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Septimus Heap 02 - Flyte

Titel: Septimus Heap 02 - Flyte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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entlang und setzte seine endlose Reise durch die Eistunnel fort.
    »Puhl«, atmete Beetle auf und beschleunigte, als es steil abwärts ging. »Sie ist fort. Es dauert ungefähr eine Stunde, bis sie wiederkommt. So lange braucht sie normalerweise für ihre Runde. Bis dahin sind wir längst am Zaubererturm.«
    »Die Eistunnel führen auch zum Zaubererturm?«, keuchte Septimus, der immer noch nach Atem rang.
    »Sie führen überallhin, Sep. Sie verbinden alle alten Teile der Burg miteinander. Sie führen zum Turm, zum Palast, zu verschiedenen Geschäften in der Zaubererallee und zu den alten Häusern unten am Burggraben. Hoppla, ziemlich enge Kurve.«
    »He! Nicht so schnell, Beetle. Aber wie kommt es, dass sie mitten im Sommer noch gefroren sind? Das ergibt doch keinen Sinn.«
    »Na ja, ich glaube, da muss vor langer, langer Zeit etwas schief gelaufen sein«, antwortete Beetle unbestimmt. »Und heute wollen alle das Eis behalten, weil keiner will, dass das, was darunter ist, zum Vorschein kommt.«
    »Was ist denn darunter?«
    »Keine Ahnung. Festhalten.« Beetle riss den Schlitten herum, um zwei bleichen Gestalten in zerlumpten grauen Gewändern auszuweichen. Um ein Haar wäre Septimus heruntergeschleudert worden.
    »Entschuldige, Sep«, sagte Beetle, richtete den Schlitten wieder aus und setzte die Fahrt fort. »Ich fahre nicht gern durch einen Geist hindurch, schon gar nicht durch diese beiden. Die fragen mich ständig nach dem Ausgang. Es ist zum Verrücktwerden.«
    Der Schlitten zuckelte weiter, und die Kufen glitten sanft über das glatte Eis. Septimus hatte sich mittlerweile an den kalten Wind und die gelegentlich auftauchenden verirrten Geister gewöhnt und begann gerade, Gefallen an der Fahrt zu finden, als Beetle den Schlitten abrupt zum Stehen brachte und die Lichtbüchse zuklappte. Vor ihnen fiel ein gelber Lichtstrahl von der Tunneldecke.
    »Was ist das?«, flüsterte Septimus.
    »Da hat jemand eine versiegelte Falltür geöffnet«, flüsterte Beetle zurück.
    »Wer?«, fragte Septimus mit Herzklopfen.
    »Das ist die Tür von Professor Van Klampff.«
    »Sieh doch ...«, stieß Septimus hervor. »Da kommt jemand runter.«
    Zwei Füße mit Schlittschuhen daran zappelten in der Öffnung. Das kann nur Una Brakket sein, dachte Septimus, denn der mollige Professor würde nie und nimmer durch die Falltür passen. Einen Augenblick lang baumelten die Schlittschuhe unschlüssig im Licht, dann fiel eine vertraute Gestalt herab und landete katzengleich auf dem Eis. Geduckt, als wollte sie zum Sprung ansetzen, spähte sie in den Gang.
    »Wer ist da?«, rief Simon Heap etwas unsicher, denn seine Augen hatten sich noch nicht an die Dunkelheit gewöhnt.
    »Simon!«, entfuhr es Septimus.
    »Ruft da jemand meinen Namen?«, schallte Simons Stimme unheimlich durch den Tunnel. »Wer ist da?«
    »Beetle, bring uns hier weg!«, zischte Septimus aufgeregt.
    Beetle wünschte sich nichts sehnlicher. Er warf den Schlitten herum und brauste in einer Eiswolke davon.
    »He!«, brüllte Simon ihnen nach, als er die verhasste grüne Tracht von Marcias Lehrling erkannte. »Was machst du denn hier unten, Rotznase?«
    »Er verfolgt uns, Beetle«, rief Septimus, als er sah, dass Simon, der ein ausgezeichneter Schlittschuhläufer war, Fahrt aufnahm und ihnen nachjagte.
    »Wir sind schneller, Sep«, beruhigte ihn Beetle, fuhr um eine Kurve und raste mitten durch die beiden Geister hindurch, denen er eben noch ausgewichen war.
    »Verzeihung ... könnten Sie uns den Weg zum Ausgang zeigen ... Ausgang zeigen ... Ausgang zeigen ... Ausgang zeigen ...?«, hallte es durch den Tunnel.
    »Haben wir ihn schon abgehängt?«, schrie Beetle.
    »Nein!«, schrie Septimus zurück.
    »Dann festhalten!« Beetle bog scharf in einen kleineren Tunnel ab, legte eine Vollbremsung hin und sprang vom Schlitten. In Sekundenschnelle zog er den Schlitten mitsamt Septimus durch eine offene Tür im Eis und drückte sie zu. Keuchend sank er auf den eisigen Boden. »Serviceluke«, sagte er grinsend. »Er wird nichts merken.«
    Septimus wälzte sich vom Schlitten auf den Boden und starrte an die Decke des kleinen, aus festem Eis gehauenen Raums. Auch die Tür bestand aus einem Eisblock, und nun, geschlossen, war nichts mehr von ihr zu sehen. Er nahm an, dass es auf der anderen Seite genauso war. »Beetle, du bist unglaublich.«
    »Nicht der Rede wert. Willst du eine Brutzelstange?«
    »Eine was?«
    »Schmecken prima und wärmen auf. Ich habe immer welche hier für den Fall,

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