Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Septimus Heap 02 - Flyte

Titel: Septimus Heap 02 - Flyte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
Vom Netzwerk:
dass mir mal richtig kalt wird.« Er zog hinter ein paar Schaufeln und einer Decke eine kleine Schachtel hervor, öffnete sie und spähte hinein. »Ich hätte verschiedene Geschmacksrichtungen anzubieten ... Banane und Schellfisch ... und ... äh ... Rote Beete. Tut mir leid, Sep, aber wie es aussieht, habe ich alle guten schon aufgegessen.«
    »Zum Essen oder zum Lutschen?«
    »Zum Essen. Was für eine willst du?«
    »Banane bitte.«
    »Du meinst Banane und Schellfisch?«
    »Oh ja, gern. Tante Zelda hat immer einen prima Bananen-Schellfisch-Kuchen gebacken. Lecker.«
    »Ehrlich? Wenn du magst, kannst du alle haben, Sep.«
    Zehn Minuten später zog Beetle vorsichtig die Tür auf und spähte hinaus. Von Simon war nichts mehr zu sehen, nur zwei Schlittschuhspuren im Eis. Eine führte tiefer in den Tunnel hinein und eine wieder heraus, doch zu Beetles Erleichterung deutete nichts darauf hin, dass Simon stehen geblieben war und das Schlupfloch in Augenschein genommen hatte.
    »Weißt du was, Sep?«, sagte Beetle. »Wir nehmen den kürzesten Weg zum Zaubererturm. Ich wollte ihn eigentlich nicht benutzen, weil es ständig bergauf und bergab geht, aber ich finde, je schneller wir hier rauskommen, desto besser. Einverstanden?«
    »Aber sicher.«
    Ein paar Minuten und viele Kurven später stoppte er den Schlitten und deutete auf ein Schild, das ins Eis gehauen war. Auf schwarzem Eis standen erhaben die Worte Zum Zaubererturm. Sie waren in einer altmodischen Schrift geschrieben, und ein verschnörkelter Pfeil wies in einen viel niedrigeren und schmaleren Eistunnel, der sich im Dunkeln verlor.
    »So«, sagte Beetle zu Sep, »halt dich gut fest. Jetzt wird’s haarig.«
    Sie bogen rechts ab in den Tunnel zum Zaubererturm. Der Schlitten verharrte einen Augenblick, als nehme er all seinen Mut zusammen, dann schien das Eis unter ihnen wegzubrechen, und sie fielen wie ein Stein in die Tiefe. Septimus war entsetzt.
    »Juhuuuu!« Beetles begeisterter Ruf verhallte hinter ihnen, als der Schlitten ein beinahe senkrechtes Gefälle hinabdonnerte, unten auf dem Eis aufschlug, dann eine ebenso steile Steigung hinaufflog, vom Boden abhob und, als es wieder flach wurde, mit lautem Kreischen landete. Septimus war gerade wieder zu Atem gekommen, als Beetle in eine scharfe Rechtskurve und gleich darauf in eine noch schärfere Linkskurve fuhr. Und hier trennten sich Septimus und der Schlitten. Beetle brachte das Gefährt in einer Eiswolke zum Stehen, drehte es um 180 Grad und fuhr langsam zu Septimus zurück.
    »Nicht übel, was?«, grinste Beetle. »Du solltest erst mal meine Dreifachkurven erleben – die sind noch besser.«
    »Vielleicht ein andermal«, sagte Septimus, der sich mühsam vom Eis aufrappelte. »Danke.«
    »Na schön. Wir sind sowieso da. Taxi direkt vor die Tür. Nicht schlecht, was?« Beetle deutete auf einen großen Bogen, der, wie könnte es anders sein, aus purem Eis war. Über den Bogen waren zwei verschnörkelte Buchstaben ins Eis gemeißelt: Z.T.
    »Bitte. Das war’s«, sagte Beetle.
    »Oh ...«, sagte Septimus und beäugte den Bogen zweifelnd. Er nahm Wie man die dunklen Kräfte unschädlich macht vom Schlitten. »Komm doch mit, Beetle.«
    »Was ... ich?« Beetle klang überrascht.
    »Zurück kannst du doch nicht, oder? Was willst du Foxy denn erzählen?«
    »Ach, Mist! Daran hab ich noch gar nicht gedacht.« Beetle stieg vom Schlitten und band ihn an einem silbernen Ring fest, der im Eis verankert war. »Man muss sie anbinden, sonst machen sie sich selbständig«, erklärte er, als er den verwunderten Blick seines Freundes bemerkte. »Früher hatte jeder einen eigenen Schlitten, und der Schlitten des Zaubererturms soll ein ganz besonderer gewesen sein. Aber der hier ist der letzte Zauberschlitten, deshalb will ich nicht, dass er abhanden kommt.«
    »Klar«, stimmte Septimus zu. »Kommst du jetzt, Beetle?«
    Widerstrebend folgte ihm Beetle durch den Eisbogen. Sie gelangten zu einer Eistreppe. Auf der untersten Stufe saß ein fast durchsichtiger Geist im lila Gewand eines Außergewöhnlichen Zauberers. Er schlief fest.
    Septimus blieb abrupt stehen, und Beetle rempelte ihn von hinten, so dass er in den Geist hineinschlitterte.
    »Ooh ... aah ...«, stöhnte der Geist und schreckte aus dem Schlaf hoch. »Wer ist da?«
    »I... ich bin’s«, stammelte Septimus. »Der Lehrling.«
    »Der Lehrling? Welcher?«, fragte der Geist argwöhnisch.
    »Der Außergewöhnliche Lehrling«, antwortete Septimus.
    »Nein, der bist du nicht.

Weitere Kostenlose Bücher