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Septimus Heap 01 - Magyk

Septimus Heap 01 - Magyk

Titel: Septimus Heap 01 - Magyk Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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nachdachte, desto deutlicher erkannte er die Wahrheit.
    Die Jungarmee war verrückt.
    Die Jungarmee war verrückt.
    Marcia war toll.

* 23 *
    23.  Schwingen

    I n dieser Nacht steigerte sich der Ostwind zum Sturm. Er rüttelte an Fensterläden und Türen und ließ die ganze Hütte erzittern. Von Zeit zu Zeit heulte eine kräftige Bö um die Hütte und blies den Rauch in den Schornstein zurück, sodass die drei, die vor dem Kamin lagen, husten und spucken mussten.
    Maxie hatte das Bett seines Herrn partout nicht verlassen wollen und schnarchte in der Dachkammer jetzt lauter denn je, sehr zum Leidwesen von Tante Zelda und Marcia, die beide nicht schlafen konnten.
    Tante Zelda stand leise auf und blickte aus dem Fenster, wie sie es in stürmischen Nächten immer tat, seit ihr jüngerer Bruder Theo nicht mehr da war. Theo war wie ihr älterer Bruder Benjamin Heap Gestaltwandler. Irgendwann hatte er vom Leben unter den Wolken genug gehabt. Er wollte sich zum Himmel emporschwingen, dorthin, wo immer die Sonne schien. Eines Wintertags kam er zu ihr, um Lebwohl zu sagen, und am nächsten Morgen saß sie am Mott und sah zu, wie er ein letztes Mal seine Lieblingsgestalt annahm, die einer Sturmschwalbe. Das Letzte, was sie von Theo gesehen hatte, war ein schlanker Vogel, der über das Marschland in Richtung Meer flog, und schon damals hatte sie gewusst, dass sie ihn wahrscheinlich nie wieder sehen würde. Sturmschwalben lebten nämlich auf den Ozeanen und kehrten selten an Land zurück, außer wenn sie in einem Sturm abgetrieben wurden ... Tante Zelda seufzte und schlich auf Zehenspitzen zum Bett zurück.
    Marcia hatte sich das Kissen über den Kopf gezogen. Sie konnte das Hundeschnarchen und das Heulen des Windes, der über die Marschen fegte, gegen die Hütte peitschte und sich mit Gewalt auf der einen Seite hinein- und auf der anderen wieder hinauszwängte, nicht mehr hören. Doch es war nicht nur der Lärm, der sie wach hielt. Noch etwas anderes ließ ihr keine Ruhe. Sie hatte heute Abend etwas gesehen, das ihr Hoffnung auf eine Rückkehr in die Burg machte. Und Mut für die Zukunft. Eine Zukunft ohne schwarze Magie. Sie lag wach und plante ihren nächsten Schritt.
    Unten lag Junge 412 wach. Seit dem Zauber fühlte er sich sonderbar, so als schwirre ein Bienenschwarm in seinem Kopf herum. Er vermutete, dass von dem Zauber magische Energieteilchen zurückgeblieben waren und endlos im Kreis wirbelten. Er fragte sich, warum Jenna nicht wach war. Sie schlief tief und fest. Warum hatte sie kein Ohrensausen? Er steckte sich den Ring an, und als das goldene Glimmen den Raum erhellte, kam ihm ein Gedanke. Es musste an dem Ring liegen. Der Ring war der Grund, warum er Ohrensausen hatte und warum ihm der Zauber so leicht geglückt war. Er hatte einen magischen Ring gefunden.
    Er rief sich in Erinnerung, was nach dem Zauber geschehen war. Er hatte mit Jenna dagesessen und in dem Zauberbuch geblättert, bis Marcia es bemerkt und sie aufgefordert hatte, es wegzulegen. Sie habe für heute genug von albernen Streichen, hatte sie gesagt. Dann, später am Abend, als gerade niemand in der Nähe war, hatte sie ihn abgepasst und zu ihm gesagt, dass sie morgen mit ihm sprechen wolle. Allein. In seinen Augen konnte das nur Ärger bedeuten.
    Er war niedergeschlagen. Er konnte nicht mehr klar denken, daher beschloss er, eine Liste zu machen. Die Tatsachenliste der Jungarmee. Das hatte bisher immer funktioniert.

    Erstens: Kein Morgenappell. GUT.
    Zweitens: Viel bessere Verpflegung. GUT.
    Drittens: Tante Zelda nett. GUT.
    Viertens: Prinzessin freundlich. GUT.
    Fünftens: Magischen Ring gefunden. GUT.
    Sechstens: Außergewöhnliche Zauberin sauer. SCHLECHT.
    Er war überrascht. Noch nie in seinem Leben hatte es mehr GUT als SCHLECHT gegeben. Aber irgendwie wurde das eine SCHLECHT dadurch noch schlimmer. Denn zum ersten Mal hatte er das Gefühl, dass er etwas zu verlieren hatte. Schließlich fiel er in einen unruhigen Schlaf und erwachte früh im Morgengrauen.
    Am Morgen hatte der Ostwind abgeflaut, und in der Hütte herrschte allgemein eine erwartungsvolle Stimmung.
    Tante Zelda war seit Tagesanbruch im Freien, um nachzusehen, ob der Wind in der Nacht Sturmschwalben hergetrieben hatte. Doch es waren keine da, und im Grunde hatte sie auch nichts anderes erwartet, obwohl sie die Hoffnung nie aufgab.
    Marcia wartete darauf, dass Silas mit dem Talisman zurückkam.
    Jenna, Nicko und Marcia warteten auf Nachricht von Silas.
    Maxie wartete auf sein

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