt.
    Es war also tatsächlich geschehen, dachte Alther.
    Der Geist schwebte hinüber zum Müllschlucker, dessen Klappe noch offen stand, und spähte in den kalten schwarzen Schlund. Ihn schauderte. Die Schussfahrt in die Tiefe war bestimmt kein Vergnügen gewesen. Und dann überschritt er – denn er wollte unbedingt etwas tun, so unbedeutend es auch sein mochte –, die Grenze zwischen der Welt der Geister und der Welt der Lebenden.
    Er knallte die Luke zu.
    Peng!
    DomDaniel schreckte aus dem Schlaf hoch. Bolzengerade saß er da und sah sich um. Im ersten Moment wusste er nicht, wo er war, dann erinnerte er sich wieder und stieß einen zufriedenen Seufzer aus. Er war wieder dort, wo er hingehörte. Wieder in den Räumen des Außergewöhnlichen Zauberers. Wieder in der Spitze des Turms. Endlich. Er schaute sich um. Wo steckte eigentlich sein Lehrling? Er hätte schon vor Stunden zurück sein müssen mit der Nachricht, dass die Prinzessin und diese unausstehliche Marcia Overstrand endlich

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