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Septimus Heap 02 - Flyte

Titel: Septimus Heap 02 - Flyte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Sage
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Drachenboot langsam unter und sank auf den Grund.
    Jannit Maarten stand mit offenem Mund in ihrem Schlepper. Sie war entsetzt. Niemand, aber auch gar niemand vergriff sich an einem Boot, das ihr anvertraut war. Sie schnappte sich die erstbeste Waffe, die zur Hand war, einen Vorschlaghammer, und schleuderte ihn auf Simon. Jannit hatte einen kraftvollen Wurf. Der Hammer wirbelte durch die Luft und verfehlte Simon nur knapp. Er flog immer weiter und immer höher und direkt auf einen herannahenden Drachen zu, der gerade seinen Erstflug absolvierte und dem ersten (aber beileibe nicht letzten) Wurfgeschoss seines Lebens nur deshalb ausweichen konnte, weil ein Ruf seiner Navigatorin ihn rechtzeitig warnte.
    Simon hatte Feuerspei soeben entdeckt. Er traute seinen Augen nicht – oder besser gesagt, seinem Auge, denn nach Wolfsjunges Volltreffer trug er noch immer die Augenklappe. Wieso tauchte dieser Hochstapler von Möchtegernbruder immer gerade dann auf, wenn er ihn am wenigsten gebrauchen konnte? Und wieso saß er auf einem Drachen?
    Die erfolgreiche Versenkung des Drachenbootes war Simon zu Kopf gestiegen. Obwohl er keinen Feuerblitz mehr besaß und mit einem unzuverlässigen Flug-Charm zu kämpfen hatte, fühlte er sich unbesiegbar. Es war doch ganz leicht. Zuerst stieß er ihn von dem Drachen, dann stieß er sie von dem Drachen, und dann auf Nimmerwiedersehen, Rotznase und Prinzesschen.
    Er nahm Kurs auf Septimus.
    Die Navigatorin sah ihn kommen und rief: »Tiefer, Sep, tiefer!« Septimus trat den Drachen zweimal in die linke Seite, und Feuerspei ging tiefer. Ein Wald aus spitzen Masten raste auf sie zu.
    »Nach rechts!«, schrie die Navigatorin. »Lande auf dem Ponton!«
    Septimus trat Feuerspei einmal rechts, dann zweimal links, und der Drache segelte in Richtung Ponton, wo Jannit gerade mit ihrem Kahn und drei Zauberern im Schlepptau anlegte.
    Simon ließ sich davon nicht abschrecken. Er stürzte sich auf Septimus, musste zu seinem Schrecken aber feststellen, dass sein Flug-Charm nach rechts zog und er direkt auf die Nase des Drachen zusteuerte. Eine Drachennase ist ein empfindliches Organ, besonders bei jungen Drachen, und ein schmerzhafter Nasenstüber war ganz und gar nicht nach Feuerspeis Geschmack. Instinktiv öffnete er das Maul, um nach Simon zu schnappen und ein großes Stück aus ihm herauszubeißen, wurde aber von einem gewaltigen Niesreiz überrascht.
    »Haaa ... haaa ... tschi!« Wie ein Korken aus einer mit Begeisterung geschüttelten Flasche Blubberwasser schoss eine geballte Ladung Drachensabber aus Feuerspeis Nüstern, traf Simon mit voller Wucht und wirbelte ihn durch die Luft. Der Drachensabber – eine ätzende Substanz – klatschte Simon an den Bauch, nahm ihm die Luft und fraß sich innerhalb von wenigen Sekunden durch seinen Mantel, seinen Kittel und den roten Gürtel mit den drei schwarzen Sternen DomDaniels. Simon drehte gerade seinen dritten Salto, als der Flug-Charm sich von seinem Gürtel löste, zur Erde fiel und in einem von Jannits Werkzeugkästen landete.
    Simon stürzte vom Himmel.
    Ohne nachzudenken, brüllte Septimus seinen allerersten Drachenbefehl: »Rette ihn!«
    Feuerspei wusste, was er zu tun hatte. Er fiel wie ein Stein, schnellte nach vorn und fing Simon nur Sekunden, bevor er auf dem Boden aufgeschlagen wäre. Dann landete er laut quietschend auf dem Ponton, genau an der Stelle, wo vor ein paar Minuten noch der Flügel des Drachenbootes gelegen hatte. Die Navigatorin purzelte herunter und rappelte sich ärgerlich wieder auf.
    »Wieso hast du das getan, Sep?«, fragte sie mit Blick auf Simon, der auf Feuerspeis Rücken lag.
    Septimus antwortete nicht. Er starrte auf Simon.
    »Er ... er ist doch nicht tot, oder?«, fragte er Jannit, die Simon auf den Ponton zog und auf Lebenszeichen untersuchte.
    Simon lag bleich und reglos da. Die schwarzen Kleider waren voller Löcher vom säurehaltigen Drachensabber, die blonden Locken von Schweiß verklebt, die Augen geschlossen. Jannit kniete sich neben ihn und legte ihm das Ohr auf die Brust.
    »Nein«, murmelte sie, »ich kann sein Herz schlagen hören. Er ist nur ohnmächtig.« Beim Klang ihrer Stimme zuckten Simons Augenlider, und ein Stöhnen entrang sich seiner Brust. »Hierher, Herrschaften«, rief Jannit den drei Zauberern zu, »hier könnt ihr euch zur Abwechslung mal nützlich machen.«
    Die triefenden Zauberer gehorchten. »Packt mit an«, sagte sie, »wir bringen ihn rüber ins Gefängnis.«
    Jenna und Septimus sahen zu, wie

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